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Da nun alle diese Völkerschaften von den drei Söhnen Noes abstammten und die ganze Erde in drei Teilen unter diese drei Söhne verteilt wurde, verlangte, wie ich früher schon bemerkte, der Vater von ihnen einen Eid, daß keiner an dem Anteile des Bruders sich vergreife; und wer die Bestimmung des Eides überträte, sollte mit seinem ganzen Geschlechte zugrunde gehen Da nun Palästina und die umliegenden Landschaften durch das Los dem Sem zugefallen waren, fiel der gewaltige Chanaan, Chams Sohn, in das spätere Palästina oder Judäa ein und raubte es. Gott nun war langmütig und gab ihm Zeit zur Buße, damit die Nachkommen Chams in sich gingen und den Nachkommen Sems ihren Anteil zurückgäben. Doch jene zeigten keine Reue, und als sie das Maß vollgemacht, rächte Gott, der Gerechte, nach vielen Geschlechtern die Übertretung des Eides. Also „mußte das Maß der Amorrhäer voll S. 174werden“1 Sem zeugte den Arphaxad, Cham den Chanaan, Chanaan aber erzeugte nach der gewaltsamen Besitzergreifung den Amorrhäus und Gergesaus und Pheregäus und Euäus und Arukäus und Aradius und Sidonius Auf diese Weise zählt man die Geschlechter bis zur Rache für Sem. Der beraubte Sem erzeugte, wie gesagt, den Arphaxad, Arphaxad zeugte den Kainas, Kainas den Sala, Sala den Eber; da fand der Turmbau statt. Eber zeugte den Phalek, und damals erfolgte die Teilung der Erde und der Sprachen. Phalek zeugte den Rhagau, Rhagau den Seruch, Seruch den Nachor, Nachor den Tharre, Tharre den Abraham, Abraham den Isaak, Isaak den Jakob mit dem Beinamen Israel, von dem die Israeliten den Namen haben; Jakob zeugte den Judas, Judas den Phares, Phares den Esrom, Esrom den Aram, Aram den Aminadab, Aminadab den Naasson und den Salmon2 . Dies ist die Geschlechtsfolge von Sem. Da also diese von den Söhnen Chams Unrecht erlitten hatten und ihres eigenen Gebietes beraubt worden waren, rächte sie Gott, indem er die Nachkommen Chanaans vertilgte gemäß ihrem Eide; und so nahmen die Nachkommen Sems ihr Eigentum wieder an sich. Kein Unrecht hat also Gott begangen, indem er vielmehr jedem Teile das ihm Gebührende gab; denn „Gott läßt seiner nicht spotten“3 , wie ich oben bemerkt habe.
