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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) De sacerdotio libri 1-6

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Über das Priestertum (BKV)

KAPITEL XVI.

Bedenke nunmehr, wie derjenige beschaffen sein muß, der es übernimmt, einem derartigen Sturme zu trotzen und solche dem Gemeinwohl entgegenstehenden Hindernisse geschickt aus dem Wege zu räumen! Es ist notwendig, daß er zugleich würdevoll und doch nicht aufgeblasen sei, furchteinflößend und doch freundlich, zum Herrschen befähigt und doch herablassend, unbestechlich und doch dienstfertig, demütig und doch nicht unterwürfig, strenge und doch milde, damit er alle die genannten Schwierigkeiten mit Leichtigkeit zu überwinden vermag. Den Tüchtigen muß er mit seiner ganzen Macht ins Amt zu bringen suchen, wenn auch alle sich dagegen auflehnen, den Untauglichen muß er mit der- S. 169 selben Energie zurückweisen, sollten auch alle für ihn eintreten. Nur ein Ziel soll er im Auge behalten, nämlich die Erbauung seiner Gemeinde, nichts darf er aus Feindschaft tun, nichts aus Liebedienerei.

Will es dir nun dünken, daß ich mit Recht den Dienst in diesem Amte ausgeschlagen habe? Und doch habe ich dir noch nicht alles auseinandergesetzt, ich habe noch manches andere vorzubringen. Werde du jedoch nicht müde, einen wahren Freund anzuhören, der dich von der Unrichtigkeit deiner Vorwürfe überzeugen will. Denn es sind dir meine Darlegungen nicht nur nützlich, um mich verteidigen zu können, sie werden dir auch zur Verwaltung des [bischöflichen] Amtes selbst nicht geringen Gewinn bringen. Ist es doch notwendig, daß derjenige, der diesen Lebensweg einzuschlagen berufen ist, erst nach gründlicher Prüfung aller Verhältnisse das Amt antrete. Warum denn? Weil dem, der alle Verhältnisse genau kennt, wenn kein anderer, so wenigstens der Vorteil erwächst, daß er nicht überrascht wird, falls ihm solche Schwierigkeiten begegnen sollten. Wünschest du nun, daß ich zuerst auf die Leitung der Witwen zu sprechen komme oder auf die Sorge für die Jungfrauen oder auf die Schwierigkeiten des Schiedsrichteramtes? Denn jedes dieser Gebiete erfordert eine ausgezeichnete Sorgfalt, die nur noch von der Größe der Furcht übertroffen wird.

Um nun zunächst damit zu beginnen, was gewöhnlich als das Leichteste gilt, so scheint es, daß die Aufsicht über die Witwen1 denen, die sich um sie zu kümmern haben, außer den Geldaufwendungen keine Sorgen bereitet. Dem ist jedoch nicht so; vielmehr bedarf es schon einer genauen Untersuchung, wenn die Witwen eingetragen werden sollen. Sie aufs Geratewohl und wie es sich eben traf, in das Verzeichnis einzuschreiben, hat bereits unzählige Übel mit sich gebracht. Haben doch Witwen schon Familien zugrunde gerichtet, Ehen zerrissen und sind oft bei Diebstählen, in Kneipen und S. 170 bei der Verübung anderen derartigen Unfugs ertappt worden. Solche Geschöpfe aus dem Kirchenvermögen zu unterhalten, das zieht Gottes Strafe und die höchste Mißbilligung der Menschen nach sich und macht die, welche bereit sind, wohlzutun, bedenklich. Wer möchte denn wohl die Verantwortung übernehmen, das Geld, das ihm anvertraut worden, um es Christus zu schenken, für Leute aufzuwenden, die den Namen Christi beschimpfen? Deshalb muß eine genaue und sorgfältige Untersuchung angestellt werden, damit weder die so gearteten Witwen noch andere, die sich aus eigenen Mitteln erhalten können, den Tisch der Armen schädigen. Diesen Nachforschungen schließt sich eine weitere, nicht geringe Sorge an, daß nämlich den Witwen die Mittel zu ihrem Unterhalte reichlich wie aus Quellen zufließen und niemals versiegen. Denn die unfreiwillige Armut ist schlechterdings ein beständiges Übel, voll von Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Es bedarf eines hohen Maßes von Klugheit und Eifer, solchen Witwen den Mund zu verstopfen, indem man jeden Anlaß zur Klage 2 beseitigt3.

Nun gibt es gar viele Leute, die jedermann sofort für tauglich erklären, dieses Amt zu verwalten, wenn sie nur sehen, daß er erhaben ist über das Geld 4. Ich glaube aber nimmer, daß diese Hochherzigkeit allein ihm hierfür ausreicht. Wenn sie zwar vor allen anderen Tugenden erforderlich ist, da er ohne sie eher ein Verwüster als ein Vorsteher, eher ein Wolf anstatt eines Hirten wäre, so muß man doch nachforschen, ob er neben ihr noch eine andere Tugend besitze. Ich meine die Langmut, die Quelle alles Guten für die Menschen, eine Tugend, welche sozusagen die S. 171 Seele in einen ruhigen Hafen geleitet und dort vor Anker legt. Denn die Witwen bedienen sich im allgemeinen teils ob ihrer Armut, teils ob ihres Alters und auch schon von Natur aus einer zügellosen Redefreiheit oder, um mich deutlicher auszudrücken, sie schreien zur Unzeit, beschuldigen ohne Grund, jammern, wofür sie Dank wissen sollten und erheben Beschwerden5, worüber es billig wäre, Zufriedenheit zu äußern. Das alles muß der Vorsteher großmütig ertragen und darf sich weder durch die unangebrachten Belästigungen noch durch die grundlosen Vorwürfe zum Zorne reizen lassen. Verdient doch diese Art Menschen wegen der unglücklichen Lage, in der sie sich befinden, Mitleid, keine Mißhandlung. Es wäre demnach die höchste Grausamkeit, wollte man sie zu ihrem Mißgeschick auch noch mit Füssen treten und die Qual, welche die Armut ihnen verursacht, noch um den Schmerz über abstoßende Behandlung vermehren. Darum ermahnte auch ein hochweiser Mann, der die zur Gewinnsucht und Rücksichtslosigkeit neigende Anlage der menschlichen Natur durchschaute und die mit der Armut verbundenen Gefahren wohl kannte, daß sie nämlich auch die edelste Seele niederbeugt und häufig bei Wiederholung derselben Bitten, zu unverschämtem Verhalten hinreißt, mit den Worten: "Neige dein Ohr dem Armen, ohne dich belästigt zu fühlen und gib ihm mit Sanftmut Worte des Friedens"6. Er gibt diese Mahnung, damit niemand, wenn er von den Armen angebettelt wird, in Zorn gerate, auch nicht, durch ihre beständigen Zudringlichkeiten gereizt, ihnen feindselig gesinnt werde. Vielmehr habe jedermann die Pflicht, zu helfen und sich dem Bedürftigen gegenüber freundlich und leicht zugänglich zu zeigen. Und er [der Weise] wendet sich nicht an den Armen, der etwa andere zum Zorne reizt — was sollte man auch einem vorzuwerfen haben, der im Unglück darniederliegt —, sondern er spricht zu dem, der die Schwäche des Armen ertragen soll und ermahnt ihn, noch ehe er eine Gabe verabreicht, den Armen durch sanften Blick und freund- S. 172 liche Worte aufzurichten. Wenn also jemand zwar das für die Witwen bestimmte Geld nicht sich selber aneignet, sie dagegen mit tausend Vorwürfen überhäuft, sie schlecht behandelt und sich gegen sie aufbringen läßt, so hilft er ihnen durch seine Gabe in ihrer Niedergeschlagenheit über ihre Armut nicht nur nicht auf, sondern er macht das Übel durch seine Schmähungen noch schlimmer. Denn wenn auch die Not ihres Magens sie manchmal verleitet, allzu unverschämt sich zu gebärden, so grämen sie sich doch über solch schroffe Behandlung. Wenn sie sich also, um ihren Hunger zu stillen, genötigt sehen, zu betteln und beim Betteln aufdringlich zu werden, und infolge ihrer Aufdringlichkeit sodann schlechte Behandlung zu ertragen, da stellt sich in ihrer Seele mit aller Macht die Mutlosigkeit in mannigfacher Gestalt, von tiefer Finsternis begleitet, ein.

Wer demnach für die Witwen zu sorgen hat, muß in solchem Grade langmütig sein, daß er ihre Mutlosigkeit nicht nur nicht durch Äußerungen des Unwillens vermehre, sondern sie zum größten Teil durch sein Zureden beruhige. Denn wie jemand, der zugleich mit einer reichlichen Unterstützung eine schimpfliche Behandlung erfahren hat, sich gar nicht des Vorteils bewußt wird, der ihm aus dem Gelde erwächst, infolge der Wunde, die ihm die Beschimpfung geschlagen, so wird umgekehrt derjenige um so mehr erfreut und aufgeheitert, der ein freundliches Wort zu hören bekam und die Gabe unter tröstendem Zuspruch empfing, so daß sich für ihn das Geschenk durch die Art und Weise der Darbietung verdoppelte. Das sage ich nicht aus mir selber, sondern nach jenem Weisen, der auch obige Ermahnung an uns gerichtet hat, "Mein Sohn", heißt es, "wenn du Gutes tust, so mache dabei keine Vorwürfe, und mit deiner Gabe betrübe nicht durch Worte. Löscht nicht die Gluthitze der Tau? So ist auch ein gutes Wort besser als eine Gabe. Denn sieh, ein Wort gilt oft mehr als ein großes Geschenk, und bei einem begnadeten Manne findet sich beides"7.

Indes, nicht nur nachsichtig und langmütig muß der S. 173 Vorsteher der Witwen sein, sondern nicht minder wirtschaftliche Befähigung besitzen. Geht ihm diese Eigenschaft ab, so sind die Armengelder wieder dem gleichen Nachteil ausgesetzt. Einmal hatte jemand, dem deren Verwaltung anvertraut worden, viel Geld zusammengebracht. Er verbrauchte es zwar nicht für sich selbst, verwandte es aber auch nicht, mit wenigen Ausnahmen, für die Bedürftigen, sondern vergrub den größten Teil und hütete ihn, bis ein unglücklicher Zufall eintrat und alles den Händen der Feinde überlieferte. Es gehört also große Umsicht dazu, daß das Kirchenvermögen weder übermäßig angehäuft werde noch Mangel eintrete. Vielmehr soll alles, was aufgebracht wird, sofort unter die Bedürftigen verteilt werden; von der Bereitwilligkeit der Kirchenmitglieder sind jedoch neue Armengelder zu sammeln.

Wie viele Geldmittel, meinst du wohl, erheischt die gastliche Aufnahme der Fremden und die Pflege der Kranken, dazu noch welche Sorgfalt und Klugheit seitens der Kirchenvorsteher? Der hierfür erforderliche Aufwand ist keineswegs geringer als der erwähnte [für die Witwen], oft sogar notwendigerweise größer. Und der, welcher die Aufsicht darüber zu führen hat, muß das Nötige mit Vorsicht und Klugheit herbeizuschaffen verstehen, indem er die Besitzenden zu bestimmen weiß, bereitwillig und ohne Murren von dem Ihren zu geben, damit er nicht bei der Fürsorge für die Erquickung der Notleidenden die Herzen der Spender verletze. Aber noch viel größer muß die Langmut 8 und der Eifer sein, der den Kranken gegenüber zu betätigen ist. Denn letztere sind schlechterdings ein mißvergnügtes und leichtsinnig dahinlebendes Volk9 . Und wenn ihnen nicht in jeder Beziehung peinliche Aufmerksamkeit und Sorgfalt erwiesen wird, so genügt schon das geringste Versehen, um ihren Zustand bedeutend zu verschlimmern. S. 174


  1. Chrysostomus berichtet selbst, daß die Kirche in Antiochien täglich ungefähr 3000 angemeldeten Witwen und Jungfrauen Unterstützung gewährte (homil. 66 al. 67 in Matth., Migne 58, 630). ↩

  2. „κατηγορίας“, einige Ausgaben lesen „κακηγορίας“ ↩

  3. Ich fasse das ,,ἐξαιροῦντα“ als Partic. Praes. masoul. singul. mit einem zu ergänzenden τινά und nicht als neutr. plur., wobei es zu στόματα gehören würde, wie dies Migne und die bisherige Bibliothek der Kirchenväter tun. Zudem ist „,ἐξαιρέω“ nicht mit „arripiunt, ergreifen“ zu übersetzen, sondern hat die gegenteilige Bedeutung „beseitigen, entfernen“. ↩

  4. „χρημάτων κρείττων“, d. h. nicht geldgierig, sondern selbstlos und stets bereit zum freudigen Geben. ↩

  5. „κατηγοροῦσιν“. Manche lesen „κακηγοροῦσιν“ ↩

  6. Sirach 4, 8. ↩

  7. Sirach 18, 15—17. ↩

  8. „μακροθυμία“ manche lesen „προθυμία“, was mit dem unmittelbar folgenden „χρσπουδή“ ein Hendiadyoin ergäbe. ↩

  9. Chrysostomus gebraucht hier den Ausdruck „χρῆμα“. ↩

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Traité du Sacerdoce

16.

Considère ce qu’il faut être pour résister à d’aussi grands orages, et pour écarter habilement les obstacles qui s’opposent au salut de tout un peuple. Il faut tout ensemble être grave et sans faste; se faire craindre et être bon; savoir commander et être affable; incorruptible et obligeant; humble sans bassesse; énergique et doux : c’est avec toutes ces qualités réunies qu’il pourra soutenir la lutte; c’est à ces conditions qu’il acquerra assez d’autorité pour faire passer, malgré une opposition générale, un digne candidat, et comme aussi pour en écarter un indigne, en dépit de la faveur publique, qu’il dédaignera pour n’avoir égard qu’à une seule chose : l’édification de l’Eglise; également inaccessible à la haine et à la faveur.

Eh bien! ai-je eu tort de refuser un honneur si périlleux! Cependant je n’ai pas tout dit, il (591) s’en faut beaucoup. Né te lasse pas d’écouter un ami, un frère qui tient à se justifier des torts dont tu l’accuses. Outre l’avantage de me disculper dans ton esprit, j’aurai encore celui de t’être dé quelque utilité pour ton administration. Quand on est sur le point d’entrer dans cette carrière, il est nécesSaire de sonder avant tout le terrain; c’est une précaution qu’il faut prendre avant de s’y engager pour tout de bon. Pourquoi cela? Parce qu’ainsi on gagnera du moins de n’être pas pris au dépourvu; viennent après cela les difficultés, elles trouveront un homme prêt à les bien combattre parce qu’il les connaît.

Te parlerai-je de la direction des veuves, de la sollicitude dont il faut entourer les vierges, des difficultés que présente la juridiction ecclésiastique? Les soins que réclamé chacune de ces branches de l’administration ecclésiastique sont grands, et les dangers que l’évêque y rencontre, plus grands encore.

Commençons par ce qui paraît le plus facile, le soin des veuves. Il semble d’abord que ce soit une chose fort simple, et que celui qui s’en occupe a tout fait quand il a dépensé une certaine somme d’argent en distributions de secours. (Tim. V, 16.) Il n’en est rien cependant une grande circonspection est encore ici nécessaire, surtout quand il s’agit de les inscrire an rôle de l’Eglise; les inscrire au hasard, et comme cela se trouve, produit les maux les plus graves. On a vu des veuves ruiner des maisons, troubler des ménages, se déshonorer par le vol, par la fréquentation des cabarets et par d’autres honteux désordres. Nourrir de telles femmes avec les revenus de l’Eglise , c’est attirer sur soi la vengeance de Dieu et le blâme sévère des hommes, c’est refroidir la charité des bienfaiteurs. Qui pourrait souffrir que les charités qu’on lui demande et qu’il fait au nom de Jésus-Christ, passent aux mains de ceux qui déshonorent lé nom dé Jésus-Christ? Voilà des raisons qui rendent un sévère examen nécessaire ; il l’est encore pour empêcher que d’autres veuves, qui peuvent suffire à leurs besoins, ne se joignent à celles dont je viens de parler pour ravager la table des pauvres.

Ces précautions prises , un autre souri se présente, souci grave : il faut prendre des mesures pour que les choses nécessaires à leur entretien ne manquent point, mais coulent comme une source qui ne tarit jamais. Le malheur de la pauvreté involontaire, c’est d’être insatiable: elle se plaint sans cesse, elle est ingrate. On a besoin de beaucoup de prudence, de beaucoup de zèle, pour lui fermer la bouche, en lui ôtant tout prétexte de plainte. Cependant, qu’un homme se montre supérieur à l’amour de l’argent, et la foule, aussitôt, le proclame capable de remplir cette charge; pour moi; je reconnais que le désintéressement est une qualité indispensable, sans laquelle on serait un dévastateur et non pas un administrateur, un loup plutôt qu’un berger; mais je ne pense pas qu’elle suffise toute seule: avec elle il y a une autre vertu que je veux trouver dans un candidat.

Cette vertu est, pour les hommes, la source des plus grands biens ; elle conduit l’âme comme dans un port tranquille et à l’abri des orages : c’est la patience. Or , la classe des veuves, forte de sa pauvreté, de son âge, de son sexe, use volontiers d’une liberté de langue assez peu limitée, pour ne rien dire dé plus. Elles crient à contre-temps, elles accusent à tort et à travers, elles se plaignent quand elles devraient exprimer leur reconnaissance, elles blâment quand il conviendrait d’approuver. Il faut que l’évêque ait le courage de tout supporter : leurs clameurs importunes, ni leurs plaintes indiscrètes, rien ne doit exciter sa colère. Leurs misères sont plus dignes de compassion que de reproche : insulter à leurs infortunes, ajouter aux amertumes de la pauvreté, celles de l’affront serait de la dernière barbarie. C’est pourquoi le Sage, considérant d’un côté l’avariée et l’orgueil naturels à l’homme, sachant d’un autre côté combien la pauvreté est capable d’abattre l’âme la plus noble, et de conseiller une importunité effrontée, ne veut pas que celui qui est en butte à ces ennuyeuses sollicitations, s’en mette en colère. En s’irritant contre les pauvres à cause de l’assiduité de leurs demandes, il s’exposerait à devenir leur ennemi, au lieu d’être leur consolateur comme il le doit. Le Sage lui recommande donc de se montrer affable et d’un abord facile. Incline sans humeur ton oreille vers le pauvre, réponds-lui avec douceur des paroles de paix. (Eccli. IV, 8.)

Le même Sage, sans dire un mot de réprimande à l’importun (qui aurait ce courage vis-à-vis d’un suppliant prosterné?) continue de s’adresser à celui qui est en état de secourir l’indigence, et il l’exhorte à relever le pauvre par un doux regard, par une bonne parole, avant de le faire par l’aumône. (592)

Or, si quelqu’un, sans voler le bien des veuves, s’emporte jusqu’à les maltraiter de paroles ou autrement, non-seulement il n’allége point le fardeau de leur pauvreté, mais il l’aggrave. L’effronterie où les porte le besoin qui les presse, ne les empêche pas de ressentir l’injure. La crainte de la faim les force à mendier, la mendicité produit l’effronterie, et l’effronterie à son tour attire les humiliations, cercle fatal qui tient l’âme enfermée dans les ténèbres et dans le désespoir.

Il faut donc qu’un administrateur ait assez de patience pour ne pas accroître leur douleur par ses violences, pour calmer en grande partie leur affliction par des paroles de consolatiou. Le pauvre que l’on insulte est peu touché de l’aumône qu’on lui donne, si abondante qu’elle soit; le secours en argent ne compense pas la blessure faite à l’amour-propre. Au contraire celui qui entend une bonne parole, qui reçoit une consolation en même temps qu’une aumône, éprouve une joie, une satisfaction bien plus grande. La manière de donner a doublé le don. Ce que je dis là n’est pas de moi, mais de celui qui nous exhortait tout à l’heure:

Mon fils, dit-il, ne mêle point les reproches au bien que tu fais, n’accompagne point les dons de paroles affligeantes: La rosée ne rafraîchit-elle point la trop grande chaleur? une douce parole vaut mieux que le don. Oui, une seule parole est meilleure que l’offrande; et tous les deux se trouvent dans l’homme charitable. (Eccli. XVIII, 15, 17.)

Mais si celui qui prend la charge des veuves doit avoir de la douceur et de la patience, il faut de plus qu’il entende l’économie. Si cette qualité lui manque, le bien des pauvres n’en souffrira pas moins. J’ai ouï parler d’un homme, qui, chargé de cette partie de l’administration, ne dispensa aux pauvres qu’une petite portion de l’argent assez considérable destiné aux aumônes. Il est vrai qu’il ne dépensa point le reste pour son propre usage, mais il le cacha soigneusement sous terre, où il le conservait. Une guerre survint, l’argent fut découvert et pris par l’ennemi, Il y a donc ici un juste milieu à garder, c’est que l’Eglise ne soit ni riche ni pauvre. A mesure que tu reçois, distribue aux indigents. Si l’Eglise a des trésors, qu’ils résident dans les coeurs des fidèles.

Au chapitre des veuves, ajoutons l’hospitalité qu’il faut offrir aux étrangers, et les secours que l’on doit aux malades; quelle dépense croistu qu’exigent ces détails, et quelle activité, quelle prudence sont nécessaires pour s’en bien acquitter? La dépense n’est pas moindre que celle dont nous venons de parler, souvent même elle est plus considérable. Quant au dispensateur, il faut qu’il ait le talent de se procurer des ressources; mais la discrétion et la prudence lui sont nécessaires pour engager les personnes en état de donner, à donner généreusement et volontiers; il doit pourvoir au soulagement des malades sans blesser l’esprit des bienfaiteurs. Le soin des malades exige toute l’activité, toute la diligence possible; ils sont pour l’ordinaire fâcheux et sans énergie, et, à moins de précautions et de sollicitudes infinies, la plus légère négligence peut leur être extrêmement préjudiciable.

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