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Über das Priestertum (BKV)
KAPITEL VII.
Darum möchte ich den Einsiedler nicht allzu sehr oder gar über die Maßen bewundern, wenn er in seiner Abgeschlossenheit sich nicht aus dem seelischen Gleichgewicht bringen läßt und von vielen und schweren Vergehen sich von vornherein frei hält. Fehlt es ihm doch, an Gelegenheiten, welche die Seele reizen und aufregen. Wer hingegen sich ganzen Volksmassen widmet und die Sünden vieler zu ertragen sich genötigt sieht, aber dennoch dabei fest und standhaft bleibt und seine Seele im Sturme so zu leiten versteht, als wäre Windstille, dem zollt mit Recht jedermann Beifall und Bewunderung; denn er hat hinreichende Beweise seiner persönlichen Tüchtigkeit abgelegt. Wundere demnach auch du dich nicht darüber, daß nicht viele Ankläger gegen mich auftreten, da ich doch den Markt und den Umgang der großen Menge fliehe, Man braucht sich darüber ebenso wenig zu wundern als darüber, daß ich im Schlafe nicht sündigte, daß ich nicht unterlag, wenn ich zum Ringkampf nicht antrat, daß ich nicht verwundet wurde, wenn ich nicht kämpfte. Sage nur selbst, wer kann denn meine Armseligkeit verraten und enthüllen? Vielleicht dieses Dach oder dieses Häuschen? Aber die können ja keinen Laut von sich geben. Jedoch die Mutter, die bei weitem am besten meine Verhältnisse kennt! Indes, ich pflege auch mit ihr keinen besonderen Verkehr 1 und nie- S. 232 mals sind wir miteinander in Streit geraten. Und selbst, wenn das vorgekommen wäre, keine Mutter ist so lieblos und feindselig gegen ihr Kind, daß sie den, um den sie die Wehen erduldet, den sie geboren und auferzogen hat, ohne dringenden Grund und äußeren Zwang bei jedermann schlecht machen und herabwürdigen sollte.
Wollte übrigens jemand meine Seele sorgfältig prüfen, so würde er viel Schadhaftes an ihr finden; das weißt auch du sehr wohl, der du am allermeisten mich vor der ganzen Welt mit Lobsprüchen zu überschütten pflegst. Das sage ich jetzt nicht aus falscher Bescheidenheit; erinnere dich nur, wie oft ich bei unseren häufigen, dieses Thema berührenden2 Gesprächen dir erklärt habe, daß ich, wenn man mir die Wahl freistellte, wo ich lieber mich hervortun wollte, im Amte eines Kirchenvorstehers oder im Leben eines Einsiedlers, mich tausendmal lieber für das erstere entscheiden und es annehmen würde. Habe ich doch niemals unterlassen, dir gegenüber jene glücklich zu preisen, welche diesem Amte trefflich vorzustehen imstande sind. daß ich jedoch einem Amte, das ich so hochgewertet habe, mich nicht durch die Flucht entzogen hätte, wenn ich geeignet wäre, es gut zu verwalten, dem wird niemand widersprechen können. Doch, was soll ich nun tun? Nichts ist für ein kirchliches Vorsteheramt so verderblich, als meine Trägheit und Untätigkeit. Mögen zwar andere darin eine Art von Selbstbeherrschung erblicken, ich jedoch sehe hierin gleichsam einen Deckmantel für meine Untauglichkeit, um dadurch die meisten meiner Fehler zu verhüllen und sie nicht offenbar werden zu lassen. Denn wer einmal gewohnt ist, solcher Untätigkeit sich hinzugeben und sein Leben in voller Muße hinzubringen, der wird, selbst wenn er auch eine starke Natur besitzt, [im Amte] außer Fassung und in Aufregung gebracht, weil es ihm an Übung fehlt; tut doch seine Unerfahrenheit zum großen Teil seiner angeborenen Fähigkeit Abbruch. Ist aber einer außer seiner Unerfahrenheit in derartigen Kämpfen3 auch noch von schwerfälligem S. 233 Verstande, wie dies ja entschieden bei mir zutrifft, so wird er bei der Übernahme dieses Amtes sich in nichts von steinernen Bildsäulen unterscheiden.
Daher kommt es dann, daß unter denen, die von jener Ringschule [der Einsamkeit] her auf diesen Kampfplatz treten, nur wenige sich auszeichnen; die meisten geraten vielmehr in Schanden, kommen zu Fall und verwickeln sich in unangenehme und schwierige Händel. Es ist dies auch ganz natürlich. Denn schon die Kampfesübungen müssen ebenso sehr wie die Kämpfe selbst das gleiche Ziel im Auge haben4, sonst ist der Kämpfende um nichts besser daran als der Ungeübte. Insbesondere muß der, welcher diese Laufbahn betritt, den Ruhm verachten, über jede Zorneswallung erhaben und voll tiefer Einsicht sein. Hierin fehlt es jedoch dem, welcher dem Einsiedlerleben sich ergibt, an jeglicher Voraussetzung zur Übung. Denn er hat keine Gelegenheit, daß viele ihn zum Zorne reizen, um sich dann zu bemühen, die Macht seiner Leidenschaft zu zügeln, noch, daß man ihm Bewunderung und Beifall spendet, um dann sich daran zu gewöhnen, die Lobsprüche der Menge zu verachten; und was schließlich die Einsicht anbelangt, die bei der Verwaltung der einzelnen Kirchen gefordert wird, so kann davon bei den Einsiedlern nicht viel die Rede sein. Wenn sie nun in Kämpfe hineingeraten, in denen Erfahrung zu sammeln sie sich niemals bemüht haben, so verfallen sie wie in einem Wirbelwind in gänzliche Verlegenheit und Hilflosigkeit; ja schon häufig haben viele, anstatt in der Tugend Fortschritte zu machen, das, was sie davon mitbrachten, sogar noch ganz eingebüßt. S. 234
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Über das Verhältnis des Chrysostomus zu seiner MutterAnthusa siehe oben Buch I, 5 ff. ↩
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Chrysostomus schreibt einfach: „τοιοῦτος“. ↩
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In manchen Ausgaben ist dem ,,ἀγώνων“ noch „λόγων“ beigefügt. ↩
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Er will sagen: Die in der Einsamkeit betriebenen Kampfesübungen bieten keine Vorbereitung für die Kämpfe, die im Bischofsamte in Aussicht stehen. Wer demnach aus der Einsamkeit heraus zu diesem kampfesschweren Amte erhoben wird, ist dem im Kampfe völlig Ungeübten gleichzuachten . ↩
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Traité du Sacerdoce
7.
Ainsi, n’ayons pas pour le solitaire une admiration exagérée, hyperbolique; s’il dirige constamment son attention sur lui-même, sans se laisser séduire à aucune distraction, s’il ne pèche ni fréquemment ni grièvement, c’est qu’aussi il est à l’abri de tout ce qui peut exciter ou réveiller les passions de son âme; mais qu’un homme vivant au milieu du monde, et obligé de supporter l’influence pernicieuse des péchés du peuple, qu’un tel homme demeure ferme et inébranlable , gouvernant son âme dans la tempête comme dans le calme, je dirai:
voilà celui qui mérite les applaudissements et l’admiration du monde: il a donné une preuve suffisante de son mérite et de sa vertu.
Quant à moi, tu aurais tort de m’admirer beaucoup, si depuis que j’ai quitté le barreau, et que j’ai dit adieu au monde, je n’ai pas trop fait parler contre moi. Ne point pécher quand on dort, ne pas être renversé quand on ne lutte point, ne pas être blessé quand on ne combat point, qu’y a-t-il là de si merveilleux : qui donc, je te prie, qui pourrait parler contre moi, et divulguer mes misères? Serait-ce le plancher ou les murs de ma chambre ? Ils ne sauraient parler. Serait-ce ma mère, qui mieux que personne connaît toutes mes actions? Mais nous n’avons ensemble rien de commun, et jamais il ne s’est élevé entre elle et moi l’ombre d’un différend. Supposons qu’il en soit autrement: quelle est la mère assez dénaturée, assez ennemie de son enfant pour décrier sans raison et sans y être forcée, celui qu’elle a porté dans son sein, qu’elle a mis au monde, qu’elle a élevé?
Il n’en est pas moins vrai que, si l’on m’examinait un peu sérieusement, on me trouverait bien des faiblesses; tu ne l’ignores pas toi-même, tout empressé que tu es à me combler d’éloges en toute occasion. Ce n’est point par une feinte modestie que je parle de la sorte; pour t’en convaincre, souviens-toi combien de fois, dans nos fréquents entretiens sur ce sujet, je t’ai dit que, si l’on me donnait le choix de la carrière que je préfèrerais suivre avec honneur, du gouvernement de l’Eglise, ou de la vie des solitaires, j’aimerais mieux mille fois la première. Je ne cessais pas d’envier le bonheur de ceux qui sont capables de remplir comme il faut cet auguste ministère. Puis donc que j’enviais le bonheur des ministres de l’Eglise, il est clair que je n’aurais pas refusé d’embrasser leur état, si je m’étais senti capable d’en remplir les devoirs.
Mais que faire? Rien n’est moins propre au gouvernement de l’Eglise que ce désoeuvrement, cette insouciance, que d’autres prennent pour une vertu ascétique, mais que je considère, moi, comme un voile sous lequel je dissimule mon incapacité, je cache la plupart de mes fautes , heureux de les dérober par ce moyen aux regards des hommes. L’homme accoutumé à jouir d’un loisir complet et à mener une vie tranquille, a beau être doué d’une nature grande et forte, son inexpérience le trouble et l’embarrasse, et le défaut d’exercice lui ôte une très-grande partie de sa propre force. Mais s’il est tout à la fois d’un esprit lourd, et sans expérience des devoirs et des luttes du sacerdoce, comme moi, autant vaudrait prendre une statue de pierre pour en faire un prêtre. Voilà pourquoi la solitude n’envoie dans la milice sacerdotale que très-peu de sujets qui y tiennent brillamment leur place. La plupart ne viennent là que pour se montrer tels qu’ils sont, c’est-à-dire incapables, et pour éprouver combien les affaires sont désagréables et difficiles. Il n’y a là rien d’étonnant; voici un homme qui a fait sa spécialité de tel genre d’exercices, et tout à coup il se voit appelé à paraître dans un genre de combats d’une nature toute différente, c’est comme s’il n’était pas exercé du tout. Avant tout, plein de (617) mépris pour la gloire, celui qui entre dans le stade des luttes sacerdotales doit encore être supérieur à la colère, et d’une prudence consommée. Or, la vie solitaire ne fournit à celui qui s’y livre aucune occasion de s’exercer à ces vertus. Il n’a autour de lui ni toutes sortes de gens qui l’irritent et lui donnent lieu de s’exercer à dompter son courroux, ni tous ces flatteurs, sans cesse agitant l’encensoir, qui lui procurent l’avantage d’apprendre à mépriser les applaudissements populaires. Pour la prudence, qui est si nécessaire dans le gouvernement de 1’Eglise, on n’y attache pas une très-grande importance parmi les solitaires. Aussi qu’arrive-t-il ? Appelés à soutenir des luttes auxquelles ils ne se sont préparés par aucun exercice, ces hommes sont dans le plus grand embarras, ils sont éblouis, anéantis; et bien loin d’avancer dans la perfection, ils perdent encore ce qu’ils ont apporté de la solitude.