4.
[Forts. v. S. 22 ] Aber auch die Seele kehrt sich ab von bösen Zerstreuungen und bewacht das Herz, daß die Glieder ihrer Gedanken nicht in der Welt umherschweifen. So kämpft sie und müht sich ab und hält mit großer Sorgfalt auf allen Seiten die Glieder des Leibes zusammen und zurück vor dem Bösen und bewahrt das schöne Gewand des Leibes unzerrissen, unverbrannt und unbeschmutzt. Sie wird durch ihren erkennenden, überlegenden und unterscheidenden Vernunftwillen, hauptsächlich aber durch die Kraft des Herrn unversehrt bleiben, sie selber schnürt sich, so gut sie kann, zusammen und wendet sich von jeder weltlichen Lust weg; und so bleibt sie mit dem Beistand des Herrn in Wahrheit vor den genannten Übeln bewahrt. Denn sieht der Herr, daß ein Mensch die Vergnügungen des Lebens, weltliche Zerstreuungen und Sorgen, irdische Bande und verwirrende Beschäftigungen mit eitlen Gedanken ernstlich verabscheut, so gibt er ihm seine Gnadenhilfe, unversehrt bewahrt er jene Seele, die recht durch die gegenwärtige, böse Welt schreitet. So wird die Seele himmlisches Lob von Gott und den Engeln erlangen, weil sie das Gewand ihres Leibes und sich selbst makellos bewahrt, nach bestem Können jegliche Lust der Welt verabscheut und mit Gottes Hilfe den Lauf in der Rennbahn dieses Lebens glücklich vollendet hat.