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Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL XVII.
Was die Aufsicht über die Jungfrauen betrifft, so muß die Besorgnis um sie umso größer sein, je kostbarer das Gut und je königlicher diese Schar vor allen anderen zu werten ist. Schon haben sich allerdings auch in den Chor dieser Heiligen Tausende, mit tausend Lastern behaftet, eingeschlichen. Umso stärker macht sich hierüber die Betrübnis geltend. Und wie es nicht einerlei ist, ob ein freigeborenes Mädchen oder deren Dienerin sich versündigt, so auch nicht, ob eine Jungfrau oder Witwe. Für die Witwen hat es nicht viel zu bedeuten, ob sie ungereimte Dinge schwatzen, einander schmähen, schmeicheln, sich frech benehmen, überall sich sehen lassen, auf dem Markte herumschlendern; allein die Jungfrau hat sich für höhere Dinge verpflichtet: sie hat sich der erhabensten Lebensweisheit hingegeben und versprochen, auf Erden das Leben der Engel zu führen. Es kommt ihr die Aufgabe zu, in diesem Fleische den Wandel jener körperlosen Mächte vollkommen nachzuahmen. Sie darf keine unnützen, überhaupt nicht viele Ausgänge machen; auch ist es ihr nicht erlaubt, unüberlegte und zwecklose Worte zu reden, Schmähungen und Schmeicheleien darf sie nicht einmal dem Namen nach kennen. Deshalb hat sie möglichst sicheren Schutz und stärkeren Beistand im Kampfe nötig. Denn der Feind unserer Heiligung setzt immerfort gerade den Jungfrauen zu, und dies mit besonderer Beharrlichkeit, bereit, sie zu verschlingen, falls nur irgendwo eine ausgleitet und zu Falle kommt. Auch viele Menschen stellen ihnen nach und nebst all dem die Leidenschaft der eigenen Natur. So haben sich die Jungfrauen für einen doppelten Kampf in Bereitschaft zu halten, gegen einen, der sie von außen her bedroht, und gegen einen zweiten, der sie von innen bedrängt.
Wem demnach die Aufsicht über sie anvertraut ist, der hat sicherlich viel zu fürchten. Größer jedoch ist die Gefahr und die Betrübnis, wenn wirklich einmal — was Gott verhüten möge —ein solch unerwünschter Fall vorkommen sollte. Denn wenn schon "eine im Hause S. 175 geborgene Tochter dem Vater durchwachte Nächte verursacht und die Sorge um sie ihm den Schlaf raubt"1, da er in großer Angst lebt, sie möchte unfruchtbar bleiben oder verblühen oder [von ihrem Gatten] verschmäht werden, was wird da erst der 2auszustehen haben, der zwar um nichts von all dem, wohl aber um andere, viel wichtigere Dinge besorgt ist? Ist es doch hier kein gewöhnlicher Mann, dem Schmach droht3, sondern Christus selber, und die Unfruchtbarkeit zieht nicht bloß Schande nach sich, sondern das Unheil endet hier mit dem Verderben der Seele, "Jeder Baum", spricht der Herr, "der keine Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen"4. Und wenn die Braut hier vom Bräutigam verschmäht wird, so genügt es nicht, daß sie sich einen Scheidebrief geben läßt und davongeht, sondern sie muß dessen Abweisung büßen durch ewige Strafe. Dem leiblichen Vater stehen viele Mittel zur Verfügung, welche ihm die Überwachung seiner Tochter leicht machen; denn die Mutter, die Amme, eine große Anzahl von Dienerinnen, sowie der Schutz des Hauses helfen dem Vater mit bei der Behütung der Jungfrau. Auch wird ihr nicht gestattet, sich beständig auf den Markt zu begeben, noch ist sie genötigt, wenn sie einmal dahin geht, sich einem begegnenden Manne zu zeigen, da das Dunkel des Abends ebenso gut wie die Wände des Hauses diejenige verbirgt, die sich nicht sehen lassen will. Sonst hat sie keine Veranlassung, auszugehen, so daß sie wohl niemals sich gezwungen sieht, Männern vor die Augen zu treten. Denn weder die Sorge für die Bedürfnisse des Lebens noch die Intrigen boshafter Menschen noch ein anderer derartiger Grund versetzt sie in die Notwendigkeit eines solchen Zusammentreffens, da bei all dem der Vater ihr zur Seite steht. Sie selbst hat nur die eine Sorge, daß sie nichts tue, nichts rede, was der ihr geziemenden Züchtigkeit unwürdig, wäre.
Hier hingegen gibt es gar vieles, was dem [geistlichen] Vater die Obhut schwer, vielmehr sogar unmöglich macht, Er kann sie [die geistliche Tochter] nicht bei sich in seinem Hause behalten. Ein solches Zusammenwohnen würde weder schicklich noch ungefährlich sein. Denn wenn beide auch nicht selber Schaden erleiden, sondern ihre Heiligkeit beständig unbefleckt bewahren, so werden sie doch für die Seelen, denen sie Ärgernis gegeben, nicht minder Rechenschaft ablegen müssen, als wenn sie gegenseitig sich versündigt hätten. Da also das Zusammenwohnen unmöglich ist, so bereitet es ihm große Schwierigkeiten, die Regungen ihrer Seele kennen zu lernen, den ungeordneten Einhalt zu tun, dagegen den geordneten und zulässigen zur geregelteren Übung und damit zur größeren Vervollkommnung zu verhelfen. Auch ist es nicht leicht, sich sorgfältig um ihre Ausgänge zu kümmern. Denn der Umstand, daß sie arm und ohne Aufsicht ist, macht es dem Bischof unmöglich, genau sich zu erkundigen, ob sie immerfort die ihr geziemende Sittsamkeit bewahre. Da sie sich nämlich genötigt sieht, sich alles selbst zu besorgen, so kann sie, wenn sie sich nicht züchtig betragen will, viele Vorwände für ihre Ausgänge vorbringen. Und der, welcher ihr befehlen wollte, durchaus zu Hause zu bleiben, müßte ihr auch jede Veranlassung zum Ausgehen abschneiden, indem er ihr den Bedarf zum notwendigen Lebensunterhalt und auch eine Person zur entsprechenden Bedienung bereit stellt. Ja, er müßte sie sogar von Leichenbegängnissen und von der gottesdienstlichen Feier zur Nachtzeit fernhalten. Denn jene listige Schlange versteht es, versteht es wirklich, ihr Gift selbst bei der Ausübung löblicher Werke zu verspritzen. So muß also die Jungfrau von allen Seiten wie von einer Mauer umgeben werden und darf im Laufe des ganzen Jahres nur selten das Haus verlassen, wenn nämlich unvermeidliche und zwingende Gründe hierzu drängen.
Wollte aber jemand behaupten, es sei ja gar nicht nötig, daß der Bischof sich mit diesen Dingen befasse, der möge wohl wissen, daß bei all dem die Sorge und die Verantwortung gerade dem Bischof zugeschoben wird. Es ist deshalb viel vorteilhafter für ihn, daß er S. 177 alles selbst besorge und sich so von Vorwürfen frei halte, die er andernfalls um der Versehen anderer willen auf sich nehmen müßte, als daß er seine Amtspflicht vernachlässige und vor der Rechenschaft für die Handlungen fremder Leute zittere. Zudem wird derjenige, der diese Angelegenheiten in eigener Person besorgt, mit allem sehr leicht fertig. Wer aber, um dasselbe Ziel zu erreichen, erst die Ansichten anderer zu beeinflussen sich genötigt sieht, findet dadurch, daß er sich selbst von der Arbeit losmacht, nicht so sehr Erleichterung als vielmehr Verlegenheiten und Aufregungen seitens derer, die ihm entgegen handeln und seine eigene Meinung bekämpfen. Ich kann jedoch hier nicht alle Sorgen, welche die Beaufsichtigung der Jungfrauen mit sich bringt, auseinandersetzen. Bereiten sie doch schon, wenn sie in das Verzeichnis eingeschrieben werden sollen, demjenigen, der mit diesem Geschäfte betraut ist, keine geringen Schwierigkeiten.
Was schließlich das Schiedsrichteramt anbelangt, so bringt dasselbe zahllose Beschwerden mit sich, erfordert viele Arbeit und hat so große Schwierigkeiten im Gefolge, wie sie nicht einmal die weltlichen Richter zu überwinden haben. Denn einerseits ist es ein mühsames Werk, ausfindig zu machen, was recht ist, anderseits ist es schwer, wenn man es gefunden, es nicht zu verletzen. Aber nicht bloß Arbeit und Schwierigkeiten, auch nicht geringe Gefahren sind damit verbunden. Haben doch schon manche der schwächer Veranlagten, die in Händel verwickelt waren, weil sie keinen Rechtsschutz bekommen konnten, am Glauben Schiffbruch gelitten. Und viele, die Unrecht erlitten haben, hassen die, welche ihnen keinen Schutz verschaffen, ebenso sehr wie jene, die ihnen das Unrecht zufügten. Sie wollen dabei keineswegs Rücksicht nehmen, weder auf den äußerst verwickelten Charakter des Streitfalles, noch auf die Schwierigkeit der Zeitverhältnisse, noch auf den beschränkten Umfang der priesterlichen Machtbefugnisse, noch auf einen anderen derartigen Umstand. Sie sind vielmehr unerbittliche Richter und kennen nur e i n e Verteidigung, nämlich Befreiung von der Bedrängnis, die sie bedrückt, Und wer ihnen diese Befreiung nicht S. 178 zu verschaffen vermag, wird ihrem verdammenden Urteil niemals entrinnen, wenn er auch tausend Gründe zu seiner Rechtfertigung vorbringt.
Nachdem ich nun des Rechtsschutzes Erwähnung getan, so laß mich dir noch einen anderen Vorwand zu Klagen aufdecken. Wenn nämlich der Bischof nicht täglich, mehr noch als die gewöhnlichen Müßiggänger, von Haus zu Haus die Runde macht, so entstehen infolgedessen unsagbar viele Mißhelligkeiten. Denn nicht bloß Kranke, sondern auch Gesunde wollen besucht werden, wobei sie jedoch zu diesem Wunsche nicht die Ehrfurcht bewegt, vielmehr erheben die meisten den Anspruch deshalb, um sich selbst geehrt und ausgezeichnet zu sehen. Sollte es aber einmal vorkommen, daß er, um irgendein Bedürfnis durchzusetzen, einen der Reicheren und Angeseheneren zum allgemeinen Besten der Kirche häufiger besucht, so zieht er sich dadurch sofort den Verdacht der Schmeichelei und Kriecherei zu.
Doch was rede ich von Rechtsschutz und Besuchen? Haben doch die Bischöfe allein schon infolge ihrer Ansprachen eine solche Last von Vorwürfen zu ertragen, daß sie sich oft niedergedrückt fühlen und in Mutlosigkeit versinken. Ja sogar für ihre Blicke sollen sie Rechenschaft ablegen. Schon ihr gewöhnliches Auftreten prüft die große Menge ganz genau; man beobachtet den Ton ihrer Stimme, den Ausdruck ihres Blickes, die Stärke ihres Lachens. Den oder jenen, heißt es da, hat er auffallend angelächelt und mit heiterem Antlitz und mit lauter Stimme angeredet, mich aber weniger freundlich und nur so obenhin. Läßt er inmitten einer großen Versammlung beim Sprechen seine Augen nicht ringsherum nach allen Seiten umherschweifen, so nennen die übrigen 5 sein Verhalten Hochmut. Wer vermöchte, wenn er sich nicht äußerst stark fühlt, so vielen Anklägern gewachsen zu sein, so daß er entweder gar nicht von ihnen angeschwärzt wird oder aus der Anklage gerechtfertigt hervorgeht? Eigentlich sollte der Bischof überhaupt keine Ankläger haben; wenn dies jedoch nicht S. 179 möglich ist, muß er von deren Vorwürfen sich frei machen 6. Ist aber auch das nicht leicht ausführbar, da gewisse Leute ihre Freude daran haben, unüberlegte und unbegründete Beschuldigungen auszusprechen, so darf er auf solche Anwürfe hin nicht verzagen, sondern muß mit Starkmut auftreten. Allerdings wer mit Recht beschuldigt wird, der erträgt seinen Ankläger leicht; denn es gibt keinen bittereren Ankläger als das Gewissen. Darum ertragen wir, wenn wir zuvor von diesem lästigsten Ankläger angepackt sind, jene äußeren und milderen Ankläger ohne besondere Aufregung. Derjenige aber, welcher sich keines Unrechts bewußt ist, läßt sich bei einer unbegründeten Beschuldigung schnell zum Zorne hinreißen und verfällt leicht in Mutlosigkeit, wenn er sich nicht schon vorher darin geübt hat, die von der großen Menge ausgehenden Belästigungen 7 ruhig auf sich zu nehmen. Denn es kann gar nicht ausbleiben, es ist rein unmöglich, daß, wenn jemand ohne Grund verleumdet und unschuldig verurteilt wird, er nicht außer Fassung gebracht werde und er nicht unter solch ungerechter Bosheit sich niedergedrückt fühle.
Wie könnte man die Betrübnis schildern, welche die Bischöfe erfaßt, wenn es notwendig wird, jemanden aus der Kirchengemeinschaft auszuschließen? O daß doch dieses Unglück beim Kummer allein sein Bewenden hätte! Nun droht aber noch ein anderes, kein geringes Unheil. Es ist nämlich zu befürchten, daß, wenn jener vielleicht mehr als erforderlich bestraft worden, ihm schließlich das widerfahre, was der selige Paulus mit den Worten ankündigt, "er möchte in übermäßige Traurigkeit versinken" 8. Es bedarf also auch hier der äußersten Vorsicht, damit nicht, was zu seinem Besten hätte sein sollen, der Anlaß zu noch größerem Schaden für ihn werde. Denn es trifft auch den Arzt, welcher die Wunde nicht richtig geschnitten hat, der [göttliche] Zorn 9 über S. 180 eine jede Sünde, die jener nach einem solch strengen Heilverfahren begeht. Welch schwerer Strafe muß er also gewärtig sein, wenn er nicht nur für seine eigenen Verfehlungen Rechenschaft abzulegen hat, sondern auch um der Vergehen anderer willen in die höchste Gefahr gerät? Wenn wir schon zittern, für unsere eigenen Sünden zur Verantwortung gezogen zu werden aus Furcht, jenem Feuer nicht entrinnen zu können, was hat dann erst der zu erwarten, der für so viele Rede stehen soll? Daß das die Wahrheit ist, darüber vernehme den seligen Paulus, oder vielmehr nicht ihn, sondern Christus, der in ihm spricht: "Gehorchet euren Vorstehern und seid ihnen untertan; denn sie wachen als solche, die Rechenschaft geben sollen über eure Seelen" 10. Nun, ist die Angst ob dieser Drohung gering? Unsagbar groß. Aber fürwahr, all das muß genügen, um auch die hartnäckigsten und verstocktesten Leute zu überzeugen, daß ich weder aus Hochmut noch aus Ehrgeiz, sondern nur aus Furcht für mich selbst und im Hinblick auf die Schwere des Vorsteheramtes mich demselben durch die Flucht entzogen habe. S. 181
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Sirach 42, 9. ↩
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Gemeint ist der geistliche Vorsteher des Jungfrauenbundes. ↩
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Hinweis auf den Vater der zurückgewiesenen Tochter. ↩
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Matth. 3, 10. ↩
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auf die sich nämlich sein Blick nicht richtet. Statt „οί λοιποί“ lesen manche Ausgaben „οί λοιποί“. ↩
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Nairn liest „ἀποδύεσθαι“. In den meisten Ausgaben, so bei Savilius, Migne, Bengel, Seltmann, steht „ἀπολὐεσθαι“. ↩
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Nairn liest „ἀνίας“ im Gegensatze zu sämtlichen soeben genannten Ausgaben, bei denen „ἀνοίας, Torheiten“ steht. ↩
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2 Kor. 2, 7. ↩
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Zu ergänzen ist: ebenso wie den Sünder selbst. ↩
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Hebr. 13, 17. ↩
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Traité du Sacerdoce
17.
La direction des vierges est un emploi d’autant plus délicat, qu’elles forment la partie la plus précieuse et vraiment royale du troupeau de Jésus-Christ. Aujourd’hui une infinité de sujets remplis d’une infinité de vices ont envahi scandaleusement le choeur des chastes épouses du Christ. C’est là pour l’Eglise un sujet d’abondantes larmes. Comme il y a une grande différence entre la faute d’une jeune personne de condition libre, et celle que commettrait son esclave; ainsi ne saurions-nous comparer les fautes des vierges avec celles des veuves. Celles-ci peuvent, sans beaucoup de conséquences, se livrer à la dissipation; tantôt se déchirer entre elles par des traits de médisance, tantôt se prodiguer les flatteries; affecter des manières hardies, se montrer partout, jusque dans la place publique. La vierge a de plus grands combats à soutenir; c’est à la plus haute perfection qu’elle aspire; c’est la vie des anges qu’elle a pour mission de montrer à la terre; elle se propose de faire, quoique revêtue d’une chair mortelle, ce qui semble n’appartenir qu’aux puissances immatérielles. Dès lors les fréquentes sorties, les visites oiseuses, les conversations sans but ni raison lui sont interdites elle doit ignorer même toute parole qui sentirait l’injure ou la flatterie.
Les vierges ont besoin d’une garde sûre, d’une protection assidue; l’Ennemi de la sainteté s’attaque à elles de préférence; il les épie sans cesse, il leur tend des piéges, toujours prêt à les dévorer, si quelqu’une d’elles chancelle et tombe; les hommes aussi cherchent à les séduire ; avec ces ennemis conspire encore la fougue des sens : ainsi deux guerres (593) à soutenir à la fois, l’une qui assaille au dehors, l’autre qui jette le trouble au dedans.
Quel sujet d’alarmes pour un directeur! quel danger! et surtout quelle douleur si, ce qu’à Dieu ne plaise! quelque désordre imprévu éclate parmi elles? Si une fille qui ne sort jamais de la maison paternelle est une cause d’insomnie pour son père; si le souci qu’elle lui donne écarte le sommeil de ses paupières, tant il craint qu’elle ne soit stérile, qu’elle ne dépasse l’âge de se marier, qu’elle ne déplaise à son mari; s’il en est ainsi du père selon la chair, que faut-il penser du père spirituel qui n’a, il est vrai, aucune de ces craintes, mais qui en éprouve d’autres bien plus graves?
Il ne s’agit point ici d’offenser un mari, mais Jésus-Christ lui-même. S’il y a une stérilité à craindre, ce n’est pas celle qui s’arrête à la honte, c’est celle qui va jusqu’à la perte de l’âme; car il est dit : Tout arbre qui ne produit pas de bons fruits sera coupé et jeté au feu. (Matth. III, 10.) La vierge répudiée par le céleste Epoux, n’en est pas quitte pour recevoir l’acte de répudiation et s’en aller; elle expiera sa faute par un supplice éternel. Le père selon la chair a bien des secours qui lui rendent facile la garde de sa fille : la mère, la nourrice, le nombre de ses domestiques, la sûreté de la maison le secondent beaucoup pour la surveillance et la protection de la jeune vierge. Elle n’a pas la liberté de se montrer fréquemment au dehors; et quand elle sort, rien ne l’oblige â se faire voir, l’obscurité du soir pouvant aussi bien que les murailles de sa chambre, cacher celle qui ne désire pas être vue.
En outre, elle est exempte de tout ce qui pourrait l’obliger de paraître aux regards des hommes; ni le souci de se procurer les choses dont elle a besoin, ni les atteintes portées à ses intérêts, ni aucun motif semblable ne la met dans la nécessité de se rencontrer avec des étrangers; son père la décharge de tous ces soins et mie lui laisse que celui de conserver la décence virginale dans sa conduite et dans son langage.
Au contraire, le Père spirituel n’est entouré que de circonstances qui rendent sa surveillance difficile, pour ne pas dire impossible. Il ne lui est pas permis d’avoir dans sa maison la jeune personne sur laquelle il doit veiller. Une telle cohabitation ne serait ni décente ni exempte de danger: ils pourraient se préserver eux-mêmes de tout mal, et conserver intacte leur chasteté; mais il resterait toujours le scandale causé aux âmes faibles, dont ils seraient obligés de rendre un compte non moins sévère que si des relations criminelles existaient entre eux. La cohabitation étant illicite, comment s’y prendre pour connaître les mouvements qui s’élèvent dans le coeur de la jeune personne, pour réprimer ceux qui sont déréglés, pour cultiver et développer ceux qui sont dans l’ordre et qui prennent une bonne direction. L’évêque ne peut pas même être informé avec exactitude des sorties des vierges, ni des motifs qui les appellent hors de leurs maisons. Pauvres, Comme elles sont pour la plupart, maîtresses d’elles-mêmes, obligées de pourvoir personnellement aux premiers besoins de la vie, que d’occasions de se répandre au dehors si elles voulaient faillir, que de prétextes pour échapper à la surveillance! L’évêque leur prescrira de demeurer dans leurs maisons, et pour couper court à toutes ces allées et venues, il leur fournira les choses nécessaires à leur subsistance, et les fera servir par une personne de leur sexe. Il ne leur permettra pas de se trouver aux funérailles ni aux veilles de nuit. L’astucieux serpent s,ait trop bien profiter même du prétexte des bonnes oeuvres pour distiller son venin. Il faut que la vierge chrétienne garde une clôture rigoureuse; quelquefois seulement durant toute l’année, elle pourra franchir le seuil de sa demeure, lorsque des motifs indispensables, nécessaires, l’y forceront.
On me dira: qu’est-il besoin qu’un évêque descende à tous ces détails? Qu’on sache qu’il n’est pas une partie de l’administration qui lui soit étrangère; que toutes les plaintes qui peuvent s’élever à ce sujet retombent sur lui, en sorte qu’il vaut mieux pour lui de gérer par lui-même, que de s’en remettre sur autrui. Par là, il évite des reproches auxquelles l’exposeraient des fautes commises sous son nom. De plus, en faisant tout par lui-même, il expédie facilement tout son travail. Car il est d’expérience que celui qui s’asservit à prendre l’avis de tout le monde, retire moins d’avantage du secours qu’on lui prête, que la diversité des opinions ou le peu de concert des coopérateurs ne lui cause d’ennuis et d’embarras.
Au reste il n’est pas possible de marquer en détail toutes les sollicitudes que demande le gouvernement des vierges. Quand il ne s’agirait que du discernement de celles qui doivent appartenir à l’Eglise, ce travail suffit pour rendre ce ministère très-laborieux. (594)
La juridiction est pour l’évêque une source de contrariétés sans nombre, elle lui impose un travail infini, elle est hérissée de plus de difficultés que n’en rencontrent les juges séculiers. Trouver le droit est chose difficile, ne pas le violer quand on l’a trouvé, chose plus difficile encore. C’est une oeuvre laborieuse, et j’ajouterai, périlleuse. On a vu des chrétiens faibles renoncer à la foi, à la suite de quelque affaire malheureuse dans laquelle toute protection leur avait manqué; car ceux qui ont à se plaindre d’une injustice, poursuivent d’une haine égale et l’offenseur et celui qui refuse de les défendre. Ils ne veulent avoir égard ni à la complication des affaires, ni à la difficulté des circonstances, ni à la limite assez restreinte de la puissance sacerdotale, ni à rien au monde. Juges inexorables dans leur propre cause, ils ne comprennent qu’une espèce de justification:
qu’on les délivre des maux qui les accablent. Si tu ne peux leur procurer cette délivrance, tu auras beau leur donner toutes les raisons imaginables, tu n’échapperas pas à la condamnation. Puisque j’ai parlé de protection, il y a une autre source de plaintes que je vais te découvrir.
Si chaque jour l’évêque ne va point courir de maison en maison avec plus d’assiduité que ceux qui n’ont pas autre chose à faire, il y a une infinité de gens qui s’en offensent. Non-seulement les malades, mais aussi ceux qui se portent bien veulent avoir la visite de leur évêque; encore si c’était la religion qui leur inspirât ce désir! mais non, c’est simplement un honneur, une distinction dont ils sont jaloux. Si par malheur il se trouve un riche, un homme puissant à qui il rende de plus fréquentes visites qu’aux autres dans l’intérêt même et pour le bien commun de l’Eglise, aussitôt on le flétrit des noms de flatteur et de courtisan.
Mais pourquoi parler de protections et de visites? Il ne faut qu’un simple salut pour attirer à l’évêque une masse de plaintes, au point d’en être souvent accablé et de succomber au chagrin. On lui demande compte même d’un regard. Ses actions les plus simples passent par la balance de la critique; on note le ton de sa voix, les mouvements de ses yeux, jusqu’à son sourire: comme il a souri gracieusement à un tel, comme il l’a salué à haute voix et avec un visage ouvert! Moi, à peine m’a-t-il adressé la parole, et seulement par manière d’acquit. Entré quelque part, qu’il oublie de porter les yeux à la ronde, et de saluer tout le monde l’un après l’autre, é’est un homme qui ne sait pas vivre. Qui donc, à moins d’une force extraordinaire, pourra suffire contre tant d’accusateurs, soit pour prévenir toutes leurs attaques, soit pour les repousser victorieusement? Il faudrait qu’un évêque n’eût même pas d’accusateurs; que si cela n’est pas possible, il faut qu’il puisse réduire à néant les accusations; et cela n’est pas facile encore! car combien de gens se plaisent à dire du mal à tort et à travers et sans le moindre fondement! il doit alors braver courageusement des bruits mensongers, et autant que possible ne pas s’en émouvoir. On supporte plus facilement un reproche que l’on a mérité, parce que la conscience, le plus formidable des accusateurs, l’avait déjà fait, et avec encore plus de sévérité; mais quand l’accusation est sans fondement, on se laisse emporter par un premier mouvement de colère auquel succède bientôt le découragement et l’abattement, à moins qu’un long exercice de patience n’ait accoutumé l’âme à s’élever au-dessus de la vaine opinion des hommes. Quant à recevoir tous les traits que peut lancer la calomnie sans rien perdre de son calme et de son sang-froid, c’est une chose bien difficile, on pourrait même dire impossible.
Parlerai-je de tout ce qu’il en coûte à un évêque, quand il se trouve réduit à l’affligeante nécessité de retrancher quelqu’un de la communion de l’Eglise ? Encore si dans ce cas l’on n’avait à déplorer que la douleur de l’évêque; mais quel affreux malheur! et combien l’on doit craindre que le coupable, exaspéré par une punition trop sévère, ne soit poussé à l’extrémité dont parle l’apôtre saint Paul, et qu’il ne soit accablé par l’excès de sa tristesse. (II Cor. II, 7.)
La plus grande prudence est donc ici nécessaire de peur que le mal n’empire par l’effet du remède destina à le guérir. Toutes les fautes commises après retombent sur le médecin ignorant qui n’a pas bien connu la blessure, et qui a enfoncé le fer trop avant. De quelle frayeur un évêque ne doit-il pas être saisi, lorsqu’il pense qu’il aura à rendre compte, non-seulement de ses propres péchés, mais de tous ceux de son peuple? Que si nos seules offenses suffisent pour nous glacer d’épouvante, et nous ôter l’espoir d’échapper au châtiment éternel, (595), à quoi doit s’attendre celui qui aura à se défendre sur tant de chefs d’accusation. Ecoute saint Paul, ou plutôt Jésus-Christ, parlant par la bouche de son apôtre: Obéissez à vos supérieurs, et soyez-leur soumis, parce qu’ils veillent sur vos âmes, comme devant en rendre compte. (Hebr. XIII, 17.) N’y a-t-il pas dans cette menace de quoi se pénétrer de la plus vive frayeur? Pour moi, je le suis au delà de toute expression.
Je conclus qu’il n’y a personne, quelque dur, quelque difficile à persuader qu’il puisse être, qui ne demeure à présent convaincu qu’en refusant l’épiscopat, j’ai agi, non par orgueil ni par présomption, mais par la crainte de hasarder mon salut dans un aussi grave ministère. (596)