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Werke Epiphanius von Salamis (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

21.

Da nun der Eingeborene des Vaters, der seinen Willen erfüllt, [daran ging, Gericht „zu halten über die Welt„], so zeigte er alles in Vollendung [mit den Worten: der Vater hat alles Gericht dem Sohn übergeben]1 . Es erkennt nämlich der Vater die Stunde und den Tag, er erkennt sie wissend und wirkend. Denn er weiß ja alles. Wenn aber der Sohn sagt: „Der Vater S. 40hat alles Gericht dem Sohn übergeben“2 , so richtet er selbst, wenn auch nicht direkt, so doch eben dadurch, daß er es dem Sohn übergeben. Denn Gott hat sich seines Rechtes nicht begeben, zu richten, die zum Gerichte kommen; und indem der Vater nicht richtet, hat er sein Gericht schon gehalten. Der Sohn aber weiß, wann er kommt. Denn er selbst führt ihn ja herbei, den Tag, und er selbst bestimmt und hält und vollendet ihn. Denn so spricht er: „Wie ein Dieb in der Nacht kommt jener Tag„3 . Und wiederum: „Wandelt nicht in der Nacht, damit nicht jener Tag euch in Finsternis ereile“4 . Wenn nun die Diener Christi Kinder des Tages sind, sollte dann wohl der Sohn selbst, der den Tag herbeiführt, ihn nicht wissen, so daß der Tag ihn überrasche und nicht vielmehr er den Tag bringe? er kann solches ohne Blasphemie denken und so Ungebührliches über den Vater und Sohn meinen? Vielmehr kennt der Vater den Tag und die Stunde auf beide Weisen, sowohl dem Wissen als der Tat nach. Denn er weiß, wann er kommt, und hinwiederum hat er schon gerichtet, indem er den Sohn zum Richter bestellte, und so kennt er ihn auch der Tat nach. Der Sohn Gottes aber weiß wohl, wann er kommen wird, und er selbst führt den Tag herbei, und kennt ihn somit wohl, aber er hat ihn noch nicht gewirkt nach seiner Erkenntnis, d. h, [er kennt ihn noch nicht] der Tat nach5 . Denn noch freveln die Frevler und die Ungläubigen glauben nicht und die Ketzer lästern, noch ist der Teufel am Werke und Sünden werden begangen, das Unrecht nimmt Überhand, und das Gericht läßt auf sich warten, bis es endlich kommt und er [der Sohn auch] der Tat nach es erkenne und Vergeltung übe und rette diejenigen, die in Wahrheit auf ihn hoffen und nicht lästern S. 41seine Gottheit, [die Gottheit] des Vaters und Sohnes und Hl. Geistes.


  1. Hier ist im Texte eine Lücke angezeigt, die in Klammern nach Holl ergänzt ist. ↩

  2. Joh. 5, 22. ↩

  3. 1 Thess. 5, 2 ; vgl. 2 Petr. 3, 10. ↩

  4. Vgl. 1 Thess. 6, 4 und Joh. 12, 35. ↩

  5. Ὁ δὲ Υἱὸς τοῦ θεοῦ οἶδε μὲν πότε ἔρχεται καὶ αὐτὸς φέρει αὐτὴν καὶ οὐκ ἀγνοεῖ. οὔπω δἐ αὐτὴν ἔπραξε κατὰ γνῶσιν, τουτέστι [οὔπω ἔγνω] κατὰ πρᾶξιν. Diese Auffassung von Matth. 24, 36 und Mark. 13, 32 führt unser Kirchenvater Haer. 69. n. 43—47 ausführlich durch. ↩

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