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[Forts. v. S. 166 ] Ein ziemlich angesehener Perser hatte in Nachahmung des Zopyrus, welcher dem Cyrus zur Übergabe Babylons verholfen hatte1, sich gestellt, als hätte er sich des Perserkönigs2 Haß durch bedeutende Vergehen zugezogen und als wäre er nun auf die Sache des Königs schlecht zu sprechen, den Römern dagegen sehr gewogen. Nachdem er durch seine Verstellung Julians Vertrauen erobert hatte, sagte er zu ihm: „Was tust du da, o König? Wie schlecht bist du im entscheidenden Momente beraten! Was sorgst du dich um die mit Getreide beladenen Schiffe und um den übergroßen Train? Willst du zur Feigheit erziehen? Wer an den Magen denkt und sein Leben in der Hand haben will, paßt schlecht zum Kampfe und hat keine Disziplin. Willst du ein wenig auf mich hören, dann verabschiede deine Flotte, damit dein tüchtiges Heer nicht Schaden leide! Auf einem anderen, günstigeren und sichereren Weg, den ich dich führen will ― denn ich kenne mich so gut wie irgendeiner in Persien aus ―, wirst du ins feindliche Gebiet eindringen, um befriedigt wieder nach Hause zurückzukehren. Uns aber zeige alsdann dein Wohlwollen, sobald wir durch die Tat unsere aufrichtige, freundliche Gesinnung bewiesen haben!“
