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Bibliothek der Kirchenväter
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Works John Chrysostom (344-407) De sacerdotio libri 1-6

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Über das Priestertum (BKV)

KAPITEL V.

Ich erwiderte: Ich erinnere mich zwar, derartige Worte häufig von dir gehört zu haben; ich kann es nicht leugnen. Habe ich einmal über dich gespöttelt, so habe ich das im Scherze und nicht im Ernste getan. Doch darüber will ich jetzt nicht streiten. Ich bitte vielmehr, es mit der gleichen Billigkeit von mir aufzunehmen, wenn ich die eine oder andere deiner guten Eigenschaften zu rühmen im Begriffe stehe. Denn wenn du versuchen solltest, mich der Lüge zu beschuldigen, so werde ich dich nicht schonen, sondern nachweisen, daß du mehr aus Bescheidenheit als um der Wahrheit willen so redest und werde mich zur Erhärtung der Richtigkeit meiner Aussage keiner anderen Zeugen als deiner eigenen Worte und Handlungen bedienen. Zunächst will ich dir nun die Frage vorlegen: weißt du, wie groß die Macht der Liebe ist? Christus übergeht alle Wunder, welche von den Aposteln gewirkt werden sollten und erklärt: "Daran werden die Menschen erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebet"1. Und Paulus sagt, "die Liebe sei des Gesetzes Erfüllung"2; wenn sie fehle, so seien alle Gnadengaben ohne Nutzen3. Dieses auserlesene Gut, dieses Kennzeichen der Jünger Christi, das höher zu werten ist als die Gnadengaben, habe ich wie eine edle Pflanzung in deinem Herzen entstehen und reichliche Frucht bringen sehen.

Daß mir die Liebe außerordentlich am Herzen liegt und daß ich mir die größte Mühe gebe, diesem Gebote gerecht zu werden, gestehe ich selbst zu, bemerkte Basilius. Daß ich es aber nicht einmal zur Hälfte erfüllt habe, wirst du selber bezeugen müssen, wenn du aufhörst, mir zu Gefallen zu reden und der Wahrheit die Ehre geben willst.

Wohlan denn, so will ich die Beweise antreten, antwortete ich. Womit ich gedroht habe, das werde ich jetzt ausführen, indem ich zeige, daß du lieber beschei- S. 131 den sein als die Wahrheit reden willst. Ich will einen Vorfall erzählen, der sich erst kürzlich zugetragen hat, damit niemand argwöhnen könne, ich würde alte Geschichten auffrischen, um durch die Länge der Zeit die Wahrheit zu verdunkeln, und es würde die Vergeßlichkeit4 nicht gestatten, dem genauer nachzuforschen, was ich [vermeintlich] dir zu Gefallen rede.


  1. Joh. 13, 35. ↩

  2. Röm. 13, 10. ↩

  3. Freies Zitat nach 1 Kor. 13, 3. ↩

  4. „τῆς λήθης“.So in den neueren Ausgaben wie bei Migne, Seltmann, Bengel, Nairn. In manchen Handschriften und älteren Ausgaben ist „ τῆς ἀληθείας“ zu lesen. Savilius setzt „ τῆς λήθης bei in margine. ↩

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Traité du Sacerdoce

5.

CHRYSOSTOME. Je me souviens bien de te l’avoir souvent entendu dire, et je ne saurais le ruer. Mais si je te raillais quelquefois, c’était en plaisantant et non sérieusement que je le faisais.

Mais, sans disputer sur ce point, ce que je demanderai à mon tour, c’est que, si je viens à parler de tes bonnes qualités, tu veuilles bien m’écouter avec une ingénuité égale à la mienne. Si, après cela, tu entreprends de me démentir, je ne t’épargnerai pas : mais je démontrerai que c’est la modestie qui te fait parler plutôt que la vérité, sans avoir besoin, pour confirmer mon dire, d’autres témoins que tes propres discours et tes propres actions. Avant tout je veux t’adresser une question: Sais-tu combien est grande la force de la charité? Jésus-Christ, laissant tous les prodiges que devaient opérer les apôtres, a dit: Le signe auquel les hommes reconnaîtront que vous êtes mes disciples, c’est que vous vous aimiez les uns les autres. (Jean XIII, 35.) Pan! dit que la charité est la plénitude de la loi, que sans elle les dons de Dieu ne sont d’aucune utilité. Or, ce bien si excellent, ce caractère distinctif des disciples du Christ, ce don au-dessus de tous les dons, je l’ai vu fortement enraciné dans ton âme, y porter les fruits les plus abondants.

BASILE. Cette vertu me fut toujours très-chère, et je mets à la pratiquer tout le zèle dont je suis capable, j’en conviens moi-même mais, hélas! je n’ai pu seulement atteindre à la moitié de sa haute perfection : tu m’en seras témoin toi-même, si, toute complaisance à part, tu veux rendre hommage à la vérité.

CHRYSOSTOME. Je vais donc recourir aux (577) preuves: la menace que je t’ai faite, je vais l’exécuter, et prouver que tu tiens plus à être modeste que véridique. Je raconterai un fait récent, afin qu’on ne me soupçonne pas, comme on pourrait faire si j’en rappelais d’anciens, de vouloir envelopper la vérité dans les ombres d’un passé lointain. La vérité ne permet pas de rien ajouter à ce qui est, même dans l’intention d’être agréable.

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Traité du Sacerdoce
Treatise concerning the christian priesthood Compare
Über das Priestertum (BKV)
Commentaries for this Work
Einleitung Über das Priestertum
Introduction to the treatise on the priesthood

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