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Leben des heiligen Antonius (BKV)
19. Kapitel.
S. 709 Daher wollen wir, meine Kinder, an der Askese festhalten und nicht nachlässig werden. Denn wir haben darin auch den Herrn als Mithelfer, wie geschrieben steht:1 "Einem jeden, der das Gute wählt, hilft Gott zum Guten." Um aber nicht sorglos zu werden, ist es nützlich für uns, jenes Wort des Apostels zu beherzigen, das "täglich sterbe ich".2 Denn wenn auch wir so leben, als ob wir täglich sterben sollten, dann werden wir nicht sündigen. Jenes Wort ist gesagt, auf daß wir, wenn wir jeden Tag erwachen, glauben, nicht bis zum Abend zu leben, und wiederum damit wir, wenn wir einschlafen, glauben, nicht mehr zu erwachen; denn von Natur ist unser Leben unsicher, und es wird uns täglich von der Vorsehung zugemessen. Wenn wir uns so halten und täglich danach leben, werden wir nicht in Sünden fallen, wir werden nichts begehren, keinem zürnen, wir werden keine Schätze sammeln auf Erden. Vielmehr werden wir, wie wenn wir täglich den Tod erwarteten, besitzlos sein und allen alles verzeihen. Der Begierde nach einem Weibe oder einer anderen unreinen Lust werden wir uns durchaus nicht gefangen geben, wir werden uns davon abwenden wie von etwas, das vergänglich ist, immer voll Kampfeseifer und im Hinblick auf den Tag des Gerichtes. Denn es ist ja immer so, daß die Furcht vor dem Schwereren und das Ringen mit den Qualen das Einschmeichelnde der Begierde auflöst und die strauchelnde Seele wieder aufrichtet.
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The Life of Antony
19.
‘Wherefore, children, let us hold fast our discipline, and let us not be careless. For in it the Lord is our fellow-worker, as it is written, “to all that choose the good, God worketh with them for good 1.” But to avoid being heedless, it is good to consider the word of the Apostle, “I die daily 2.” For if we too live as though dying daily, we shall not sin. And the meaning of that saying is, that as we rise day by day we should think that we shall not abide till evening; and again, when about to lie down to sleep, we should think that we shall not rise up. For our life is naturally uncertain, and Providence allots it to us daily. But thus ordering our daily life, we shall neither fall into sin, nor have a lust for anything, nor cherish wrath against any, nor shall we heap up treasure upon earth. But, as though under the daily expectation of death, we shall be without wealth, and shall forgive all things to all men, nor shall we retain at all the desire of women or of any other foul pleasure. But we shall turn from it as past and gone, ever striving and looking forward to the day of Judgment. For the greater dread and danger of torment ever destroys the ease of pleasure, and sets up the soul if it is like to fall.