12.
Hierauf gab der König seinen gewaltigen Heeren einen guten Rat: „Ich rate euch, meine Teuren, auch jetzt nicht mutlos zu werden, sondern wie Helden zu S. 135 kämpfen, damit wir nicht wie Feiglinge zugrunde gehen. Wer sich in seiner Prüfung herzhaft und heldenmütig zeigt, der fällt als ein Held; bleibt er aber am Leben, so steht er glorreich da; Denn der Edle kann durch seinen Heldenmut einen zweifachen Lohn erringen: entweder einen ruhmvollen Tod oder ein ehrenvolles Leben. Wer hingegen kleinmütig ist, hat zweifachen Nachteil zu gewärtigen; denn sein Tod ist überaus schimpflich und sein Leben schmachvoll. Rüsten wir uns daher, fassen wir Mut, zeigen wir uns als Helden und erwerben wir uns Ruhm! Wenn wir auch nichts weiter erreichen würden, so erringen wir uns doch den Ruhm tapferer Männer. Wir wissen aber aus der Urtradition unserer Väter, daß Gott nicht nur Gerechtigkeit, sondern auch Barmherzigkeit besitzt. In seiner Gerechtigkeit droht er, aber in seiner Barmherzigkeit erbarmt er sich wieder. Versöhnen wir also seine Gerechtigkeit und ehren wir zugleich seine Barmherzigkeit, damit, wenn seine Gerechtigkeit versöhnt ist, auch seine Barmherzigkeit uns beistehe! Ist nämlich seine Gerechtigkeit versöhnt, so ergießt sich sein Erbarmen reichlich über alle; aber auch wenn seine Gerechtigkeit erzürnt ist, so wird doch unser Gebet nicht getadelt, und wenn sie auch nicht versöhnt ist, so wird doch unser Flehen nicht gerügt. In der Mitte zwischen der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit wird die Buße nicht verworfen. Meine Teuren! Fertigen wir uns also für eine neue Stadt neue Waffen an! Nachdem wir einmal zu diesem unsichtbaren Kampfe berufen wurden, wollen wir auch unsichtbare Waffen ergreifen!