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Œuvres Jean Chrysostome (344-407) De sacerdotio libri 1-6

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Traité du Sacerdoce

1.

Que l’on peut se servir de la ruse pour le bien, ou plutôt qu’ainsi employée elle mérite moins ce nom que celui de conduite ingénieuse, on pourrait assurément le montrer plus longuement; mais comme ce qui a été dit le montre d’une manière suffisante, il deviendrait fatigant, ennuyeux d’ajouter au discours des développements superflus. Ce serait maintenant à toi de prouver que ce n’a pas été pour ton avantage que j’ai suivi cette conduite à ton égard.

Basile répondit: Et quel avantage ai-je donc retiré de cette ingénieuse adresse, de cette prudence, comme il te plaira de l’appeler; dis-le moi, afin que je demeure persuadé que tu ne m’as pas trompé.

CHRYSOSTOME. — Et quel plus grand avantage, lui dis-je, que d’exercer un ministère que Notre-Seigneur Jésus-Christ a déclaré être une preuve de notre amour pour lui? Car s’adressant au prince des apôtres : Pierre, lui dit-il, m’aimes-tu? Et Pierre ayant répondu: Oui, Seigneur, il ajouta: Si tu m’aimes, pais mes brebis. (Jean, XXI, 15).

Lorsque le Maître demande au disciple s’il l’aime, ce n’est pas pour le savoir, lui qui connaît le fond des coeurs; c’est afin de nous apprendre combien il s’intéresse à la conduite de son troupeau. Cela est évident et entraîne une conséquence qui ne l’est pas moins, savoir: qu’une grande et ineffable récompense attend celui qui exerce une fonction que Jésus-Christ tient en si haute estime. Par le zèle que notre domestique apporte à soigner le bétail qui lui est confié, nous jugeons de l’attachement qu’il a pour nous, quoiqu’il ne s’agisse que d’animaux qui s’achètent à prix d’argent; quelle récompense, à plus forte raison, le Sauveur des âmes ne réserve-t-il pas à celui qui gouverne le troupeau racheté par lui, non par argent ni autre chose semblable, mais par sa propre mort et par l’effusion de son sang?

L’Apôtre répond : Seigneur, vous savez que je vous aime, prenant pour témoin de son amour celui même qui en était l’objet; mais Jésus-Christ ne s’en tient pas là, il demande des preuves d’amour. C’est qu’en effet son désir était moins de faire voir combien Pierre l’aimait, puisque Pierre avait déjà donné plusieurs marques non équivoques de ses sentiments, que de nous montrer combien il aime lui-même son Eglise; il voulait donner à saint Pierre et à nous cet enseignement, afin que nous ayons nous-mêmes un grand zèle pour ses intérêts. Pourquoi Dieu n’a-t-il pas épargné son Fils unique? Pourquoi l’a-t-il livré, ce cher et unique objet de sa tendresse? Pour se réconcilier les hommes devenus ses ennemis, et pour se faire (573) un peuple particulier. Et ce Fils lui-même, pourquoi a-t-il versé jusqu’à la dernière goutte de son sang? si ce n’est pour racheter les brebis qu’il a remises aux mains de Pierre et de ses successeurs. Jésus-Christ disait encore : Quel est le serviteur fidèle et prudent que son maître a établi pour gouverner sa maison? (Matth. XXIV, 45.) Voilà encore des paroles qui ont l’apparence du doute; mais celui qui les prononçait ne doutait pas davantage en les prononçant, que lorsqu’il demandait à Pierre s’il l’aimait, moins pour s’assurer de son amour que pour montrer la grandeur du sien. De même ici quand il demande : Quel est le serviteur fidèle et prudent? Jésus-Christ le connaît assez: seulement il veut nous montrer la rareté de tels serviteurs et la grandeur de leur ministère. Qu’on en juge par la grandeur de la récompense qu’il leur destine : Je vous dis en vérité qu’il l’établira sur tous ses biens. (Matth. XXIV, 47.)

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Über das Priestertum (BKV)

KAPITEL I.

Ich könnte mich allerdings noch eingehender darüber verbreiten, daß es erlaubt ist, sich der List als Mittel zu einem guten Zwecke zu bedienen, oder vielmehr, daß man eine solche Handlungsweise nicht einmal als Täuschung bezeichnen darf, sondern geradezu als bewundernswerte Berechnung. Doch das Gesagte dürfte jedenfalls zur Rechtfertigung genügen; auch müßte es ermüdend und lästig werden, die Ausführungen hierüber übermäßig in die Länge zu ziehen, Übrigens dürfte es nunmehr deine Aufgabe sein, nachzuweisen, daß ich nicht zu deinem Vorteil die fragliche List angewandt habe.

Basilius antwortete: Ja, was für ein Gewinn ist mir denn aus deinem Kunstgriff oder deiner Klugheit, oder wie du sonst dein Verhalten zu nennen beliebst, erwachsen, daß ich überzeugt sein sollte, von dir nicht hintergangen worden zu sein?

Wie könnte es denn, erwiderte ich, einen größeren Vorteil geben, als darin tätig zu erscheinen, was Christus selbst als Beweis der Liebe gegen ihn bezeichnet hat? Denn zum Apostelfürsten 1 spricht er die Worte: "Petrus, liebst du mich?" Und als dieser bejahte, fügt der Herr hinzu: "Wenn du mich lieb hast, so weide meine Schafe"2. Es fragt hier der Lehrer den Schüler, ob er von ihm geliebt werde, nicht um selber erst darüber belehrt zu werden. Wie sollte das möglich sein bei dem, der aller Herzen durchschaut? Die Frage geschah deshalb, um uns zu zeigen, wie sehr ihm die Leitung jener S. 118 Herden am Herzen lag. Wenn dies nun offenkundig ist, so ist es ebenso klar, daß ein großer, ja unaussprechlicher Lohn für denjenigen bereit liegt, der sich um das bemüht, was von Christus so hoch eingeschätzt wird. Denn wenn wir sehen, daß manche um unsere Knechte 3 oder um unsere Viehherden besorgt sind, dann betrachten wir den Eifer, den sie hierfür verwenden, als ein Zeichen ihrer Liebe gegen uns, obwohl alle diese Güter um Geld zu erkaufen sind. Mit um wie viel reichlicherem Lohne wird nun derjenige den Hirten seiner Herde vergelten, der dieselbe nicht um Geld oder um einen anderen irdischen Preis, sondern mit seinem eigenen Tode erkauft und als tatsächlichen Preis für seine Herde sein Blut dahingegeben hat! Als daher der Jünger erwiderte: "Du weißt, o Herr, daß ich Dich liebe"4 und ihn selbst, den Geliebten, zum Zeugen seiner Liebe anrief, da blieb auch der Heiland nicht dabei stehen, sondern fügte noch selber einen Beweis seiner eigenen Liebe hinzu. Denn er wollte damals nicht zeigen, wie sehr Petrus ihn liebte, was ja schon aus vielen Tatsachen offenbar geworden war, sondern er beabsichtigte, dem Petrus und uns allen vorzuführen, wie innig er selbst seine Kirche liebe, damit auch wir mit allem Eifer in ihren Dienst treten.

Wozu hat Gott seinen eingeborenen Sohn nicht geschont, sondern ihn, den einen, den er hatte, dahingegeben?5 Um seine Feinde mit sich zu versöhnen und sich ein Volk zu schaffen, das ihm angehöre.6 Und warum hat er sein Blut vergossen? Um die Schafe zu erwerben, die er dem Petrus und seinen Nachfolgern 7 S. 119 anvertraut hat. Recht und billig 8 hat also Christus gesagt: "Wer ist der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein eigenes Haus zu setzen gedenkt?"9 Wieder klingt diese Frage wie das Wort eines Mannes, der sich in Verlegenheit befindet. Aber der sie vorlegte, hat es nicht aus Verlegenheit getan. Wie er vielmehr bei seiner Frage an Petrus, ob er von ihm geliebt würde, nicht deshalb fragte, weil er es nötig gehabt hätte, erst über die Liebe des Jüngers belehrt zu werden, sondern um uns das Übermaß der eigenen Liebe zu zeigen, so hat er auch jetzt, als er sprach: "Wer ist der treue und kluge Knecht?" nicht darum so gefragt, als ob er den treuen und klugen Knecht nicht gekannt hätte, sondern er wollte dartun, wie selten solche Treue und Klugheit und wie wichtig dieses Amt ist. Sieh doch auch, wie hoch der Lohn gilt: Über alle seine Güter wird er ihn setzen.


  1. „τὁν κοςυφαὶονröv τϖν ὰποστόλον“. Diese von Chrysostomus gebrauchte Bezeichnung des Apostels Petrus ist dogmatisch sehr wichtig und verdient Beachtung. ↩

  2. Joh. 21, 15—17. Der Vordersatz bei der Antwort Jesu fehlt im Bibeltext. ↩

  3. In den Ausgaben von Bengel und Seltmann folgt nach „τϖν οὶκετϖν“ noch „ἢ τϖν οὶκείων“, was aber in den meisten Mannskripten und darum auch in den Editionen von Savilius, Montfaucon-Migne und Nairn fehlt. Wohlenberg hält sich bei seiner Übersetzung an erstere Lesart, ohne τινάς zu beachten. ↩

  4. Joh. 21, 15 ff. ↩

  5. Röm. 8, 32; Joh. 3, 16. ↩

  6. Tit. 2, 14: „λαὸν περιούσιον“. Vgl, den LXX-Text zu Exod. 19, 5; Deut. 7, 6; 14, 2. ↩

  7. τῲ Πέτρῳ καὶ τοῑς μετ᾿ ἐκεῖνον.“ Die Stelle als einen strikten Hinweis auf den r ö m i s c h e n Primat seitens unseres Vaters nehmen zu wollen, wie dies z. B. Marini, Il Primato di S. 119 S. Pietro e dei suoi successori in S. Giovan. Chrisostomo (Bessarion XV—XVII, 1911—1913) tut, geht unstreitig zu weit. Chrysostomus meint einfach ganz allgemein die Nachfolger des hl. Petrus im bischöflichen Hirtenamte. Nairn, S. 27 Anm. 18, bemerkt hierzu: „The successors of Peter are bishops in every country and every age.“ ↩

  8. „εἰκότως ἄρα καὶ δικαίως“ liest Nairn, während „καὶ δικαίως“ meistens fehlt. ↩

  9. Matth. 24, 45. Die meisten Ausgaben wie Savilius, Montfaucon-Migne, Nairn haben das Futur „καταστήσει“, während es im Bibeltext „κατέστησεν“ heißt. Chrysostomus änderte ferner das biblische „ἐπὶ τῆς θεραπεἰας αὐτοῡ“ in „ἐπὶ τὴν οἰκίαν αὑτοῡ“, wohl weil er aus dem Gedächtnis zitierte. ↩

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Introduction to the treatise on the priesthood

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