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Wie steht es aber mit euch, ihr Herrscher und Beamten? Mit euch habe ich nunmehr zu reden. Wir wollen nämlich nicht den Anschein erwecken, als wären wir ungerecht, als würden wir wohl die einen an ihre Pflicht erinnern, den Beamten aber nichts zu sagen haben und aus Respekt oder Furcht auf unsere christliche Freiheit verzichten, oder als würden wir wohl für die einen sorgen, euch aber vernachlässigen, um welche man sich um so mehr kümmern muß, je mehr sich die Sache der Entscheidung nähert und je größer die Reparation ist, die gefordert wird. Voreingenommenheit sei mir und meiner Rede ferne! Was habt ihr nun zu sagen? Wie verständigen wir uns? S. 349 Werdet ihr rückhaltlos mein Wort hinnehmen? Das Gesetz Christi hat euch meiner Herrschaft und meiner Jurisdiktion unterstellt. Denn auch wir sind Herrscher, ja wir sind es in höherer und vollkommenerer Weise. Oder soll etwa der Geist dem Fleische und das Himmlische dem Irdischen nachgeben? Du wirst mein freies Wort hinnehmen. Du bist, wie ich weiß, ein Schäflein meiner Herde, ein heiliges Schäflein der heiligen Herde, ein Zögling des großen Hirten, der seit langer Zeit vom Geiste gut geführt und gleich uns vom Lichte der heiligen, seligen Dreifaltigkeit erleuchtet wird. Meine Rede an dich ist daher kurz und bündig.
