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Werke Basilius von Cäsarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
IL. (Mauriner-Ausgabe Nr. 141) An Eusebius, Bischof von Samosata

2.

Zum zweiten Punkt aber, daß nicht durch unsere Fahrlässigkeit die Interessen der Kirchen den Feinden preisgegeben worden sind, will ich Deiner Gottseligkeit zu wissen tun, daß doch die mit uns in Gemeinschaft S. 169 stehenden Bischöfe uns ihre Unterstützung versagen, sei es aus Nachlässigkeit oder weil sie gegen uns einen unbegründeten Verdacht hegen, oder weil der Teufel sie an den guten Werken hindert. Gleichwohl sind wir ja der Mehrheit nach äußerlich miteinander verbunden, nach dem auch der wackere Bosporius1 sich uns angeschlossen hat. In Wahrheit aber unterstützen sie uns nirgends, nicht einmal im Notwendigsten, so daß auch der Mißmut darob zum guten Teil die Genesung aufhält, da schuld der wehen Trauer meine Krankheiten immer wieder sich einstellen. Was kann ich aber allein tun, da die Kanones, wie Du ja selbst weißt, Einem allein solche Maßnahmen nicht gestatten2? Und wahrlich, welche Heilmittel habe ich nicht angewendet? An welches Gericht habe ich nicht erinnert — in Briefen und auch bei persönlicher Zusammenkunft? Auf das Gerücht von meinem Tode kamen sie sogar bis in die Stadt. Weil es aber Gott gefiel, daß wir von ihnen noch lebend angetroffen wurden, so legten wir ihnen ihre Pflichten ans Herz. In meiner Gegenwart zeigen sie Ehrfurcht und versprechen, in allweg ihre Pflicht zu tun. Haben sie sich aber entfernt, dann folgen sie wieder ihrem eigenen Kopf. Insoweit nehmen ja auch wir am allgemeinen Zustand der Dinge teil, als uns der Herr offenbar verlassen hat, weil mit der Zunahme unserer Sündhaftigkeit unsere Liebe erkaltet ist. Doch zu allem möge uns verhelfen Deine große und so viel vermögende Fürbitte bei Gott! Denn vielleicht können wir doch etwas Gutes in der Sache tun oder, wenn wir das Ziel nicht erreichen, doch dem Gerichte entgehen.


  1. Bosporius, ein intimer Freund von Basilius und Gregor von Nazianz, war Bischof von Colonia in Kappadozien II. An ihn hat Basilius auch einen Brief adressiert (Mauriner-Ausgabe Nr. 51). ↩

  2. Basilius scheint hier an den 37. der sog. „apostolischen” Kanones zu erinnern, der den Bischöfen der Provinz verbot, wichtigere Verfügungen zu treffen ohne Approbation des ersten unter ihnen. Auch solle sich jeder auf die Verwaltung seines Sprengels beschränken und selbst der Primas nichts ohne die Zustimmung aller tun. ↩

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Ausgewählte Briefe (BKV)

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