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Werke Basilius von Cäsarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
LII. (Mauriner-Ausgabe Nr. 159) An Eupatorius und seine Tochter

2.

Doch weil jetzt von Leuten, die immer eine neue Frage anschneiden wollen, die Neuigkeit aufgebracht wurde, die von den Alten, weil ein Widerspruch nicht laut wurde, mit Stillschweigen übergangen und daher nicht erörtert worden ist — ich meine nämlich die Frage bezüglich des Heiligen Geistes —, darum fügen wir ganz dem Sinne der Schrift entsprechend etwas bei, nämlich das, daß wir glauben, wie wir getauft werden, und daß wir verherrlichen, wie wir auch glauben. Nun ist uns vom Heiland gegeben worden eine Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dieser Taufe entsprechend legen wir ein Glaubensbekenntnis ab, und dem Bekenntnis entspricht unsere Doxologie, indem wir mit dem Vater und dem Sohne zugleich den Hl. Geist verherrlichen, weil wir überzeugt sind, daß er nicht außer der göttlichen Natur steht. Diejenigen aber, die den Hl. Geist ein Geschöpf nennen, bedauern wir, weil sie mit einem solchen Worte in die unverzeihliche Sünde der Gotteslästerung gegen ihn verfallen. Denn daß ein Geschöpf von der Gottheit getrennt ist, braucht denen nicht gesagt zu werden, die auch nur ein wenig in der Schrift sich auskennen. Die Kreatur dient, der Geist macht frei1; die Kreatur bedarf des Lebens, der Geist ist es, der lebendig macht2; die Kreatur bedarf der Unterweisung, der Geist aber ist es, der unterweist3; die Kreatur wird geheiligt, der Geist aber ist es, der heiligt4. Du magst Engel, magst Erzengel, magst alle himmlischen Kräfte nennen, sie empfangen S. 176 ihre Heiligung durch den Geist. Der Geist selbst aber hat die Heiligkeit von Natur und hat sie nicht als Gnade empfangen; sie gehört zu seinem Wesen, weshalb er auch mit Vorzug die Benennung „heilig” erhalten hat. Was also von Natur heilig ist, wie von Natur heilig ist der Vater und von Natur heilig der Sohn, das lassen wir nicht von der göttlichen und seligen Dreieinigkeit trennen und abschneiden, und wir nehmen die nicht auf, die den Geist leichtsinnig unter die Geschöpfe zählen.

Soviel sei gleichsam in der Hauptsache Eurer Frömmigkeit zur Befriedigung gesagt! Ihr werdet aus dem spärlichen Samen mit dem Beistande des Hl. Geistes eine reichliche Frucht der Gottseligkeit ernten. „Denn gib dem Weisen Gelegenheit, und er wird in der Weisheit zunehmen5.” Die ausführlichere Belehrung wollen wir auf unsere persönliche Zusammenkunft verschieben, wo wir auch die Einwürfe widerlegen, weitläufigere Belege aus der Schrift beibringen und das ganze gesunde Glaubensbekenntnis bekräftigen können. Für den Augenblick aber entschuldigt meine Kürze! Ich hätte ja von vornherein nicht geschrieben, wenn ich es nicht für einen größeren Nachteil gehalten hätte, die Bitte rundweg abzuschlagen, als sie nur halb zu erfüllen.


  1. Vgl. Röm. 8, 2. ↩

  2. Joh. 6, 63. ↩

  3. Joh. 14, 26. ↩

  4. Röm. 15, 16. ↩

  5. Sprichw. 9, 9. ↩

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