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Aber richtig wagt es der Teufel, auch dieses unter den Menschen anzustiften, daß sie jenen heiligen Jünglingen frechen Unglauben andichten und vorspiegeln: jene wußten den Namen des Hl. Geistes gar nicht auszusprechen, denn sie waren Juden; als Juden kannten sie ebensowenig den Sohn. Aber sofort überführen die Schriftworte den Unglauben der Übelmeinenden. Es heißt nämlich: „Und es war das Antlitz des vierten wie das Antlitz eines Sohnes Gottes“1 . Siehe den Namen „Gottessohn“. Man kann also doch nicht von einem S. 45Unbekanntsein desselben reden2 , auch schon vor der Episode mit dem Feuerofen, da Daniel [schon] erfüllt ward mit dem Hl. Geiste und sprach: „Ich bin rein vom Blute dieser.“ Und sie kehrten um zum Gerichte und er richtete die Ältesten, getragen vom Hl. Geiste“3 . Somit kannten sie also den Sohn, sie kannten auch den Vater und den Hl. Geist, und nicht aus Unkenntnis sprachen sie die Namen nicht aus, sondern in weiser Vorsicht. Sie sagten nämlich: „Preiset alle Werke des Herrn den Herrn.“ Und nicht: Preise, Sohn Gottes, den Herrn, ebensowenig: Preise, Hl. Geist, den Herrn, sondern: „Preiset alle Werke des Herrn den Herrn.“ Nun soll keiner von denen, die auf Ausflüchte ausgehen, kommen und sagen, daß sie [auch] die Cherubim und Seraphim nicht nannten; folglich seien dann auch sie keine Werke Gottes. Denn das göttliche Wort hat sich im voraus schon gesichert gegen solche, die sich auf Kniffe verlegen, weil es voraussah ihren Einwurf, der gleicherweise sie und jene Jünglinge entehrt. Denn dreifach haben die heiligen Jünglinge ihren Lobgesang verdoppelt, sie, die alles, was geschaffen und gemacht ist, zum Lobe Gottes aufriefen. Zuerst sprachen sie: „Gepriesen bist du, Gott, Herr unserer Väter, und lobwürdig und hochgerühmt ist dein Name in Ewigkeit“, und dann u. a.: „Gepriesen bist du, der du sitzest über den Cherubim“, und endlich: „Gepriesen bist du auf dem Throne deines Königtums“, und: „Gepriesen bist du, der du schauest in die Abgründe und thronest auf den Cherubim.“ Deswegen, damit man bei dem Worte „Thron“ denke an die Cherubim und Seraphim, und bei der Nennung der Cherubim, der Abgründe, des geheiligten Thrones und aller anderer Namen, aus der Zusammenstellung aller Genannten auf den Gedanken komme, daß sie zu den Werken [Gottes] gehören, da sie mit den übrigen in einer Reihe aufgezählt werden. Denn nachdem sie all dieses zum Lobpreis aufgerufen haben, fügen sie allsogleich hinzu: „Preiset alle Werke des Herrn den S. 46Herrn“, auf daß Gabriel und Michael preisen den Vater und Sohn und Hl. Geist.