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Da also bei ihnen nichts Vernunftgemäßes sich findet, und sie, obwohl sie Vorwände ersinnen, dennoch allenthalben in Verlegenheit kommen; so bleibt ihnen endlich dieses S. 226 noch zu sagen übng: Wir widersprechen unsern Vorfahren, wir übertreten die Ueberlieferungen der Väter, und haben daher die Haltung einer Synode begehrt; weil wir aber befürchteten, es möchte, wenn die Bischöfe sich wieder an Einem Orte versammelten, unsere Bemühung vereitelt werden, haben wir die Bitte gestellt, daß die Synode in zwei Theile getheilt werden sollte, damit wir, wenn die Bischöfe getrennt sind, und wir ihnen unsere Schreiben vorzeigen, die Mehrzahl derselben dadurch, daß wir mit dem Beschirmer der Gottlosigkeit, dem Konstantius, drohen, auf unsere Seite bringen, und so die Nicänischen Verhandlungen vereiteln können, indem wir die geheuchelte Aufrichtigkeit unserer Schreiben vorschützen. Obschon sie aber dieses nicht mit den nämlichen Worten gesagt haben; so haben sie doch in dieser Gesinnung Alles gethan, und in Verwirrung gebracht. Ja, obwohl sie in verschiedenen Synoden oftmals Vieles sprachen und schrieben, so machten sie doch niemals von der arianischen Ketzerei als einer verwerflichen eine Erwähnung, sondern, wenn je einige Anwesende gegen die Ketzereien sprachen, vertheidigten sie die arianische, welche die Synode zu Nicäa mit dem Anathema belegte, und umarmten sogar diejenigen, welche die Lehren des Arius vorbrachten, wie Brüder. Auch dieses ist also ein großer Beweis, daß sie nicht der Wahrheit wegen, sondern um die Nicänischen Beschlüsse umzustürzen, auf den Gedanken, jetzt Synoden zu veranstalten, gerathen sind. Was aber in eben diesen Synoden von ihnen und ihres Gleichen verhandelt worden ist, bestätiget nicht weniger die Richtigkeit meiner Behauptung. Demnach ist es nöthig, Alles, wie es sich zugetragen hat, einzeln zu erzählen.
