CXI. (Mauriner-Ausgabe Nr. 359) Basilius an Libanius
S. 347 Inhalt: Basilius verweist dem Libanius sein Schweigen mit der Erklärung, er würde so gerne zu ihm fliegen, wenn er könnte; so behelfe er sich mit der Absendung von Schreiben.
Du, der Du die ganze Kunst der Alten mit Deinem Verstande umfassest, schweigst so lange, daß Du uns nicht einmal in Briefen etwas zu gewinnen gibst. Ich aber wäre, wenn die Kunst des Lehrmeisters (Dädalus) verlässig wäre, mit den Flügeln eines Ikarus zu Dir gekommen. Doch weil man das Wachs der Sonne nicht anvertrauen kann, so schicke ich Dir statt der Flügel eines Ikarus Reden als Zeichen unserer Freundschaft. Es gehört zum Wesen der Reden, daß sie die Liebe der Seele offenbaren. Das tun meine Reden1; Du magst sie behandeln wie Du willst. Und Du, im Besitze so vieler Kraft, schweigst gleichwohl. Verleg doch auch zu uns die Quellen der Reden, die Deinem Munde entströmen!
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Der Text ist hier etwas unsicher. ↩