34.
Im allgemeinen wissen wir jedoch: gleichwie es für die, welche auf hochgespanntem Seile tanzen, nicht ungefährlich ist, sich nach der einen oder anderen Seite hin zu beugen und wie schon eine unscheinbare Neigung nicht geringe Folgen hat, während das Gleichgewicht Sicherheit gibt, so besteht, wenn Seelsorger aus Schlechtigkeit oder aus Unwissenheit sich nach der einen S. 23 oder anderen Seite hin beugen, sowohl für sie wie für ihre Herde eine nicht geringe Gefahr, in Sünden zu fallen. Der goldene Weg ist zweifellos einzuschlagen und dafür ist zu achten, daß man nicht, wie es im Buche der Sprüche heißt1, nach rechts und links abweiche.
So steht es mit den seelischen Krankheiten und so schwer ist die Aufgabe eines guten Hirten, der die Seelen seiner Herde recht kennenlernen und nach der echten, rechten Hirtenlehre des wahren Hirten führen will.
Sprichw. 4, 27. ↩
