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Œuvres Épiphane de Salamine (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

33.

Die Wendung: „Geboren aus dem Weibe“ ist, wie ich schon oben klar gemacht habe, gebraucht, damit der Ausdruck „geboren“ durch den Zusatz „aus dem Weibe“ präzisiert, der Logos aber allen als ewig klar hingestellt werde. Wenn es aber von Gott heißt: „Er dürstet nicht“, über den Sohn aber gesagt wird, daß er hungerte und dürstete, so ist dies notwendig uns zuliebe so geschehen. Denn wie sollte die Heilsveranstaltung als wahre und wirkliche erfunden werden, wenn er nicht die der Menschwerdung naturhaft entsprechende Lebensweise führte. Gerade darin ist uns der Weg gezeigt zur Widerlegung aller von den Häretikern gemachten Einwürfe. So widerlegt sich ohne weiteres die Irrlehre der Manichäer. Denn indem es heißt, daß er gegessen und getrunken habe, so weist das auf eine wahrhafte menschliche Natur hin. Ebenso wird der Irrturn der Lucianisten zurückgewiesen und die Kraft des Arius erschüttert. Lucianus nämlich und alle Lucianisten behaupten, daß der Sohn Gottes keine Seele, sondern eben nur das Fleisch angenommen habe. Sie tun das deshalb, um dadurch dem göttlichen Logos menschliche Schwachheiten und Bedürfnisse beilegen zu können, nämlich Hunger und Durst, Tränen und Ermüdung, Traurigkeit und Trostlosigkeit, und was man noch weiter in seiner Erscheinung,als Mensch bemerkt. Es ist aber doch wohl eine Torheit, dergleichen auf die Gottheit des Sohnes Gottes zu beziehen. Das Fleisch an und für sich, so schließen sie, hungert ja nicht und dürstet nicht und wird nicht müde, und was dergleichen ist. Auch ich stimme dem bei, daß dem Fleische als solchem derlei nicht zukomme. Aber der Logos nahm die ganze menschliche Natur an, Leib und Seele und was immer dem Menschen zugehört. Hunger und Ermüdung, Durst und Trauer S. 58und so fort waren aber eben Eigentümlichkeiten der Seele und des Leibes. Christus „weint“ also und widerlegt dadurch den Irrtum des Manichäus, daß er nicht nur dem Scheine nach mit dem Leibe umkleidet war, sondern in Wahrheit einen menschlichen Leib angenommen habe. Er „dürstet“ und zeigt damit an, daß er nicht nur einen Leib, sondern auch eine Seele habe. Denn es dürstete doch wohl nicht seine Gottheit: an der Seele dürstete er und wurde müde von der Wanderung, wie das natürlich aus der Verbindung von Leib und Seele folgt.

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