10.
„Die Erde sprosse!” Dieser kurze Befehl war alsbald eine große Natur und ein kunstvolles Gesetz; denn gedankenschnell rief er die Myriaden von Gewächsarten ins Dasein. Dieser Befehl wohnt immer noch in der Erde und treibt sie an, im periodischen Umlauf des Jahres ihre Kraft zu entfalten und Pflanzen, Samen und Bäume hervorzubringen. Wie die Kreisel auf einen einmaligen Antrieb hin die nachfolgenden Umdrehungen machen und sich um ihren eigenen Mittelpunkt fortwährend drehen, so hat auch der Naturlauf in jenem ersten Befehl seinen Anfang genommen und geht nun durch alle S. 88 Zeit hindurch, bis er beim allgemeinen Weltende zum Abschluß kommt. Diesem wollen auch wir alle entgegeneilen, reich an Früchten und voll guter Werke, damit wir, in das Haus des Herrn verpflanzt, in den Vorhöfen unseres Gottes erblühen1 in Christus Jesus, unserm Herrn, dem Ehre und Macht in alle Ewigkeit. Amen.
vgl. Ps 91,14 ↩
