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Works John Chrysostom (344-407)

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Homilien über die Bildsäulen (BKV)

3.

Ihm also wollen wir die Zeit der Erlösung von diesem Leiden anheimstellen; wir aber wollen nur beten, wir in Heiligkeit wandeln: denn unsere Aufgabe ist es, uns der Tugend zuzuwenden, Gottes Sache aber, das Ungemach zu lösen. Wahrlich mehr als du, der Versuchte, will Er selbst, daß dieses Feuer erlösche; aber er harret auf dein Heil. Wie nun aus der Ruhe die Trübsal gekommen, so steht auch nach der Trübsal Ruhe bevor: denn nicht immer ist es Winter, noch immer Sommer, nicht immer Wogenbrausen, noch immer Windstille, nicht immer Nacht noch immer Tag: so ist auch nicht immer Trübsal vorhanden, sondern es wird auch Ruhe folgen; — aber nur, wenn wir in der Trübsal Gott fortwährend danken. Denn auch die drei Jünglinge wurden in den Feuerofen geworfen und vergaßen auch so ihrer Frömmigkeit nicht, und die Flamme schreckte sie nicht, sondern mit größerer Inbrunst als die, welche in der Stube sitzen und nichts Übles erleiden, entsandten sie, vom Feuer umzingelt, jenes heilige Gebet. Deßwegen wurde ihnen das Feuer zur Mauer, und die Flamme zum Kleide, und der Ofen zur Quelle, und die er gebunden empfangen, gab er entfesselt zurück. Sterbliche Leiber empfing er und enthielt sich ihrer, als wären sie unsterblich; er erkannte die Natur, aber scheute die Frömmigkeit. Der Tyrann fesselte die Füße, und die Füße fesselten des Feuers Gewalt. O der wunderbaren Begebenheit! Die Gebundenen löste die Flamme, und sofort ward sie von den Gebundenen gefesselt: denn die Frömmigkeit der Jünglinge verwandelte die Natur der Dinge, oder vielmehr, sie verwandelte nicht S. 106 die Natur, sondern, was bei weitem wundervoller war, sie that der Wirksamkeit Einhalt, während die Natur dieselbe blieb. Sie verlöschte nämlich das Feuer nicht, sondern machte es unwirksam, während es brannte. Und dabei ist besonders wunderbar und auffallend, daß Dieses nicht nur an den Leibern der Heiligen geschah, sondern auch an ihren Kleidern und an ihren Schuhen. Und wie unter den Aposteln die Kleider Pauli Krankheiten und böse Geister vertrieben und die Schatten Petri den Tod verzagten: ebenso verlöschten hier die Schuhe dieser Jünglinge des Feuers Gewalt. Ich weiß nicht, wie ich mich ausdrücken soll! Denn das Wunder übersteigt alle Beschreibung: denn des Feuers Wirkung erlosch und erlosch nicht. Insoferne es die Leiber jener Heiligen berührte, erlosch es; insoferne aber die Bande zu zerreissen waren, erlosch es nicht: die Bande zerstörte es, und die Fersen erfaßte es nicht. Siehst du die Größe der Nähe? Das Feuer war nicht ohne Kraft, und doch wagte es nicht weiter als bis zu den Fesseln zu dringen. Der Tyrann fesselte, das Feuer entfesselte, auf daß du sowohl die Rohheit des Tyrannen, als den Gehorsam des Elementes erkennest. Weßhalb fesselte er sie, als er sie ins Feuer werfen wollte? Damit das Wunder größer, damit das Zeichen auffallender werde und du nicht glaubest: was du sehest, sei eine Täuschung der Augen. Denn wäre jenes Feuer kein Feuer gewesen, so hätte es die Bande nicht verzehrt, und was noch viel mehr ist, es hätte die draußen weilenden Krieger nimmer ergriffen. Nun aber bewies es an jenen, die draußen waren, seine Gewalt; an jenen aber, die drinnen waren, zeigte es seinen Gehorsam. Du aber kannst allüberall sehen, wie der Teufel eben dadurch, wodurch er Gottes Knechte bekriegt, seine eigene Macht zu Grunde richtet, — nicht mit Willen, sondern weil der weise und kunstreiche Gott dessen Waffen und Ränke auf sein eigenes Haupt zurückwendet; und das geschah denn auch hier. Denn eben der Teufel hatte es jenem Tyrannen damals eingeblasen, daß er die Heiligen weder mit dem Schwerte enthauptete, noch sie den Thieren vorwarf, noch sie auf eine andere ähnliche Weise bestrafte; S. 107 sondern daß er sie ins Feuer werfen ließ, auf daß auch keine Reste von jenen Heiligen übrig blieben, sondern ihre Leiber vertilgt würden und ihre Asche mit der Asche der Holzscheite sich vermischte. Gott aber bediente sich eben dieses Umstandes zur Zerstörung des Götzendienstes. Und wie? ich will es sagen. Von den Persern wird das Feuer für Gott gehalten, und die Barbaren, welche jenes Land bewohnen, erweisen ihm auch jetzt noch große Verehrung. Da nun Gott den Grund dieser Abgötterei mit der Wurzel ausrotten wollte, wählte er eben jene Art der Bestrafung, um vor den Augen aller Feueranbeter seinen Knechten den Sieg über dasselbe zu verleihen und jene durch die That selbst zu überzeugen, daß die Götter der Heiden nicht allein vor Gott selbst, sondern auch vor Gottes Knechten sich scheuten.

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Homilies of St. John Chrysostom

4.

Nothing is sweeter than one's own country; but now, it has come to pass that nothing is more bitter! All flee from the place which brought them forth, as from a snare. They desert it as they would a dungeon; they leap out of it, as from a fire. And just as when a house is seized upon by the flames, not only those who dwell therein, but all who are near, take their flight from it with the utmost haste, eager to save but their bare bodies; even so now too, when the wrath of the Emperor is expected to come as a fire 1 from above, every one presses to go forth in time, and to save the bare body, before the fire in its progress reaches them. And now our calamity has become an enigma; a flight without enemies; an expulsion of inhabitants without a battle; a captivity without capture! We have not seen the fire of barbarians, nor beheld the face of enemies: and yet we experience the sufferings of captives. All men now hear of our calamities; for receiving our exiles, they learn from them the stroke which has fallen upon our city.


  1. Ben. pur's, "burning pile" (as of beams, &c.). ↩

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Homilien über die Bildsäulen (BKV)
Homilies of St. John Chrysostom
Commentaries for this Work
Einleitung in die Säulenhomilien
Preface to the Benedictine Edition of the Homilies on the Statues

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