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Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL XVI.
Bedenke nunmehr, wie derjenige beschaffen sein muß, der es übernimmt, einem derartigen Sturme zu trotzen und solche dem Gemeinwohl entgegenstehenden Hindernisse geschickt aus dem Wege zu räumen! Es ist notwendig, daß er zugleich würdevoll und doch nicht aufgeblasen sei, furchteinflößend und doch freundlich, zum Herrschen befähigt und doch herablassend, unbestechlich und doch dienstfertig, demütig und doch nicht unterwürfig, strenge und doch milde, damit er alle die genannten Schwierigkeiten mit Leichtigkeit zu überwinden vermag. Den Tüchtigen muß er mit seiner ganzen Macht ins Amt zu bringen suchen, wenn auch alle sich dagegen auflehnen, den Untauglichen muß er mit der- S. 169 selben Energie zurückweisen, sollten auch alle für ihn eintreten. Nur ein Ziel soll er im Auge behalten, nämlich die Erbauung seiner Gemeinde, nichts darf er aus Feindschaft tun, nichts aus Liebedienerei.
Will es dir nun dünken, daß ich mit Recht den Dienst in diesem Amte ausgeschlagen habe? Und doch habe ich dir noch nicht alles auseinandergesetzt, ich habe noch manches andere vorzubringen. Werde du jedoch nicht müde, einen wahren Freund anzuhören, der dich von der Unrichtigkeit deiner Vorwürfe überzeugen will. Denn es sind dir meine Darlegungen nicht nur nützlich, um mich verteidigen zu können, sie werden dir auch zur Verwaltung des [bischöflichen] Amtes selbst nicht geringen Gewinn bringen. Ist es doch notwendig, daß derjenige, der diesen Lebensweg einzuschlagen berufen ist, erst nach gründlicher Prüfung aller Verhältnisse das Amt antrete. Warum denn? Weil dem, der alle Verhältnisse genau kennt, wenn kein anderer, so wenigstens der Vorteil erwächst, daß er nicht überrascht wird, falls ihm solche Schwierigkeiten begegnen sollten. Wünschest du nun, daß ich zuerst auf die Leitung der Witwen zu sprechen komme oder auf die Sorge für die Jungfrauen oder auf die Schwierigkeiten des Schiedsrichteramtes? Denn jedes dieser Gebiete erfordert eine ausgezeichnete Sorgfalt, die nur noch von der Größe der Furcht übertroffen wird.
Um nun zunächst damit zu beginnen, was gewöhnlich als das Leichteste gilt, so scheint es, daß die Aufsicht über die Witwen1 denen, die sich um sie zu kümmern haben, außer den Geldaufwendungen keine Sorgen bereitet. Dem ist jedoch nicht so; vielmehr bedarf es schon einer genauen Untersuchung, wenn die Witwen eingetragen werden sollen. Sie aufs Geratewohl und wie es sich eben traf, in das Verzeichnis einzuschreiben, hat bereits unzählige Übel mit sich gebracht. Haben doch Witwen schon Familien zugrunde gerichtet, Ehen zerrissen und sind oft bei Diebstählen, in Kneipen und S. 170 bei der Verübung anderen derartigen Unfugs ertappt worden. Solche Geschöpfe aus dem Kirchenvermögen zu unterhalten, das zieht Gottes Strafe und die höchste Mißbilligung der Menschen nach sich und macht die, welche bereit sind, wohlzutun, bedenklich. Wer möchte denn wohl die Verantwortung übernehmen, das Geld, das ihm anvertraut worden, um es Christus zu schenken, für Leute aufzuwenden, die den Namen Christi beschimpfen? Deshalb muß eine genaue und sorgfältige Untersuchung angestellt werden, damit weder die so gearteten Witwen noch andere, die sich aus eigenen Mitteln erhalten können, den Tisch der Armen schädigen. Diesen Nachforschungen schließt sich eine weitere, nicht geringe Sorge an, daß nämlich den Witwen die Mittel zu ihrem Unterhalte reichlich wie aus Quellen zufließen und niemals versiegen. Denn die unfreiwillige Armut ist schlechterdings ein beständiges Übel, voll von Unzufriedenheit und Undankbarkeit. Es bedarf eines hohen Maßes von Klugheit und Eifer, solchen Witwen den Mund zu verstopfen, indem man jeden Anlaß zur Klage 2 beseitigt3.
Nun gibt es gar viele Leute, die jedermann sofort für tauglich erklären, dieses Amt zu verwalten, wenn sie nur sehen, daß er erhaben ist über das Geld 4. Ich glaube aber nimmer, daß diese Hochherzigkeit allein ihm hierfür ausreicht. Wenn sie zwar vor allen anderen Tugenden erforderlich ist, da er ohne sie eher ein Verwüster als ein Vorsteher, eher ein Wolf anstatt eines Hirten wäre, so muß man doch nachforschen, ob er neben ihr noch eine andere Tugend besitze. Ich meine die Langmut, die Quelle alles Guten für die Menschen, eine Tugend, welche sozusagen die S. 171 Seele in einen ruhigen Hafen geleitet und dort vor Anker legt. Denn die Witwen bedienen sich im allgemeinen teils ob ihrer Armut, teils ob ihres Alters und auch schon von Natur aus einer zügellosen Redefreiheit oder, um mich deutlicher auszudrücken, sie schreien zur Unzeit, beschuldigen ohne Grund, jammern, wofür sie Dank wissen sollten und erheben Beschwerden5, worüber es billig wäre, Zufriedenheit zu äußern. Das alles muß der Vorsteher großmütig ertragen und darf sich weder durch die unangebrachten Belästigungen noch durch die grundlosen Vorwürfe zum Zorne reizen lassen. Verdient doch diese Art Menschen wegen der unglücklichen Lage, in der sie sich befinden, Mitleid, keine Mißhandlung. Es wäre demnach die höchste Grausamkeit, wollte man sie zu ihrem Mißgeschick auch noch mit Füssen treten und die Qual, welche die Armut ihnen verursacht, noch um den Schmerz über abstoßende Behandlung vermehren. Darum ermahnte auch ein hochweiser Mann, der die zur Gewinnsucht und Rücksichtslosigkeit neigende Anlage der menschlichen Natur durchschaute und die mit der Armut verbundenen Gefahren wohl kannte, daß sie nämlich auch die edelste Seele niederbeugt und häufig bei Wiederholung derselben Bitten, zu unverschämtem Verhalten hinreißt, mit den Worten: "Neige dein Ohr dem Armen, ohne dich belästigt zu fühlen und gib ihm mit Sanftmut Worte des Friedens"6. Er gibt diese Mahnung, damit niemand, wenn er von den Armen angebettelt wird, in Zorn gerate, auch nicht, durch ihre beständigen Zudringlichkeiten gereizt, ihnen feindselig gesinnt werde. Vielmehr habe jedermann die Pflicht, zu helfen und sich dem Bedürftigen gegenüber freundlich und leicht zugänglich zu zeigen. Und er [der Weise] wendet sich nicht an den Armen, der etwa andere zum Zorne reizt — was sollte man auch einem vorzuwerfen haben, der im Unglück darniederliegt —, sondern er spricht zu dem, der die Schwäche des Armen ertragen soll und ermahnt ihn, noch ehe er eine Gabe verabreicht, den Armen durch sanften Blick und freund- S. 172 liche Worte aufzurichten. Wenn also jemand zwar das für die Witwen bestimmte Geld nicht sich selber aneignet, sie dagegen mit tausend Vorwürfen überhäuft, sie schlecht behandelt und sich gegen sie aufbringen läßt, so hilft er ihnen durch seine Gabe in ihrer Niedergeschlagenheit über ihre Armut nicht nur nicht auf, sondern er macht das Übel durch seine Schmähungen noch schlimmer. Denn wenn auch die Not ihres Magens sie manchmal verleitet, allzu unverschämt sich zu gebärden, so grämen sie sich doch über solch schroffe Behandlung. Wenn sie sich also, um ihren Hunger zu stillen, genötigt sehen, zu betteln und beim Betteln aufdringlich zu werden, und infolge ihrer Aufdringlichkeit sodann schlechte Behandlung zu ertragen, da stellt sich in ihrer Seele mit aller Macht die Mutlosigkeit in mannigfacher Gestalt, von tiefer Finsternis begleitet, ein.
Wer demnach für die Witwen zu sorgen hat, muß in solchem Grade langmütig sein, daß er ihre Mutlosigkeit nicht nur nicht durch Äußerungen des Unwillens vermehre, sondern sie zum größten Teil durch sein Zureden beruhige. Denn wie jemand, der zugleich mit einer reichlichen Unterstützung eine schimpfliche Behandlung erfahren hat, sich gar nicht des Vorteils bewußt wird, der ihm aus dem Gelde erwächst, infolge der Wunde, die ihm die Beschimpfung geschlagen, so wird umgekehrt derjenige um so mehr erfreut und aufgeheitert, der ein freundliches Wort zu hören bekam und die Gabe unter tröstendem Zuspruch empfing, so daß sich für ihn das Geschenk durch die Art und Weise der Darbietung verdoppelte. Das sage ich nicht aus mir selber, sondern nach jenem Weisen, der auch obige Ermahnung an uns gerichtet hat, "Mein Sohn", heißt es, "wenn du Gutes tust, so mache dabei keine Vorwürfe, und mit deiner Gabe betrübe nicht durch Worte. Löscht nicht die Gluthitze der Tau? So ist auch ein gutes Wort besser als eine Gabe. Denn sieh, ein Wort gilt oft mehr als ein großes Geschenk, und bei einem begnadeten Manne findet sich beides"7.
Indes, nicht nur nachsichtig und langmütig muß der S. 173 Vorsteher der Witwen sein, sondern nicht minder wirtschaftliche Befähigung besitzen. Geht ihm diese Eigenschaft ab, so sind die Armengelder wieder dem gleichen Nachteil ausgesetzt. Einmal hatte jemand, dem deren Verwaltung anvertraut worden, viel Geld zusammengebracht. Er verbrauchte es zwar nicht für sich selbst, verwandte es aber auch nicht, mit wenigen Ausnahmen, für die Bedürftigen, sondern vergrub den größten Teil und hütete ihn, bis ein unglücklicher Zufall eintrat und alles den Händen der Feinde überlieferte. Es gehört also große Umsicht dazu, daß das Kirchenvermögen weder übermäßig angehäuft werde noch Mangel eintrete. Vielmehr soll alles, was aufgebracht wird, sofort unter die Bedürftigen verteilt werden; von der Bereitwilligkeit der Kirchenmitglieder sind jedoch neue Armengelder zu sammeln.
Wie viele Geldmittel, meinst du wohl, erheischt die gastliche Aufnahme der Fremden und die Pflege der Kranken, dazu noch welche Sorgfalt und Klugheit seitens der Kirchenvorsteher? Der hierfür erforderliche Aufwand ist keineswegs geringer als der erwähnte [für die Witwen], oft sogar notwendigerweise größer. Und der, welcher die Aufsicht darüber zu führen hat, muß das Nötige mit Vorsicht und Klugheit herbeizuschaffen verstehen, indem er die Besitzenden zu bestimmen weiß, bereitwillig und ohne Murren von dem Ihren zu geben, damit er nicht bei der Fürsorge für die Erquickung der Notleidenden die Herzen der Spender verletze. Aber noch viel größer muß die Langmut 8 und der Eifer sein, der den Kranken gegenüber zu betätigen ist. Denn letztere sind schlechterdings ein mißvergnügtes und leichtsinnig dahinlebendes Volk9 . Und wenn ihnen nicht in jeder Beziehung peinliche Aufmerksamkeit und Sorgfalt erwiesen wird, so genügt schon das geringste Versehen, um ihren Zustand bedeutend zu verschlimmern. S. 174
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Chrysostomus berichtet selbst, daß die Kirche in Antiochien täglich ungefähr 3000 angemeldeten Witwen und Jungfrauen Unterstützung gewährte (homil. 66 al. 67 in Matth., Migne 58, 630). ↩
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„κατηγορίας“, einige Ausgaben lesen „κακηγορίας“ ↩
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Ich fasse das ,,ἐξαιροῦντα“ als Partic. Praes. masoul. singul. mit einem zu ergänzenden τινά und nicht als neutr. plur., wobei es zu στόματα gehören würde, wie dies Migne und die bisherige Bibliothek der Kirchenväter tun. Zudem ist „,ἐξαιρέω“ nicht mit „arripiunt, ergreifen“ zu übersetzen, sondern hat die gegenteilige Bedeutung „beseitigen, entfernen“. ↩
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„χρημάτων κρείττων“, d. h. nicht geldgierig, sondern selbstlos und stets bereit zum freudigen Geben. ↩
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„κατηγοροῦσιν“. Manche lesen „κακηγοροῦσιν“ ↩
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Sirach 4, 8. ↩
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Sirach 18, 15—17. ↩
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„μακροθυμία“ manche lesen „προθυμία“, was mit dem unmittelbar folgenden „χρσπουδή“ ein Hendiadyoin ergäbe. ↩
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Chrysostomus gebraucht hier den Ausdruck „χρῆμα“. ↩
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Treatise concerning the christian priesthood
16.
Consider, then, what kind of man he ought to be who is to hold out against such a tempest, and to manage skillfully such great hindrances to the common welfare; for he ought to be dignified yet free from arrogance, formidable yet kind, apt to command yet sociable, impartial yet courteous, humble yet not servile, strong yet gentle, in order that he may contend successfully against all these difficulties. And he ought to bring forward with great authority the man who is properly qualified for the office, even if all should oppose him, and with the same authority to reject the man who is not so qualified, even if all should conspire in his favor, and to keep one aim only in view, the building up of the Church, in nothing actuated either by enmity or favor. Well, do you now think that I acted reasonably in declining the ministry of this office? But I have not even yet gone through all my reasons with you; for I have some others still to mention. And do not grow impatient of listening to a friendly and sincere man, who wishes to clear himself from your accusations; for these statements are not only serviceable for the defence which you have to make on my behalf, but they will also prove of no small help for the due administration of the office. For it is necessary for one who is going to enter upon this path of life to investigate all matters thoroughly well, before he sets his hand to the ministry. Do you ask why? Because one who knows all things clearly will have this advantage, if no other, that he will not feel strange when these things befall him. Would you like me then to approach the question of superintending widows, first of all, or of the care of virgins, or the difficulty of the judicial function. For in each of these cases there is a different kind of anxiety, and the fear is greater than the anxiety.
Now in the first place, to start from that subject which seems to be simpler than the others, the charge of widows appears to cause anxiety to those who take care of them only so far as the expenditure of money is concerned; but the case is otherwise, and here also a careful scrutiny is needed, when they have to be enrolled, 1 for infinite mischief has been caused by putting them on the list without due discrimination. For they have ruined households, and severed marriages, and have often been detected in thieving and pilfering and unseemly deeds of that kind. Now that such women should be supported out of the Church's revenues provokes punishment from God, and extreme condemnation among men, and abates the zeal of those who wish to do good. For who would ever choose to expend the wealth which he was commanded to give to Christ upon those who defame the name of Christ? For these reasons a strict and accurate scrutiny ought to be made so as to prevent the supply of the indigent being wasted, not only by the women already mentioned, but also by those who are able to provide for themselves. And this scrutiny is succeeded by no small anxiety of another kind, to ensure an abundant and unfailing stream of supply as from a fountain; for compulsory poverty is an insatiable kind of evil, querulous and ungrateful. And great discretion and great zeal is required so as to stop the mouths of complainers, depriving them of every excuse. Now most men, when they see any one superior to the love of money, forthwith represent him as well qualified for this stewardship. But I do not think that this greatness of soul is ever sufficient of itself, although it ought to be possessed prior to all other qualities; for without this a man would be a destroyer rather than a protector, a wolf instead of a shepherd; nevertheless, combined with this, the possession of another quality also should be demanded. And this quality is forbearance, the cause of all good things in men, impelling as it were and conducting the soul into a serene haven. For widows are a class who, both on account of their poverty, their age and natural disposition, indulge in unlimited freedom of speech (so I had best call it); and they make an unseasonable clamor and idle complaints and lamentations about matters for which they ought to be grateful, and bring accusations concerning things which they ought contentedly to accept. Now the superintendent should endure all these things in a generous spirit, and not be provoked either by their unreasonable annoyance or their unreasonable complaints. For this class of persons deserve to be pitied for their misfortunes, not to be insulted; and to trample upon their calamities, and add the pain of insult to that which poverty brings, would be an act of extreme brutality. On this account one of the wisest of men, having regard to the avarice and pride of human nature, and considering the nature of poverty and its terrible power to depress even the noblest character, and induce it often to act in these same respects without shame, in order that a man should not be irritated when accused, nor be provoked by continual importunity to become an enemy where he ought to bring aid, he instructs him to be affable and accessible to the suppliant, saying, "Incline thine ear to a poor man and give him a friendly answer with meekness." 2 And passing by the case of one who succeeds in exasperating (for what can one say to him who is overcome?), he addresses the man who is able to bear the other's infirmity, exhorting him before he bestows his gift to correct the suppliant by the gentleness of his countenance and the mildness of his words. But if any one, although he does not take the property (of these widows), nevertheless loads them with innumerable reproaches, and insults them, and is exasperated against them, he not only fails through his gift to alleviate the despondency produced by poverty, but aggravates the distress by his abuse. For although they may be compelled to act very shamelessly through the necessity of hunger, they are nevertheless distressed at this compulsion. When, then, owing to the dread of famine, they are constrained to beg, and owing to their begging are constrained to put off shame, and then again on account of their shamelessness are insulted, the power of despondency becoming of a complex kind, and accompanied by much gloom, settles down upon the soul. And one who has the charge of these persons ought to be so long-suffering, as not only not to increase their despondency by his fits of anger, but also to remove the greater part of it by his exhortation. For as the man who has been insulted, although he is in the enjoyment of great abundance, does not feel the advantage of his wealth, on account of the blow which he has received from the insult; so on the other hand, the man who has been addressed with kindly words, and for whom the gift has been accompanied with encouragement, exults and rejoices all the more, and the thing given becomes doubled in value through the manner in which it is offered. And this I say not of myself, but borrow from him whose precept I quoted just now: "My son, blemish not thy good deeds, neither use uncomfortable words when thou givest anything. Shall not the dew assuage the heat? So is a word better than a gift. Lo! is not a word better than a gift? but both are with a gracious man." 3
But the superintendent of these persons ought not only to be gentle and forbearing, but also skillful in the management of property; for if this qualification is wanting, the affairs of the poor are again involved in the same distress. One who was entrusted not long ago with this ministry, and got together a large hoard of money, neither consumed it himself, nor expended it with a few exceptions upon those who needed it, but kept the greater part of it buried in the earth until a season of distress occurred, when it was all surrendered into the hands of the enemy. Much forethought, therefore, is needed, that the resources of the Church should be neither over abundant, nor deficient, but that all the supplies which are provided should be quickly distributed among those who require them, and the treasures of the Church stored up in the hearts of those who are under her rule.
Moreover, in the reception of strangers, and the care of the sick, consider how great an expenditure of money is needed, and how much exactness and discernment on the part of those who preside over these matters. For it is often necessary that this expenditure should be even larger than that of which I spoke just now, and that he who presides over it should combine prudence and wisdom with skill in the art of supply, so as to dispose the affluent to be emulous and ungrudging in their gifts, lest while providing for the relief of the sick, he should vex the souls of those who supply their wants. But earnestness and zeal need to be displayed here in a far higher degree; for the sick are difficult creatures to please, and prone to languor; and unless great accuracy and care are used, even a slight oversight is enough to do the patient great mischief.
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That is, "put upon the Church-roll." From apostolic times as we know from 1 Tim. v. 9, 10, the Church had recognized the care of widows as a duty; but one to be exercised with caution, lest unworthy persons should take advantage of it. In Chrysostom's time there was an "order of widows," which had departed very much from the primitive simplicity and devotion to religious works which distinguished the order of earlier days. The Church strongly encouraged abstinence from a second marriage: and many women seem to have taken a vow of widowhood, and secured a place in the Church-roll, only in the hope of throwing a decent veil over an irreligious, if not immoral life. ↩
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Ecclus. iv. 8. ↩
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Ecclus. xviii. 15-17. ↩