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Œuvres Grégoire de Nazianze (329-390) Oratio 19 : De suis sermonibus et ad Iulianum exaequatorem 19. Rede: Über seine eigenen Reden an den Steuerbeamten Julian

9.

Darum schiebe es nicht hinaus, gütig zu sein! Sei es sofort! Verzichte nicht deshalb ganz und gar darauf zu opfern, weil du kein ansehnliches Opfer bringen kannst! Etwas opfere gleich, anderes halte zum Opfer bereit, für anderes erbitte dir wegen deiner Dürftigkeit Verzeihung! „Nicht sollst du“, wie die Schrift sagt1, „leer vor mir erscheinen!“ Keiner soll leer und ohne Opfer sein, keine Seele sei unfruchtbar und ohne Erträgnis! Jeder bringe Gott ein Opfer von dem, was es gerade gibt und was er selbst besitzt! Der Sünder bringe als Gabe die Reue, der, welcher den rechten Weg geht, die Ausdauer, der Jüngling die Enthaltsamkeit, der Greis die Klugheit, der Reiche die Freigebigkeit, der Arme den Dank, der Mächtige die Bescheidenheit, der Steuerbeamte die Milde! Ihr Priester, kleidet euch mit Gerechtigkeit! Oder ― um mich richtiger auszudrücken ― kleiden wir uns damit! S. 397 Zerstreuen wir nicht die Schafe der Herde, und richten wir sie nicht zugrunde, für welche der gute Hirte sein Leben hingegeben hat, der die Seinigen kennt und von den Seinigen gekannt wird, der sie mit Namen ruft, sie eintreibt und vom Unglauben zum Glauben und von diesem Leben in die Ruhe des Jenseits führt! Fürchten wir, daß, wie die Schrift droht2, das Gericht bei uns beginnt und daß wir von der Hand des Herrn sowohl dafür gestraft werden, daß wir selbst nicht hineingehen, wie dafür, daß wir andere am Eintritt hindern3!


  1. Ebd. [Exod.] 23, 15. ↩

  2. 1 Petr. 4, 17. ↩

  3. Vgl. Is. 40, 2. Matth. 23, 13. ↩

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19. Rede: Über seine eigenen Reden an den Steuerbeamten Julian

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