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Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL IV.
Deshalb müssen wir uns eifrig bemühen, daß das Wort Christi reichlich in uns wohne 1. Denn wir haben nicht bloß für e i n e Kampfesart gerüstet zu sein, sondern der uns aufgedrungene Krieg ist ein mannigfaltiger, ins Werk gesetzt von verschiedenartigen Feinden. Auch führen weder alle dieselben Waffen, noch suchen sie uns auf einerlei Weise anzugreifen. Wer also den Kampf gegen alle aufnehmen will, muß die Kunstgriffe aller kennen: Er muß zugleich Bogenschütze und Schleuderer, Ober- und Unterführer, Soldat und Feldherr sein, er muß zugleich zu Fuß und zu Pferd, zu Schiff und auf S. 195 der Mauer zu streiten verstehen. Bei den gewöhnlichen kriegerischen Kämpfen erhält jeder der Teilnehmenden seine bestimmte Aufgabe, innerhalb deren er die anrückenden Feinde abwehrt. Hier aber geht das nicht so. Wenn man hier den Sieg davontragen will, aber nicht alle Arten der Kriegskunst kennt, so versteht es der Teufel, gerade die einzige Stelle, die vernachlässigt worden, aufs Korn zu nehmen und an ihr seine Verführer eindringen und die Schafe rauben zu lassen, Das gelingt aber nicht, wenn er merkt, daß der Hirte in allem genaue Kenntnis besitzt und seine Anschläge vollkommen durchschaut. Daher tut es not, sich von allen Seiten wohl zu wappnen. Denn solange eine Stadt ringsum verschanzt ist, verlacht sie ihre Belagerer, da sie sich in voller Sicherheit weiß; wenn aber einer die Mauer durchbrochen hat, sei es auch nur im Ausmaß einer kleinen Pforte, so hat die Umwallung weiter gar keinen Nutzen mehr, mag die ganze übrige Befestigung noch so sicher ausschauen. So verhält es sich auch mit der Stadt Gottes. Solange die Geistesgegenwart und Umsicht des Hirten sie von allen Seiten anstatt einer Mauer schützt, enden alle Anschläge mit Schande und Gelächter für die Feinde, und die Einwohner bleiben darin unbeschädigt. Hat aber jemand vermocht, von einer Seite einzudringen, so wird doch, ohne daß er selbst die Stadt vollständig bezwingt, durch den Teil, wie man zu sagen pflegt, das Ganze zugrunde gerichtet.
Was soll er denn anfangen, wenn er zwar trefflich gegen die Griechen 2 zu streiten versteht, aber die Juden seine Stadt ausplündern? Oder wenn er über diese beiden Herr wird, aber den Manichäern der Raub gelingt? Oder wenn, nachdem auch letztere überwunden, die, welche die Lehre vom Fatum einschmuggeln wollen 3, die in der Stadt befindlichen Schäflein zu Falle bringen? Doch, wozu soll ich sämtliche Irrlehren des Teufels aufzählen? Falls der Hirte nicht alle glücklich zurückzuweisen versteht, so kann der Wolf schon durch eine einzige der meisten Schafe sich bemächtigen. Bei den gewöhnlichen S. 196 Kriegsmännern muß man immer gewärtig sein, daß Sieg und Niederlage in den Händen derer liegt, die im Felde stehen und kämpfen. Hier jedoch findet gerade das Gegenteil statt. Denn oftmals fechten wohl die einen den Kampf aus, der Sieg ist aber denen zugefallen, die anfangs sich gar nicht daran beteiligten oder überhaupt sich nicht darum kümmerten, sondern sich ruhig verhielten und stille dasaßen. Wer also hierin nicht viele Erfahrung besitzt, wird von seinem eigenen Schwerte durchbohrt und Freunden und Feinden zum Gespötte. So z. B. — ich will dir nämlich meine Behauptung an der Hand eines Beispiels deutlich zu machen suchen — schließen die Anhänger der unsinnigen Lehre Valentins und Marcions, und so viele sonst noch an demselben Aberwitz kränkeln, das von Gott dem Moses gegebene Gesetz aus dem Verzeichnis der göttlichen Schriften aus. Hingegen halten die Juden dasselbe so hoch in Ehren, daß sie, obwohl die gegenwärtige Zeit es verbietet, hartnäckig wider den Willen Gottes darauf bedacht sind, alle Satzungen des Gesetzes zu beobachten. Die Kirche Gottes jedoch hat die Übertreibungen beider vermieden und den Mittelweg eingeschlagen: sie läßt sich weder bestimmen, sich unter das Joch des Gesetzes zu beugen, noch duldet sie, daß man es verlästere, man preist es vielmehr, obwohl es aufgehoben ist, weil es einmal zu seiner Zeit großen Nutzen gebracht hatte. Dieses richtige Maß muß nun jeder einhalten, der mit beiden Richtungen sich in einen Streit einlassen will. Wenn er nämlich die Juden belehren wollte, es sei nicht mehr an der Zeit, an der alten Gesetzgebung festzuhalten, und sich daran machen würde, sie schonungslos zu tadeln, so würde er denjenigen unter den Häretikern, welche das Gesetz zu lästern beabsichtigen, eine nicht geringe Handhabe bieten. Würde er aber im Eifer, um letzteren den Mund zu stopfen, das Gesetz übermäßig preisen und bewundern, als sei es auch in der Gegenwart noch nötig, dann würde er dazu beitragen, daß die Juden ihren Mund erst recht aufreißen. Desgleichen sind die verblendeten Anhänger der wahnwitzigen Lehre des Sabellius und die tollen Partei- S. 197 gänger des Arius aus Übertreibung vom gesunden Glauben abgefallen. Der Name "Christen" wird zwar beiden beigelegt; wenn man aber ihre Lehren prüft, so wird man finden, daß die einen um nichts besser sind als die Juden, nur daß sie sich von diesen durch den Namen unterscheiden und daß die anderen mit der Häresie des Paulus von Samosata viele Ähnlichkeit haben, beide jedoch außerhalb der Wahrheit stehen. Von hier ist also große Gefahr zu gewärtigen; der Weg ist eng und schmal, auf zwei Seiten von steilen Abhängen bedroht, und es besteht nicht geringe Besorgnis, man könnte, während man den einen Gegner zu treffen gedenkt, von dem anderen verwundet werden. Denn wenn man sagt, es gibt nur e i n e Gottheit, so bezieht Sabellius diesen Ausdruck sofort auf seine eigene unsinnige Lehre. Macht man hinwiederum einen Unterschied, indem man den Satz aufstellt, ein anderer ist der Vater, ein anderer der Sohn, ein anderer der Heilige Geist, so steht Arius auf und bezieht den Unterschied in den Personen auf eine Verschiedenheit des Wesens. 4 Es gilt also, sowohl die gottlose Vermischung des einen 5 wie die unsinnige Trennung des anderen 6 zu verabscheuen und zu fliehen, indem man die Gottheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes als e i n e bekennt, aber die Unterscheidung der drei Personen hinzufügt 7. Denn so werden wir die Angriffe beider zurückzuschlagen imstande sein. Noch viele andere verwickelte Streitigkeiten könnte ich dir anführen, bei deren Bekämpfung man leicht, wenn man nicht verständig und vorsichtig vorgeht, reichlich Wunden davontragen kann. S. 198
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Kol. 3, 16. ↩
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Gemeint ist wohl der heidnische Polytheismus. ↩
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Bezieht sich auf die Stoiker, die Chrysostomus wiederholt in seinen Homilien bekämpft. ↩
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„εἰς παραλλαγὴν οὐσίας ἓλκων τὴν ἐν τοῑς προσώποις διαφοράν.“ ↩
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Sabellius. ↩
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Arius. ↩
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Es ist in diesen Worten die nicänische Lehre kurz und präzis ausgesprochen: „τὴν μὲν θεότητα πατρὸς καὶ υίοῦ καὶ ἁγίου πνεύματος μίαν δμολογοῦντας, προστιθέντας δὲ τὰς τρεῑς ὑποστάσεις.“ ↩
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Traité du Sacerdoce
4.
C’est pourquoi nous devons avoir grand soin que la parole de Jésus-Christ habite en nous avec abondance (Col. III, 16); car nous avons à nous tenir prêts pour toutes sortes de combats; nous sommes en face d’ennemis divers, nombreux, qui ne se servent point des mêmes armes, ne suivent pas le même plan d’attaque. Il faut donc que celui qui veut en venir aux mains avec eux, connaisse toutes leurs différentes manières de combattre, qu’il sache également manier l’arc et la fronde, qu’il soit tour à tour fantassin et cavalier, soldat et capitaine, propre aux combats de mer comme aux attaques de places. Dans les combats ordinaires, il suffit, pour soutenir le choc de l’ennemi, que chacun se tienne à son poste; dans ceux dont nous parlons, il faut connaître à fond chacune des parties de l’art de l’attaque et de la défense. N’y eût-il qu’un endroit mal gardé, l’ennemi saura bien le découvrir et introduire dans la bergerie ses démons ravisseurs pour enlever les brebis : chose qu’il n’essaie même pas, s’il s’aperçoit qu’il a affaire à un pasteur vigilant, qui est au fait de ses artificieuses manoeuvres.
Il faut donc que nous soyons munis de toutes parts. Une ville entourée partout de bons remparts, se rit des efforts des assiégeants et vit dans une entière sécurité; mais qu’une brèche soit ouverte dans la muraille, seulement de la largeur d’une porte, tout le reste de l’enceinte n’est plus d’aucune utilité, fût-il d’ailleurs en très-bon état. Il en est de même de la cité de Dieu. Tant que la sollicitude et la prudence du pasteur y servent de rempart et d’enceinte, les entreprises de l’ennemi tournent à sa honte, et personne dans la ville n’est en danger; pour peu que la cité soit entamée, la chute d’une seule partie entraîne bientôt la ruine du tout.
Que servirait-il, en effet, d’avoir mis les Gentils en déroute , si les Juifs saccagent la place ? ou d’avoir triomphé des Gentils et des Juifs, si les Manichéens la livrent au pillage? Quel gain d’avoir vaincu les Manichéens, si les fatalistes viennent égorger les ouailles jusqu’au sein de l’Eglise? A quoi bon donner ici le catalogue complet des hérésies inventées par le Diable , et dont une seule, si le berger ne sait pas les repousser toutes, peut jeter une partie du troupeau dans la gueule du loup? A la guerre, il faut être présent sur le champ de bataille pour vaincre ou pour succomber; ici, il arrive souvent qu’un combat engagé entre d’autres, donne la victoire à un parti qui n’avait pas figuré au commencement de l’action, et qui, comme s’il était étranger à la querelle, était resté constamment assis sous sa tente. Ou bien, pour avoir négligé de s’exercer à l’avance, on se perce de ses propres armes, et l’on prête à rire à ses amis et à ses ennemis. Je vais éclaircir ma pensée par un exemple : Les sectateurs de la folie de Valentin et de Marcion, et les autres malades, dont l’affection est à peu près de la même espèce, retranchent du canon des divines Ecritures la loi donnée à Moïse par le Seigneur; d’autre part, les Juifs ont pour cette loi un si grand respect, qu’aujourd’hui, malgré l’abrogation qui en a été faite, ils soutiennent que l’on doit en garder tous les préceptes contre l’ordonnance du Seigneur lui-même; mais 1’Eglise de Dieu évitant l’un et l’autre excès, a pris le milieu; l’Eglise ne pense pas que l’on doive encore porter le joug de cette loi, mais elle ne souffre pas que l’on en dise du mal. (602)
Elle la préconise encore, quoique supprimée parce que c’est une loi qui a été utile durant tout le temps qu’elle fut en vigueur.
Pour combattre des ennemis si opposés entre eux, il faut donc garder un juste tempérament; car si, voulant enseigner aux Juifs que ce n’est plus le temps de pratiquer les cérémonies de cette loi ancienne, on commence par la critiquer sans ménagement, on donnera une prise terrible au hérétiques qui la rejettent absolument; si pour fermer la bouche à ceux-ci, on l’exalte outre mesure, comme s’il était encore nécessaire de l’observer au temps où nous sommes, on lâche la bride aux déclamations des Juifs. Des excès contraires ont également jeté hors de la vraie loi, les maniaques sectateurs de Sabellius, de même que les furieux Ariens. Les uns et les autres gardent le nom de chrétiens; mais quand on examine le fond de leurs doctrines on acquiert la conviction, qu’au nom près, les premiers ne valent pas mieux que les Juifs, et que les seconds se rapprochent fort de l’hérésie de Paul de Samosate: qu’au reste, les uns et les autres sont également éloignés de la vérité.
On court donc un grand danger dans les rencontres avec ces hérétiques, on marche sur un sentier étroit, escarpé et des deux côtés bordé de précipices. Il est à craindre qu’en voulant frapper un de ses adversaires, on ne se découvre aux coups de l’autre. En effet, si l’on avance que la divinité est une, aussitôt Sabellius exploite la proposition au profit de sa folle impiété: d’un autre côté si l’on distingue et que l’on dise qu’autre est le Père, autre est le Fils, autre est le Saint-Esprit, voici Arius qui, de la différence des personnes, conclut à la diversité de l’essence. Il faut rejeter également et la confusion impie de l’un, et la division non moins sacrilège de l’autre; on évite ces deux écueils en confessant que la divinité du Père, du Fils et du Saint-Esprit est une, et en reconnaissant les trois Personnes ou Hypostases; c’est ainsi que nous pourrons nous faire un rempart contre la double attaque de nos ennemis. Je pourrais encore te signaler beaucoup d’autres rencontres, où l’on a besoin d’unir l’ardeur du courage à la précision des manoeuvres, sous peine de se retirer couvert de blessures.