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Werke Epiphanius von Salamis (315-403) Ancoratus Der Festgeankerte (BKV)
Brief

3.

Es beunruhigt aber dies Wort diejenigen, die nicht des Hl. Geistes gewürdigt wurden: „Es kann niemand sagen: Herr Jesus, außer im Hl. Geiste“1 . Allerdings sprechen den Namen Jesus auch die Juden aus, aber sie halten ihn nicht für den Herrn. Auch die Arianer sprechen den Namen aus und nennen ihn angenommenen Gott, nicht wahren Gott, da sie des Hl. Geistes nicht teilhaft wurden. Denn wenn einer den Hl. Geist nicht empfangen hat, so nennt er Jesus nicht wirklich Herrn und wirklich Gott und wirklich Sohn Gottes und wirklich ewigen König. Es mögen denn jene, welche diese schlimme Meinung hegen, wissen, daß der eingeborene Sohn Gottes in allweg nicht über sich selbst zeugen will. Denn so sprach er im Evangelium: „Wenn ich über mich selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nichts. Ein anderer ist's, der Zeugnis gibt von mir"2 . Und wer ist der andere? Der vom Himmel rief: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich mein Wohlgefallen habe"3 . Er aber, der sagt: „Wenn ich über mich zeuge, so ist mein Zeugnis nichts", sagt hinwiederum: „Und wenn ich über mich zeuge, so ist mein Zeugnis wahr"4 . Und wiederum: „Die Werke selbst, die mir der Vater gegeben hat, legen Zeugnis ab"5 , Und wiederum: „Moses schrieb von mir"6 , und: „Moses zeugt über mich"7 . Fürs erste [sagt er]: „Wenn ich über mich selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nichts", weil doch viele sich selbst rühmen und Zeugnis über sich ablegen, um abzuschneiden die Prahlerei der Prahler und derer, die sich selbst anempfehlen. Wenn er fürs andere sagt: „Und wenn ich über mich zeuge, so ist mein Zeugnis wahr", so zeigt er, daß sein Zeugnis nicht menschlich ist, sondern daß Gott es ist, der durch sein Zeugnis die Wahrheit sagt. Wahrer Gott ist also der Vater, wahrer Gott der Sohn, wahrer Gott der Hl. Geist, der Geist Gottes und der Geist der S. 15Wahrheit, eine Dreiheit, die in einem Namen zusammengefaßt wird. Denn vom Vater spricht der Sohn selbst: „Damit sie dich als den allein wahren Gott erkennen"8 . Der ihn aber den eingeborenen Gott nennt, ist ein glaubwürdiger Zeuge, da er ja „an seiner Brust lag"9 . Dem eingeborenen Gott gab er aber nicht die weitere Bezeichnung: wahrer Gott, sondern vom Vater steht geschrieben als dem wahren Gott, vom Sohne aber, daß er der eingeborene Sohn ist. Das hinwiederum gilt vom Vater: „Gott ist das Licht"10 , vom Sohne aber, „er war das wahre Licht"11 .


  1. 1 Kor. 12, 8. ↩

  2. Joh. 5, 31. ↩

  3. Matth. 3, 17. ↩

  4. Joh. 8, 14. ↩

  5. Joh. 5, 36. ↩

  6. Ebd. 5, 46. ↩

  7. Vgl. Joh. 5, 39. ↩

  8. Joh. 17, 8. ↩

  9. Ebd. 18, 23. ↩

  10. 1 Joh. 1, 5. ↩

  11. Joh. 1, 9. ↩

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