19.
Jedes von den erwähnten ärztlichen Mitteln bleibt ― wie ich sehe ― so, wie es ist; nichts wirkt aus sich listig entgegen und will weiser sein als die ärztliche Kunst. Die Medizin beherrscht den Stoff, es müßte denn sein, daß auf kurze Zeit das Gelüsten des Kranken störend dazwischentritt, was aber unschwer zu beachten und abzuwenden ist. Aber in der Heilung zur Tugend legt sich Einbildung, Selbstliebe und das Unvermögen, rasch sich zu überwinden, als größtes Hindernis, gleichsam S. 16 als feindliche Macht gegen die Helfer uns in den Weg. Den Eifer, welchen wir aufwenden sollten, unsere Krankheit den Ärzten zu enthüllen, wenden wir auf, der Heilung zu entfliehen. Tapfer sind wir im Kampfe gegen uns, klug im Wirken gegen unsere Gesundheit.
