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Homilies of St. John Chrysostom
2.
But here let us dismiss the subject of consolation; it is the fifth day we are engaged in speaking words of comfort to your Charity, and we might now seem to be troublesome. For what hath been already said is sufficient for those who give heed; but to those who are pusillanimous it will be no gain, even though we were to add to what we have said. It is now time to direct our teaching to the exposition of the Scriptures. For as, if we had said nothing in reference to the present calamity, one might have condemned us for cruelty, and a want of humanity; so, were we always discoursing of this, we might justly be condemned for pusillanimity. Commending then your hearts to God, who is able to speak 1 into your minds, and to expel all grief from within, let us now take up our accustomed manner of instruction; and that especially since every exposition of Scripture is matter of comfort and relief. So that, although we may seem to be desisting from the topic of consolation, we shall again light upon the same subject by means of Scriptural exposition. For that all Scripture furnishes consolation to those who give attention to it, I will make manifest to you from its own evidence. 2 For I shall not go about among the Scripture narratives to search out certain arguments consolatory; but in order that I may make the proof of the matter which I have undertaken plainer, we will take in hand the book which has to day been read to us; and bringing forward, if you will, the introduction and commencement of it, which may especially seem to present no trace of consolation, but to be altogether foreign to topics of comfort, I will make that which I affirm evident.
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Homilien über die Bildsäulen (BKV)
3.
Ich habe einmal gehört, daß Viele nach einer solchen Erfahrung sich selbst anklagten und sprachen: Was hat mir die Trauer geholfen? Ich habe das Vermögen nicht wieder erhalten, dazu mir selber geschadet. Wenn du dich aber über die Sünde betrübst, so vertilgst du dieselbe und erntest die süßeste Wonne. Empfindest du Trauer über die gefallenen Brüder, so gewährt Dieß dir selber Trost und Ermunterung, und du gewinnest sie wieder; ja wenn du ihnen auch Nichts nützest, so empfängst doch du die größte Belohnung. Und damit du lernest, daß diese Trauer über die gefallenen Brüder, selbst wenn wir Nichts ausrichten uns die größte Belohnung erwerbe, so höre, was der Prophet Ezechiel spricht oder vielmehr Gott selber, der durch ihn redet. Denn als er Einige aussandte, die Stadt (Jerusalem) zu zerstören und alle Häuser sammt ihren Bewohnern mit Feuer und Schwert zu verwüsten, so gibt er Einem folgenden Auftrag: „Setze das Zeichen1 auf die S. 360 Stirne der Männer, welche seufzen und klagen.” 2 Und nachdem er den Andern befohlen und gesagt hatte: „Mit meinen Heiligen 3machet den Anfang!”4, fügt er die Worte hinzu: „Die aber das Zeichen an sich tragen, Diese rühret nicht an!” Sage mir, aus welchem Grunde? Weil sie über die Greuel seufzen und klagen, obgleich es Nichts hilft. Über Andere aber klagt er wieder und spricht: Sie fröhnen den Lüsten und dem Bauche, genießen einer vollen Freiheit und trauern nicht, wenn sie die Juden in die Gefangenschaft abführen sehen, und nehmen keinen Antheil an der Trübsal derselben. Und er klagt über sie mit den Worten: „Sie kümmerten sich nicht um den Schaden Josephs.” 5Mit dem Namen Joseph bezeichnet er das ganze Volk. Und wieder: „Die Bewohnerin Aenans (Zaanes) zieht nicht aus, um ihr Nachbarhaus zu betrauern.” 6Obgleich die Sünder mit Recht gestraft werden, so will doch Gott, daß wir mit ihnen Mitleid haben, nicht aber darüber uns freuen und jauchzen. Denn wenn ich, spricht er, der ich strafe, Dieses nicht mit Freuden thue und an ihrer Züchtigung kein Vergnügen finde (denn ich will ja den Tod des Sünders 7 nicht): so ist es auch deine Pflicht, deinem Herrn ähnlich zu werden und darüber traurig zu sein, daß der Sünder zu einer gerechten Strafe Anlaß und Gelegenheit gab. Wenn also Jemand eine gottgefällige Trauer empfindet, so zieht er daraus einen herrlichen Nutzen. Da nun die Gegeißelten S. 361 seliger sind als die Geißler, die Geprüften unter uns (Christen) seliger als die Heiden in ihrer Ruhe, die Traurigen seliger als die Fröhlichen: was wird uns wohl noch ängstigen können? Aus diesem Grunde darf man Niemand selig preisen als nur den, welcher sein Leben nach Gott einrichtet. Auch die heilige Schrift preist nur Diese allein selig. „Glückselig der Mann,” heißt es, „der nach dem Rathe der Bösen nicht geht.”8 „Glückselig der Mensch, den du, o Herr, unterweisest und über dein Gesetz unterrichtest.” 9„Selig die in Unschuld dahin gehen.”10 „Selig Alle, die auf ihn vertrauen.” 11 „Selig das Volk, dessen Herr sein Gott ist.”12 „Selig, wen seine Seele (sein Gewissen) nicht verurtheilt.” 13„Selig der Mann, der den Herrn fürchtet.”14 Und wieder spricht Christus also: „Selig die Trauernden! Selig die Demüthigen! Selig die sanftmüthigen! Selig die Friedfertigen! Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden!” 15Siehst du, wie die heilige Schrift nirgends Jemanden selig preist, weil er reich, weil er von hoher Geburt, weil er zu Ehren gelangt ist, sondern nur den, welcher Tugend besitzt? Denn um was es sich handelt, ist eben das, daß die Furcht Gottes bei Allem, was wir thun oder leiden, die Grundlage sei; hat diese bei dir Wurzel gefaßt, so werden dir nicht nur Erholung, Ruhm, Ehren und Ämter, sondern auch Anfeindungen und Verläumdungen, Spott, Schmach und Martern, kurz ohne Ausnahme Alles Früchte der Wonne eintragen. Und gleichwie die Baumwurzeln, die selber einen bittern Geschmack haben, uns doch die süßesten Früchte verschaffen: so wird uns auch die gottgefällige Trauer eine große Freude bereiten. Alle, die oft mit Schmerzen gebetet und Thränen vergoßen, wissen es ja, welche Wonne sie daraus geschöpft, wie sie dadurch ihr Gewissen gereinigt, wie sie mit freudiger Hoffnung vom Gebet aufgestanden. S. 362 Denn, wie ich beständig sage, nicht das Wesen der Dinge, sondern unser eigener Seelenzustand pflegt uns traurig oder freudig zu stimmen. Wenn wir also unsere Seele so einrichten, wie sie beschaffen sein soll, so werden wir ein Pfand aller Freude besitzen. Und gleichwie dem Leibe weder die Beschaffenheit der Luft noch andere äussere Zufälle soviel schaden oder nützen, als seine eigene Natur: so geschieht es auch bezüglich der Seele, ja noch in viel höherem Grade; denn dort ist es Zwang der Natur, hier aber ist Alles der eigenen Wahl überlassen. Darum hat Paulus, der zahllose Unfälle, Schiffbruch, Streit, Verfolgungen, Nachstellungen, Raubanfälle und so viel, als keine Zunge aussprechen kann, und einen täglichen Tod ausgestanden hatte, sich dennoch nicht darüber betrübt, nicht darüber entrüstet, sondern sich dessen gerühmt und gefreut mit den Worten: „Nun freue ich mich in meinen Leiden und ersetze an meinem Fleische, was an den Leiden Christi noch mangelt.” 16Und wieder: „Ja nicht nur das, sondern wir rühmen uns sogar der Leiden.” 17Der Ruhm aber ist eine Steigerung der Wonne. —
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Im Hebräischen heißt es: „Setze das Tau (T) auf die Stirne u. s. w.” Dem Manne wird befohlen, die über das Verderben trauernden Gerechten mit dem genannten Buchstaben Tau zu bezeichnen, damit die göttlichen Strafrichter Jene erkenneten, die sie verschonen sollten. Das Tau hatte in der ältesten Zeit die Gestalt eines Kreuzes, das in der Geheimlehre der Ägypter und anderer alten Völker das Sinnbild des Lebens war. Schon auf jüdischen Münzen des vierten Jahrhunderts erscheint es meist als schief liegendes Kreuz. In der punischen Schrift hat das Tau die Form eines geraden Kreuzes mit gleichlangen Doppelbalken. So war also schon vor Christus das Kreuz das Zeichen der Erlösung. ↩
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Ezech. 9, 4. ↩
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D. h. mit den Priestern, die am strafbarsten sind. ↩
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Ezech. 9, 6. ↩
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Amos 6, 6. ↩
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Mich. 1, 11. ↩
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Ezech. 18, 23. ↩
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Ps. 1, 1. ↩
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Ps. 93, 12. ↩
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Ps. 118, 1. ↩
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Ps. 2, 13. ↩
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s. 143, 15. ↩
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PVergl. Pred. 14, 2. ↩
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Ps. 111, 1. ↩
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Matth 5, 3—10. ↩
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Koloss. 1, 24. ↩
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Röm. 5, 3. ↩