78.
[Forts. v. S. 48 ] Seelen zu leiten und zu führen und uns mit dem Hirtenamte betrauen zu lassen, ohne daß wir noch recht gelernt haben, geweidet zu werden, und ohne unsere Seele entsprechend gereinigt zu haben, geht über unsere Kräfte, zumal in solchen Zeiten, da man sehen muß, wie die Mitmenschen vom Sturme auf und nieder geschleudert werden, und es daher am besten ist, aus der Öffentlichkeit zu fliehen, an einen Zufluchtsort sich zurückzuziehen und vor dem Sturme und der Finsternis des Bösen gesichert zu sein, in Zeiten, da die Glieder gegen sich selbst Krieg führen, der letzte Rest von Liebe geschwunden ist und der Priester weiter nichts ist als ein leerer Name; denn wie die Schrift sagt: „Schmach ist ausgegossen über die Führer1.“
Ps. 106, 40 [hebr. Ps. 107, 40]. ↩
