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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Vita Antonii

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The Life of Antony

33.

‘Thus in days gone by arose the oracles of the Greeks, and thus they were led astray by the demons. But thus also thenceforth their deception was brought to an end by the coming of the Lord 1, who brought to nought the demons and their devices. For they know nothing of themselves, but, like thieves, what they get to know from others they pass on, and guess at rather than foretell things. Therefore if sometimes they speak the truth, let no one marvel at them for this. For experienced physicians also, since they see the same malady in different people, often foretell what it is, making it out by their acquaintance with it. Pilots, too, and farmers, from their familiarity with the weather, tell at a glance the state of the atmosphere, and forecast whether it will be stormy or fine. And no one would say that they do this by inspiration, but from experience and practice. So if the demons sometimes do the same by guesswork, let no one wonder at it or heed them. For what use to the hearers is it to know from them what is going to happen before the time? Or what concern have we to know such things, even if the knowledge be true? For it is not productive of virtue, nor is it any token of goodness. For none of us is judged for what he knows not, and no one is called blessed because he hath learning and knowledge. But each one will be called to judgment in these points—whether he have kept the faith and truly observed the commandments.’


  1. De Incar.47.  ↩

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Leben des heiligen Antonius (BKV)

33. Kapitel.1

So entstanden die Orakel der Hellenen, und so S. 722 wurden sie vormals von den Dämonen getäuscht; aber gleichwohl hat nachher der Irrwahn sein Ende gefunden. Denn es kam der Herr, der zugleich mit ihrer List auch die Dämonen selbst zur Ohnmacht verwies. Denn nichts wissen sie aus sich selbst, sondern wie Diebe schwatzen sie das aus, was sie von anderen sehen; sie verlassen sich viel mehr auf Vermutungen, als daß sie etwas sicher im voraus wissen. Wenn sie auch einmal etwas Wahres derart sagen, so möge man sie deshalb nicht bewundern. Denn auch die Ärzte haben ihre Erfahrung an den verschiedenen Krankheiten gewonnen, und wenn sie an anderen das gleiche Leiden sehen, machen sie vermutungsweise ihre Schlüsse nach der Gewohnheit und geben vorher ihr Urteil ab. Auch die Steuerleute und Bauern beobachten gewohnheitsmäßig den Zustand der Luft und sagen vorher, ob Sturm oder schönes Wetter sein wird. Deshalb wird man aber nicht behaupten, daß sie dies nach göttlicher Eingebung voraus verkünden, sondern auf Grund ihrer Erfahrung und S. 723 Gewohnheit. Wenn also auch die Dämonen einmal dasselbe vermutungsweise anzeigen, soll sie niemand deswegen bewundern oder auf sie merken. Denn was bringt es den Hörern für Nutzen, wenn sie von diesen die Zukunft einige Tage vorher erfahren? Oder was soll der Eifer, Derartiges zu erkennen, auch wenn man es in Wahrheit erkennt? Denn dabei ist nichts, was Tugend bewirkt, noch hat diese Erkenntnis etwas zu schaffen mit einem guten Charakter. Keiner von uns wird ja gerichtet nach dem, was er nicht weiß, und keiner wird selig gepriesen deshalb, weil er etwas gelernt hat und Erkenntnis erworben, sondern danach wird jeder beurteilt, ob er den Glauben bewahrt hat und die Gebote treulich beobachtete.


  1. Das Kapitel ist besonders bezeichnend für die Arbeitsweise des Euagr. Um einen Einblick in diese zu gewähren, möge hier die Übersetzung seines Textes Platz finden: Dies waren die Anfänge des Heidentumes, durch diese Listen der Wahrsager glaubte man einstmals bei den Tempeln der Dämonen die Orakel. Durch die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus wurde ihnen Schweigen auferlegt, und sie verstummten, ihre Gefangenen aber haben sie dahingerafft. Wer, so frage ich, glaubt, daß ein Arzt göttliche Kenntnis aus seiner Beobachtung der Krankheiten besitzt, wenn er die Hitze des siedenden Lebensgeistes an dem Schlag der Adern mit leichter Fingerberührung prüft? Wer gibt einem Steuermann die Ehre göttlicher Majestät, wenn er den Weg seiner Seereise zwischen den Sternen am Himmel sucht? Wer lobt einen Bauern, der von der trockenen Hitze des Sommers oder vom Wasserreichtum und der Kälte zur Winterszeit spricht, nicht lieber wegen seiner Erfahrung, als daß er ihn mit göttlichem Namen belegt? Indes, gestehen wir einen Augenblick zu, daß die Dämonen die Wahrheit verkünden, antwortet mir, welcher Vorteil ist dabei das, was kommt, zu kennen? Ist etwa jemals einer, der dies wußte, gelobt, oder einer, der dies nicht wußte, gestraft worden? Darin allein bereitet sich jeder Qualen oder Ruhm, wenn er die Gebote der Schrift vernachlässigt oder erfüllt. Keiner von uns hat deshalb dieses Leben auf sich genommen, um die Kenntnis der Zukunft zu besitzen, sondern auf daß er, gehorsam den Vorschriften des Herrn, vom Knecht an beginne, freundlich zu sein. ↩

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Leben des heiligen Antonius (BKV)
The Life of Antony
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Einleitung: Die Vita des Antonius
Introduction to The Life of Antony

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