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Leben des heiligen Antonius (BKV)
45. Kapitel. Antonius geht in sein Kloster zurück.
Antonius aber zog sich nach seiner Gewohnheit auf sich allein zurück in seinem Kloster; er steigerte seine Askese und seufzte täglich im Gedanken an die Wohnungen des Himmels, er sehnte sich nach ihnen und erwog die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens. Wenn er essen und schlafen wollte oder die übrige Notdurft des Körpers befriedigte, dann schämte er sich, indem er an die geistige Natur der Seele dachte. Wenn er mit vielen anderen Mönchen zusammen essen wollte, dann erinnerte er sich oft seiner geistigen Nahrung, schlug die Speise aus und ging weit weg von ihnen, da er glaubte erröten zu müssen, wenn ihn andere essen sähen. Er aß jedoch allein, weil ihn die Rücksicht auf seinen Körper dazu zwang; oft tat er es auch gemeinsam mit den Brüdern; er schämte sich zwar vor ihnen, tröstete sich aber mit dem Gedanken an seine nützlichen S. 733 Ermahnungen. Er erklärte, man müsse seine ganze Zeit eher der Seele als dem Körper widmen; man müsse zwar notgedrungen einen kleinen Teil der Zeit an den Leib wenden, im ganzen aber mehr der Seele leben und ihren Nutzen suchen, damit sie nicht herabgezogen werde von den Lüsten des Körpers, sondern vielmehr den Leib knechte;1 denn dies sei der Auftrag des Heilandes: "Kümmert euch nicht in euren Herzen darum, was ihr essen oder was ihr eurem Körper anziehen werdet.2 Suchet nicht, was ihr esset oder was ihr trinket, und erhebt euch nicht. Denn dies alles tun die Kinder der Welt. Euer Vater aber weiß, was ihr von all diesem nötig habt. Suchet vielmehr vor allem sein Reich, und all dieses wird euch hinzugegeben werden".3
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The Life of Antony
45.
Antony, however, according to his custom, returned alone to his own cell, increased his discipline, and sighed daily as he thought of the mansions in Heaven, having his desire fixed on them, and pondering over the shortness of man’s life. And he used to eat and sleep, and go about all other bodily necessities with shame when he thought of the spiritual faculties of the soul. So often, when about to eat with any other hermits, recollecting the spiritual food, he begged to be excused, and departed far off from them, deeming it a matter for shame if he should be seen eating by others. He used, however, when by himself, to eat through bodily necessity, but often also with the brethren; covered with shame on these occasions, yet speaking boldly words of help. And he used to say that it behoved a man to give all his time to his soul rather than his body, yet to grant a short space to the body through its necessities; but all the more earnestly to give up the whole remainder to the soul and seek its profit, that it might not be dragged down by the pleasures of the body, but, on the contrary, the body might be in subjection to the soul. For this is that which was spoken by the Saviour: ‘Be not anxious for your life what ye shall eat, nor for your body what ye shall put on. And do ye seek not what ye shall eat, or what ye shall drink, and be not of a doubtful mind. For all these things the nations of the world seek after. But your Father knoweth that ye have need of all these things. Howbeit seek ye first His Kingdom, and all these things shall be added unto you 1.’
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Matt. vi. 31 ; Luke xii. 29 . ↩