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Werke Gregor von Nazianz (329-390) Orationes XLV Reden (BKV)
V. Rede

31.

Dein Herold möge seine schändlichen Worte unterlassen! Der meine möge die göttlichen Worte sprechen! Beseitige deine Zauber- und Wahrsagebücher! Nur noch die Bücher der Propheten und Apostel sollen aufgeschlagen werden! Gib deine schändlichen Nächte voll Finsternis auf! Heilige, ständig helle Nächte will ich dafür geben. Versperre deine Heiligtümer und die Wege, die zur Hölle führen! Ich will die hellen Wege zum Himmel weisen. Hätten große Waffenrüstungen und Erfindungen von Kriegsmaschinen, hätten Menschenmassen und Truppen das wirken können, was unsere Gebete und Gottes Wille vermocht haben? Durch sein Wort hat Gott die Finsternis zerstreut, durch sein Wort das Licht erschaffen, die Erde gefestigt, den Himmel gerundet, die Sterne aneinandergereiht, die Luft ausgebreitet, dem Meere die Grenzen, den Flüssen die Läufe gegeben, die Lebewesen beseelt, den Menschen sich ähnlich gestaltet, alles geordnet. Durch sein Wort hat er auch die gegenwärtige Finsternis verscheucht und allem Licht, Ordnung und Einigkeit verliehen. Nicht mehr haben lüsterne, trügerische Dämonen die Gewalt. Nicht mehr wird die Schöpfung unter dem Vorwande der Ehrung S. 182 geschändet, nicht mehr wird sie statt des Schöpfers angebetet. Vernichte die Gestalten eines Triptolemus, eines Celeus und die geheimnisvollen Drachen1! Schäme dich endlich der Bücher deines Gottesgelehrten Orpheus! Benütze das Geschenk, das dir die Gegenwart bietet, welche deine Schmach verhüllen will! Um zu sehen, ob du nur Mythen und Dichtungen hattest, will ich dir deine nächtlichen Geheimnisse aufdecken.


  1. Vgl. Rede 4, 108! ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Reden (BKV)

Inhaltsangabe

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