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Œuvres Basile de Césarée (330-379) Asceticon I (parvum) / Regulae fusius tractatae Fünfundfünfzig ausführliche Regeln in Frage und Antworten (BKV)
Die fünfundfünfzig ausführlichen Regeln in Form von Frage und Antwort
II.

2.

Es liegt demnach von Natur in uns, aus freier Wahl das Gute zu thun wenn wir nicht aus Bosheit in unseren Gesinnungen verkehrt sind. Daher wird die Liebe gegen Gott als eine nothwendige Schuld von uns gefordert, deren Mangel für die Seele das unerträglichste aller Übel ist. Denn die Trennung und Abkehr von Gott ist unerträglicher als die zukünftigen Höllenstrafen und für den davon Betroffenen beschwerlicher als für das Auge die Beraubung des Lichtes, auch wenn kein Schmerz damit verbunden ist, und für das Lebendige die Entziehung des Lebens. Wenn aber schon die Kinder von Natur ihre Eltern lieben, wie Dieses sowohl das Benehmen der unvernünftigen Thiere als auch die Zuneigung der Menschen in den ersten Jahren zu den Müttern zeigt, so dürfen wir uns doch nicht unvernünftiger als die Unmündigen und wilder als die Thiere dadurch erweisen, daß wir uns lieblos und fremd gegen unsern Schöpfer benehmen, den wir, auch wenn wir nicht wissen, wie gut er ist, schon deßwegen über die Maßen lieben müssen, weil er uns erschaffen hat, und stets ihm anhangen und an ihn denken müssen wie die kleinen Kinder an ihre Mütter. Unter Denjenigen, welche ein natürlicher Zug zu lieben nöthigt, steht der Wohlthäter oben an, und dieser Trieb findet sich nicht ausschließlich bei den Menschen, sondern auch fast alle Thiere fühlen sich zu denen hingezogen, die ihnen Gutes erwiesen haben. „Es kennt,“ heißt es, „der Ochs seinen Eigenthümer und der S. 57 Esel die Krippe seines Herrn.“1 Es sei aber ferne, daß uns das Folgende gesagt werde: „Israel aber kennt mich nicht, und mein Volk versteht mich nicht.“ Denn was soll ich vom Hunde und vielen andern Thieren der Art sagen, die eine so große Erkenntlichkeit gegen ihre Ernährer zeigen? Fühlen wir uns aber von Natur in Wohlwollen und Liebe zu den Wohlthätern hingezogen und unterziehen wir uns jeder Anstrengung, um die uns zuvor bewiesenen Wohlthaten zu vergelten; welche Rede könnte dann wohl die Geschenke Gottes würdig schildern? Ihre Menge ist so groß, daß sie nicht gezählt werden kann, und ausserdem sind sie derart, daß schon eine hinreicht, um dem Geber unsern ganzen Dank darzubringen. Ich will die übrigen Geschenke übergehen, die, wenn sie auch überschwenglich groß und wohlthuend sind, dennoch von den größern wie die Sterne von den Sonnenstrahlen übertroffen werden und daher ihre Wohlthätigkeit nicht genugsam erkennen lassen. Denn ich habe keine Zeit mit Übergehung der größeren noch der kleineren Geschenke die Güte des Wohlthäters zu bemessen.


  1. Is. 1, 3. ↩

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