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Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL IX.
In erster Linie ist zu nennen als die gefährlichste von allen die Klippe der Ehrsucht, verderbenbringender als die Klippen1, von denen die Sagendichter2 zu fabulieren wissen. Viele haben allerdings die Kraft besessen, an dieser Klippe glücklich vorbeizuschiffen und unversehrt zu entrinnen; für mich aber ist die Ehrsucht etwas so Gefährliches, daß nicht einmal jetzt, wo doch nicht die geringste Notwendigkeit mich jenem Abgrunde zutreibt, ich mich von dieser unseligen Leidenschaft rein zu halten vermag. Wenn man nun mir gar dieses hohe Amt anvertrauen würde, so bedeutete das ungefähr ebensoviel, als man bände mir beide Hände auf den Rücken und lieferte mich den auf jener Klippe hausenden wilden Tieren aus, um mich täglich von ihnen zerfleischen zu lassen. Was sind das jedoch für Tiere? S. 150
Zorn, Mutlosigkeit, Neid, Zank, Verleumdungen und andere Beschuldigungen, Lüge, Heuchelei, hinterlistige Nachstellungen, Verwünschungen3 gegen Menschen, die uns gar kein Unrecht zugefügt haben, Schadenfreude über das ungebührliche Benehmen der Mitpriester, Trauer über glückliche Tage des Nebenmenschen, Ruhmbegierde, Ehrsucht — und diese ist es, die vor allem die menschliche Seele sich direkt ins Verderben stürzen läßt —, Unterweisungen, die bloß gerichtet sind auf irdisches Vergnügen, sklavische Schmeicheleien, unwürdige Lobhudeleien, Verachtung der Armen, Wohldienerei gegen die Reichen, unvernünftige Ehrenbezeigungen und schädliche Gunsterweisungen, die in gleicher Weise Gefahr bringen sowohl ihren Urhebern wie ihren Empfängern, knechtische Furcht, wie sie nur den gemeinsten Sklaven eignet, Unterdrückung der Freimütigkeit, auffallend außerer Schein von Demut, die in Wirklichkeit nirgends vorhanden ist. Gänzlich unterläßt man es einzuschreiten und zurechtzuweisen, oder vielmehr man wendet dergleichen nur gegen die niedrigen Volksklassen an, und zwar über das gerechte Maß hinaus, während man denen gegenüber, die mit Macht bekleidet sind, nicht einmal die Lippen zu öffnen wagt. Alle diese Tiere, ja noch mehr der Art nährt jene Klippe, und wer einmal in ihre Klauen geraten ist, der wird unfehlbar in solche Knechtschaft hinabgezogen, daß er sogar den Frauen zu gefallen oftmals vieles tut, was sich nicht einmal schickt, genannt zu werden. Zwar hat das göttliche Gesetz die Frauen von dem Kirchendienst ausgeschlossen 4, aber sie suchen sich gewaltsam einzudrängen, und da sie von sich selbst aus nichts auszurichten vermögen, so setzen sie alles durch andere ins Werk. Ja sie besitzen eine solche Macht, daß sie nach eigenem Gutdünken Priester aufnehmen und absetzen, so daß das Obere nach unten gekehrt wird und deutlich sich hier das Sprichwort bewahrheitet: Die Untergebenen führen ihre Gebieter. Und wenn doch es noch Männer wären! Aber Weiber sind S. 151 es, denen es nicht einmal gestattet ist, zu lehren 5. Was sage ich, zu lehren? Nicht einmal zu reden 6 in der Versammlung, hat ihnen der selige Paulus erlaubt. Ich habe jedoch jemanden erzählen hören, man habe den Frauen eine solche Redefreiheit gewährt, daß sie den Kirchenvorstehern gar mit Vorwürfen begegnen und sie heftiger anlassen als die Herren ihre eigenen Sklaven.
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In manchen Ausgaben ist „τῶν Σειρὴνων“ beigefügt. ↩
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Vgl. Homers Odyssee, XII. Gesang. ↩
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„εἐχαὶ“. In manchen Ausgaben steht dafür „ὀργαί“. ↩
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1 Kor. 14, 34: „Die "Weiber sollen in den Versammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet, zu reden. ↩
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1 Tim. 2, 12: „διδάσκειν“. ↩
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1 Kor. 14, 34: „λαλεῖν“. ↩
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Traité du Sacerdoce
9.
De tous les écueils contre lesquels il peut se briser, le plus terrible est celui de la vaine gloire, écueil bien autrement dangereux que celui des Sirènes, tant célébré par les poètes dans leurs fictions. Pour celui-ci, plusieurs ont pu le passer sans malheur; mais celui-là est pour moi si dangereux, qu’aujourd’hui même, que nulle violence ne me pousse dans ce gouffre, j’ai toutes les peines du monde à m’empêcher d’y tomber. Me mettre sur les bras le fardeau de l’épiscopat, ce serait en quelque sorte me lier les mains derrière le dos, et me livrer, pour leur servir de pâture, aux bêtes féroces dont cet écueil est le repaire: je veux dire l’emportement, l’abattement, l’envie, les disputes, les calomnies, les accusations, le mensonge, l’hypocrisie, les embûches, les aversions sans sujet, les secrètes joies causées par les chutes et les hontes de nos collègues, le chagrin que nous ressentons des succès des autres, l’amour désordonné des louanges, la soif des honneurs (l’une des passions qui corrompt le plus l’âme humaine); la prédication évangélique devenue un moyen de plaire; les serviles adulations, les lâches complaisances, les superbes dédains vis-à-vis des pauvres, les bassesses officieuses envers les riches; les marques d’honneur prodiguées sans raison et non sans dommage; les grâces également pernicieuses et à ceux qui les accordent, et à ceux qui les reçoivent; les craintes serviles, dignes tout au plus des derniers des misérables; l’absence de la liberté sacerdotale; les dehors affectés de la modestie, mais le fond nulle part; nul courage pour reprendre et réprimander, ou plutôt l’abus de ce droit vis-à-vis des petits, et quand il s’agit des grands, une lâcheté qui n’ose même ouvrir la bouche.
Tels sont les monstres, et je ne les ai pas tous nommés, tels sont les monstres que nourrit cet écueil; une fois pris par eux, il faut les suivre où ils entraînent, et l’on descend si bas dans la servitude que, pour plaire à des femmes, on fait des choses qu’il ne convient pas même de dire. Vainement la loi de Dieu a exclu les femmes du saint ministère (I Cor. XIV, 34), elles veulent forcer les portes du sanctuaire et comme elles ne peuvent rien par elles-mêmes, elles font tout par la main de leurs agents elles ont usurpé une telle autorité, qu’elles élèvent à l’épiscopat et en font descendre qui elles veulent enfin elles mettent les choses sens dessus dessous, et nous font voir l’application du (585) proverbe : les sujets gouvernent les chefs. Et plût à Dieu que ces sujets qui gouvernent fussent des hommes! mais des femmes qui n’ont pas même le droit d’enseigner; que dis-je? enseigner; à qui le bienheureux Paul interdit la parole dans l’Eglise! Cependant, à ce que j’ai entendu dire, on leur a laissé prendre une si grande liberté, que l’on en a vu gourmander impérieusement des évêques, et leur parler avec plus de hauteur que des maîtres à leurs esclaves.