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Um aber nicht die Zeugnisse gegen diese Menschen mit Tinte und Papier zu weit auszudehnen, und um den Lesern dadurch nicht lästig zu fallen, soll den Sabellianern, abgesehen von den anderen Zeugnissen, das Zeugnis am Jordan genügen, von dem ich schon oben Erwähnung gemacht habe. Der Sohn ging ja in Wahrheit an den Jordan, er, der menschgewordene Gott, der, ohne sein Wesen zu ändern, Fleisch angenommen hat, der ohne den Samen eines Mannes aus der heiligen Jungfrau in der Kraft des Hl. Geistes seinen Leib genommen, d. h. eine vollkommen menschliche Natur mit Seele und Leib. Es kam also zu Johannes an den S. 178Jordan der Gott und Mensch, da einer und derselbe Sohn Gottes, Christus und Herr ist. Der Vater aber rief vom Himmel herab zum Zeugnisse für seinen an den Jordan gekommenen Sohn: „Dieser ist mein geliebter Sohn“1 . Der Hl. Geist aber kam in Gestalt einer Taube über ihn herab, nachdem er ins Wasser getreten war, um dies Wasser rein zu erklären für diejenigen, welche auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes getauft werden sollten. Für die Arianer dagegen soll nebst dem bereits Gesagten folgendes Wort des Sohnes genügen: „Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir“2 . Damit zeigte er ja seine Gleichheit mit dem Vater und seine vollbürtige Sohnschaft. Den Abkömmlingen der Arianer aber, die den Geist lästern3 , gelten jene zwei Zeugnisse, die wir oben bereits angeführt haben; das eine von Daniel4 lautet: Sidrach, Misach und Abdenago fordern im Feuerofen die ganze Schöpfung Gottes zugleich mit sich selbst zum Lobe und Preise Gottes heraus, ausrufend: „Lobpreiset den Herrn, alle Werke des Herrn!“ und dann zählen sie auf die Himmel und die Engel, den Mond und die Sterne und die Mächte, die Erde und das Meer und alles in ihnen. Doch nirgends zählen sie den Sohn und den Hl. Geist unter die geschaffenen Dinge. Die Seraphim aber preisen die Dreieinigkeit, indem sie nicht einmal, nicht zwei- oder vielmal, sondern dreimal ihr „Heilig“5 sprechen.
