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Œuvres Cyrille d'Alexandrie (376-444) De recta fide ad imperatorem Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

28.

Aber ich weiß wohl, daß einige jetzt fragen werden: Wer ist denn nun in Wahrheit Jesus Christus? Der Mensch aus dem Weibe oder das Wort aus Gott? Es würde zwar sehr töricht sein, sich übermäßig anzustrengen und Schwätzereien und Fabeleien im einzelnen zu beantworten. Das aber will ich doch sagen, daß es gefährlich und nicht straflos ist, eine Zweiteilung vorzunehmen und den Menschen und das Wort gesondert hinzustellen, weil die Menschwerdung dies nicht zuläßt und die gotteingegebene Schrift einen Christus verkündet. Denn man darf, behaupte ich, weder das gottentstammte Wort, getrennt von der Menschheit, noch auch den aus dem Weibe geborenen Tempel, losgelöst aus der Einigung mit dem Worte, Christus Jesus nennen. Christus ist vielmehr das gottentstammte Wort, wie es gemäß der Einigung der Menschwerdung auf unaussprechliche Weise mit der Menschheit verbunden ist, erhaben über die Menschheit, insofern es von Natur aus Gott und Sohn ist, aber freiwillig sich unterordnend, mit Rücksicht auf die angenommene Menschennatur. Deshalb sagte er das eine Mal: „Wer mich gesehen, hat den Vater gesehen“,1und: „Ich und der Vater sind eins“;2ein anderes Mal aber auch wieder: „Der Vater ist größer als ich.“3Er ist nicht geringer als der Vater, insofern er der Wesenheit nach derselbe und in allem ihm gleich ist; er erklärt sich aber für geringer mit Rücksicht auf die angenommene Menschennatur.


  1. Joh. 14, 9. ↩

  2. Ebd. 10, 30. ↩

  3. Ebd. 14, 28. ↩

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Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

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