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Œuvres Éphrem le Syriaque (306-373) Vorbemerkung: Vier Lieder über Julian den Apostaten

11.

Daß der hl. Ephräm sich eine so dankbare Materie wie den Tod Julians nicht entgehen ließ, liegt auf der Hand, und seine anonyme Vita bestätigt es uns ausdrücklich, daß er gegen Julian Gedichte verfaßt habe1. Die Handschrift Cod. syr. 14 571 des britischen Museums in London enthält nun am Ende, fol. 105b-114, vier Lieder, welche die Überschrift: „Gegen den Kaiser Julian, der Heide wurde, gegen die Irrlehren und gegen die Juden, nach der Melodie: Haltet euch an die S. 212 Wahrheit!“tragen. Dieselben bestehen aus zusammen neunzig Strophen zu je elf Versen; die Verse sind fünfsilbig mit Ausnahme des jeweiligen siebten, der sieben Silben zählt. Das Strophenschema ist also 55555575555. Die Handschrift stammt aus der zierlichen Feder des Schreibers Julian, der laut Kolophon seine Arbeit im achthundertdreißigsten Jahre der Ära von Apamea = 519 Domini zu Edessa vollendete. Die Handschrift enthält nur Madrošê Ephräms, und der Kopist Julian hat sorgsam dessen Namen am oberen Rande jeder Seite wiederholt. Die Unterschrift unter dem letzten Liede ist irrtümlich, da sie von fünf Liedern spricht, während nur vier kopiert wurden.

Daß diese Lieder Ephräm angehören, kann somit nicht zweifelhaft sein. Auch der Inhalt, der einen Augenzeugen der Vorgänge zu Nisibis offenbart, spricht nirgends dagegen. Es ist jedoch die Annahme gestattet, daß Ephräm diesen dankbaren Gegenstand noch öfter behandelt hat und daß diese vier Lieder nur einen Teil seiner Antijuliana bilden.

Die Lieder der Londoner Handschrift hat Joseph Overbeck 1865 zum erstenmale herausgegeben2, und 1878 hat sie Georg Bickell wegen ihrer Bedeutung für die Geschichte des Apostaten im zweiten Jahrgang der Zeitschrift für katholische Theologie [Innsbruck 1878] ins Deutsche übersetzt und durch eine kurze Einleitung und Anmerkungen erläutert3. Da Bickell ein hervorragender Kenner des Syrischen und ein ausgezeichneter Stilist war, so mußte sich meine Revision naturgemäß auf untergeordnete Punkte beschränken4. Die Anmerkungen jedoch habe ich ganz neu bearbeitet, die Winke Bickells dankbar benützend. Die paar Druckfehler oder Kopistenfehler der Ausgabe Overbecks, die schon Bickell verbesserte, habe ich stillschweigend richtiggestellt.


  1. Assemani, Bibl. orient. I, p. 51 ↩

  2. S. Ephraemi Syri, Rabulae episcopi Edesseni, Balaei aliorumque opera selecta, Oxonii e typographeo Clarendonanio 1865, p. 3-20. ↩

  3. S. 335-356: Die Geschichte des hl. Ephräm gegen Julian den Apostaten, übersetzt von Prof. Dr. G. Bickell. ↩

  4. Nur II, 11 hat „Homer geschlafen“. ↩

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