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Werke Basilius von Cäsarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
LXXIX. (Mauriner-Ausgabe Nr. 261) An die Sozopolitaner

2.

Wenn nun die Ankunft des Herrn im Fleische nicht erfolgt ist, dann hat der Erlöser1 dem Tode das Lösegeld für uns nicht gegeben, und nicht durch sich die Herrschaft des Todes vernichtet. Denn wenn das, was unter der Herrschaft des Todes stand, etwas anderes wäre als das vom Herrn Angenommene, so hätte der Tod in seinen Wirkungen nicht aufgehört, die Leiden des gotttragenden Fleisches hätten uns keinen Gewinn gebracht, die Sünde im Fleische hätten sie nicht getötet, die in Adam Gestorbenen wären nicht in Christus lebendig gemacht worden, das Zerfallene wäre nicht wieder aufgerichtet, das Zerbrochene nicht wieder hergestellt und das durch den Betrug der Schlange Gott Entfremdete nicht wieder ihm zugeeignet worden. All das wird S. 312 von denen aufgehoben, die behaupten, der Herr sei mit einem himmlischen Leibe zu uns gekommen. Und wozu bedurfte es der hl. Jungfrau, wenn das gotttragende Fleisch nicht aus der Masse des Adam angenommen werden sollte? Doch wer ist so verwegen, daß er die längst verstummte Lehre Valentins jetzt wieder durch spitzfindige Reden und sogar mit Berufung auf das Zeugnis der Schrift erneuert? Nicht sehr neu ist ja diese Gottlosigkeit mit dem Scheingebilde; wurde sie doch schon vor langem vom wahnwitzigen Valentin aufgestellt. Dieser zerpflückte ja einige wenige Aussprüche des Apostels und schuf sich damit ein gottloses Ge bilde, indem er sagte, nur Knechtsgestalt, nicht den Knecht selbst hätte der Herr angenommen, und er sei nur in der Gestalt eines Menschen erschienen, nicht aber hätte er den Menschen selbst angenommen2. Dem Ähnliches scheinen diese zu behaupten, die beweinenswert sind, weil sie neue Verwirrungen unter Euch verschulden.


  1. λυτϱωτής - in Apg 7,35 auf Moses angewandte Bezeichnung ↩

  2. Dem Sektenhaupte Valentin wird sonst dieser ausgesprochene Doketismus nicht nachgesagt. ↩

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