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Œuvres Épiphane de Salamine (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

81.

Dieser Eingeborene Sohn Gottes, der Vollkommene, S. 131Ungeschaffene, Unverwandelbare, Unveränderliche, Unbegreifliche und Unsichtbare, der unter uns Mensch geworden ist, der geistig auferstanden ist und nun nicht mehr stirbt und nicht mehr arm wird — denn „um unsertwillen ist er arm geworden, obgleich er reich war“1 —, der ganz Geist ist, der das Fleischliche und das Göttliche vereint hat, der eine Herr, König, Christus, der Sohn Gottes, der im Himmel zur Rechten des Vaters sitzt, „über alle Herrschaften und Mächte und Gewalten und jeglichen Namen, der genannt wird“2 , sagt im Evangelium:3 „Gehet hin und taufet alle Völker auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes!“ Das Verbindungswort „und“, welches zwischen den einzelnem Wörtern steht, zeigt an, daß der Sohn keineswegs mit dem Vater vermischt sei, sondern den Vater kennt er als den wahren Vater, sich selbst bezeichnet er als den wahren, den wesenhaften Logos, und seinen Hl. Geist als den wesenhaften Geist, den Geist der Wahrheit, den Ungeschaffenen, Unveränderlichen, den Unwandelbaren, — [die Worte sind klar,] — nicht daß einer, ein Schalk in Glaubenssachen, sich seine eigenen versteckten Gedanken mache, den Pferdefuß schlau verberge und mit der Wahrheit sein falsches Spiel treibe; denn „Gott prüfet die Herzen und Nieren“4 . So sprechen ja die Sektierer: Auch ich glaube, daß der Vater Vater, der Sohn Sohn und der Hl. Geist Hl. Geist sei; auch ich bekenne drei Hypostasen in einer Wesenheit. Ich betone aber: die Wesenheit ist nichts anderes als die Gottheit und die Gottheit nichts anderes als die Wesenheit, aber um der größeren Genauigkeit willen sagen wir Wesenheit, um nicht bald diese, bald jene Wesensbezeichnung der dreifaltigen Gottheit zu gebrauchen. Die genannten Häretiker aber sprechen nur, um ihre wahre Gesinnung zu verbergen und aus Hinterlist und Verstellung mit uns: Ich glaube, daß der Vater Vater, der Sohn Sohn, der Hl. Geist Hl. Geist ist, haben aber S. 132dabei einen Gedanken im Hinterhalt, in dem sie sich analog unserer Natur das Göttliche etwa so vorstellen: Wie wir einen Leib und eine Seele, einen menschlichen Geist haben, so ist das auch ähnlich bei der Gottheit. Der Vater ist gleichsam die Gestalt und Erscheinung; der Sohn ist das, was im Menschen die Seele; der Geist entspricht dem hauchenden Prinzip im Menschen. Es gibt nämlich solche, die flunkern und sich die Gottheit derart denken. Wir aber haben nicht so gelernt. Siehe, der Vater im Himmel gibt Zeugnis durch die Stimme, die er ertönen läßt, siehe, der Sohn ist im Jordanflusse, siehe, der Hl. Geist erschien in Gestalt einer Taube; doch nahm er diese Gestalt selbst an, weil er ja für sich eine Hypostase ist, keine von der des Vaters und Sohnes verschiedenartige, sondern von derselben Wesenheit. Auch noch auf andere Weise [belehrt uns die Schrift]: „Der Vater sitzet im Himmel“5 ; dieses Sitzen ist aber nicht menschlich zu fassen, sondern auf eine gewisse unbegreifliche und unergründliche Weise. Ferner heißt es dann nicht: Der Sohn stieg zum Vater hinauf, sondern: er „setzte sich zur Rechten des Vaters“6 . Und betreffs des Hl. Geistes belehrt uns der Eingeborene mit den Worten:7 „Ich gehe nun weg, und jener wird kommen, der Hl. Geist, der Geist der Wahrheit; denn wenn ich nicht weggehe, so wird jener nicht kommen.“ Wäre der Geist vermischt mit dem Sohne, so würde es nicht heißen: „Ich gehe weg und jener kommt.“ Vielmehr soll damit gezeigt werden: [der Sohn ist] eine Hypostase und [der Geist ist] eine Hypostase.


  1. 2 Kor. 8, 9. ↩

  2. Ephes, 1, 21. ↩

  3. Matth. 28, 19. ↩

  4. Ps. 7, 10. ↩

  5. Holl schlägt hier die Ergänzung vor: „Es sitzt aber auch der Sohn zur Rechten des Vaters.“ ↩

  6. Hebr. 10, 12. ↩

  7. Joh. 16, 17. ↩

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