• Accueil
  • Œuvres
  • Introduction Instructions Collaboration Sponsors / Collaborateurs Copyrights Contact Mentions légales
Bibliothek der Kirchenväter
Recherche
DE EN FR
Œuvres Athanase d'Alexandrie (295-373) Vita Antonii

Traduction Masquer
Leben des heiligen Antonius (BKV)

66. Kapitel. Eine andere Vision des Antonius vom Hinübergang der Seelen nach dem Tode.

Er besaß auch folgende Gnadengabe. Wenn er allein auf dem Berge saß, etwas bei sich suchte und unsicher war, dann wurde ihm dies auf sein Gebet von der Vorsehung enthüllt; der Selige stand, wie es in der Schrift heißt, in göttlicher Unterweisung.1 Er hatte S. 752 hierauf einmal eine Unterredung mit einigen, die zu ihm kamen, über den Zustand der Seele und darüber, welcher Ort ihr nach diesem Leben bestimmt sei. In der folgenden Nacht rief ihn jemand von oben an und sagte: ,,Antonius, stehe auf, gehe hinaus und sieh!" Er ging hinaus, denn er wußte, welchen man gehorchen müsse, blickte auf und sah eine große Gestalt, mißgeformt und furchtbar, die dastand und bis zu den Wolken reichte; auch sah er Wesen, welche aufwärts stiegen, wie wenn sie Flügel hätten. Und der Riese streckte die Arme aus; die einen hielt er ab, die anderen aber flogen darüber und wurden dann, nachdem sie durchgekommen waren, sicher emporgetragen. Über solche nun knirschte der Riese mit den Zähnen, über die aber, welche herunterfielen, freute er sich. Und sogleich richtete sich an Antonius eine Stimme: "Verstehe, was du siehst!"2 Der Verstand wurde ihm aufgetan,3 und er begriff, daß dies der Hinübergang der Seelen sei und der dastehende Riese der Feind, der auf die Gläubigen voll Neid ist; und wie er die, welche ihm verfallen sind, ergreift und hindert hindurchzukommen, während er die, welche ihm nicht gefolgt haben, nicht fassen kann, da sie über ihn weggehen. Als er dies wieder gesehen hatte, kämpfte er in der Erinnerung daran nur noch mehr, um täglich vollkommener zu werden.4 Er hat das Erlebnis nicht aus freien Stücken erzählt; während er aber im Gebet verweilte und in Staunen versunken war, fragten ihn einige aus seiner Umgebung und drängten ihn, und so wurde er genötigt, zu sprechen, da er es als Vater S. 753 seinen Kindern nicht verbergen konnte. Er glaubte dazu auch, daß sein Gewissen rein sei, für sie aber die Erzählung nützlich werde, wenn sie lernten, daß die Frucht der Askese gut sei und daß man oft als ein Linderungsmittel der Mühen Gesichte erhalte.


  1. Als Parallele drängt sich hier naturgemäß das vielumstrittene Daimonion des Sokrates auf; doch ist die Ausgestaltung des Gedankens an unserer Stelle eine durchaus christliche. F. Überweg - M. Heinze, Grundriß der Geschichte der Philosophie, Bd. 1. 10. Aufl. K. Prächter. Berlin 1909. S. 95: Das dämonische Zeichen ist die von Sokrates als Stimme der Gottheit aufgefaßte auf praktischem Takt beruhende Überzeugung von der Angemessenheit oder Unangemessenheit gewisser Handlungsweisen (auch in sittlicher Hinsicht). S. 103: apol. p. 31 D: von Jugend an habe er immer eine Stimme vernommen, die jedoch jedesmal nur warne, nicht antreibe. Weniger genau Xenoph. mem. 1, 4, 15. 4, 3, 12. Die Macht, von welcher diese innere Stimme ausgeht, ist ὁ θεός, die Gottheit (mem. 4, 8, 6); οἱ θεοὶ, die Götter (mem. 1, 4, 15. 4, 3, 12). Es sind dieselben Götter, welche zum Menschen auch durch Orakel reden. Vgl. dagegen W. v. Christ, Geschichte der griechischen Litteratur. 5. Aufl. W. Schmid. Bd. 1. München 1905. S. 607 Anm. 2 und die hier angeführte Schrift Pöhlmanns. ↩

  2. Vgl. Dan 9,23. ↩

  3. Vgl. Lk 24,45. ↩

  4. Vgl. Phil 3,13. ↩

Traduction Masquer
The Life of Antony

66.

And he had also this favour granted him. For as he was sitting alone on the mountain, if ever he was in perplexity in his meditations, this was revealed to him by Providence in prayer. And the happy man, as it is written, was taught of God 1. After this, when he once had a discussion with certain men who had come to him concerning the state of the soul and of what nature its place will be after this life, the following night one from above called him, saying, ‘Antony, rise, go out and look.’ Having gone out therefore (for he knew whom he ought to obey) looking up, he beheld one standing and reaching to the clouds, tall, hideous, and fearful, and others ascending as though they were winged. And the figure stretched forth his hands, and some of those who were ascending were stayed by him, while others flew above, and having escaped heaven-ward, were borne aloft free from care. At such, therefore, the giant gnashed his teeth, but rejoiced over those who fell back. And forthwith a voice came to Antony, ‘Understandest thou what thou seest?’ And his understanding was P. 214 opened, and he understood that it was the passing of souls, and that the tall being who stood was the enemy who envies the faithful. And those whom he caught and stopped from passing through are accountable to him, while those whom he was unable to hold as they passed upwards had not been subservient to him. So having seen this, and as it were being reminded, he struggled the more daily to advance towards those things which were before. And these visions he was unwilling to tell, but as he spent much time in prayer, and was amazed, when those who were with him pressed him with questions and forced him, he was compelled to speak, as a father who cannot withhold ought from his children. And he thought that as his conscience was clear, the account would be beneficial for them, that they might learn that discipline bore good fruit, and that visions were oftentimes the solace of their labours.


  1. Isai. liv. 13; John vi. 45 .  ↩

  Imprimer   Rapporter une erreur
  • Afficher le texte
  • Référence bibliographique
  • Scans de cette version
Traductions de cette œuvre
La vie de sainte Antoine Comparer
Leben des heiligen Antonius (BKV)
The Life of Antony
Commentaires sur cette œuvre
Einleitung: Die Vita des Antonius
Introduction to The Life of Antony

Table des matières

Faculté de théologie, Patristique et histoire de l'Église ancienne
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Mentions légales
Politique de confidentialité