• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Johannes Chrysostomus (344-407) Ad populum Antiochenum homiliae I-XXI [De statuis]

Übersetzung ausblenden
Homilies of St. John Chrysostom

5.

Yet I am not ashamed, nor blush at this. Let all men learn the sufferings of the city, that, sympathizing with their mother, they may lift up their united voice to God from the whole earth; and with one consent entreat the King of heaven for their universal nurse and parent. 1 Lately our city was shaken; 2 but now the very souls of the inhabitants totter! Then the foundations of the houses shook, but now the very foundations of every heart quiver; and we all see death daily before our eyes! We live in constant terror, and endure the penalty of Cain; a more pitiable one than that of those who were the former inmates of the prison; undergoing as we now do a new and strange kind of siege, far more terrible than the ordinary kind. For they who suffer this from enemies, are only shut up within the walls; but even the forum has become impassable to us, and every one is pent up within the walls of his own house! And as it is not safe for those who are beseiged to go beyond the walls, while the enemy without is encamped around; so neither, to many of those who inhabit this city, is it safe to go out of doors, or to appear openly; on account of those who are everywhere hunting for the innocent as well as the guilty; and seizing them even in the midst of the forum, and dragging them to the court of justice, without ceremony, and just as chance directs. 3 For this reason, free-men sit in doors shackled up with their domestics; anxiously and minutely enquiring of those to whom they may safely put the question, "Who has been seized to-day; who carried off; 4 or punished? How was it? and in what manner?" They live a life more wretched than any kind of death; being compelled daily to mourn the calamities of others; while they tremble for their own safety, and are in no better case than the dead; inasmuch as they are already dead with fear.


  1. St. Chrysostom alludes more than once in these Homilies to the distinction referred to in Acts xi. 26, as one that all must still recognize. ↩

  2. Antioch suffered much from earthquakes before and after this period. It was almost demolished by this visitation, A.D. 340, and so again at several periods afterwards. More than 60,000 of its inhabitants perished from the same cause, A.D. 588. ↩

  3. ?plos kai os ?tuchen, i.e., without regard to the ordinary forms of justice used in apprehending the guilty or suspected. ↩

  4. Or executed, ?pechthe, see Hom. III. (6). ↩

Übersetzung ausblenden
Homilien über die Bildsäulen (BKV)

4.

Und siehe, wie Gott den Siegeskranz gerade aus den Ihm feindseligen Dingen zusammenflicht und seine Widersacher selber Zeugen seines Triumphes werden. „Denn der König Nabuchodonosor,” heißt es, „sandte nach den Fürsten, Feldherrn, Landpflegern, Richtern, Vögten, Räthen, Amtleuten und allen Machthabern im Lande, daß sie zusammenkämen zur Einweihung des Bildes; und Alle versammelten sich.” 1 Der Feind versammelt das Theater; er selbst ruft die Zuschauer herbei; er selbst errichtet die Schranken; und das kein Theater für gemeine Leute und aus niedrigem Stande, sondern für lauter Vornehme und Staatsbeamte, damit auch deren Zeugniß desto glaubwürdiger sei bei der Menge. Zu einem Schauspiele waren sie gekommen und gingen hinweg, nachdem sie alle ein ganz anderes gesehen. Sie waren gekommen, das Bild anzubeten, und gingen hinweg mit Verlachung des Bildes und voll Erstaunen über die Macht Gottes und die Zeichen, die an den besagten Jünglingen geschahen. Merke auch, wo dieses Kampfspiel eröffnet ward: nicht in der Stadt, nicht in einem Dorfe, sondern ein flaches, ödes Feld empfängt dieses Schauspiel S. 108 des Erdkreises. In der Ebene Dera nämlich, außer der Stadt, stellte er das Bild auf, und der Herold ging vorüber und schrie: „Lasset euch gesagt sein, ihr Völker und Stämme und Leute und Zungen! Zu welcher Stunde ihr hören werdet den Schall der Posaune und Pfeife und Harfe und Sambuke und Psalter und Laute und allerlei Saitenspiel, so sollt ihr niederfallen und anbeten das goldene Bild (ja wahrlich ein Fallen war es, das Bild anzubeten): wer aber alsdann nicht niederfällt und anbetet, der soll von Stund' an in den glühenden Feuerofen geworfen werden.” 2 Siehst du, wie schwierig der Kampf gemacht wird, wie groß der Zwang der Hinterlist, wie tief der Abgrund und wie abschüssig er ist zu beiden Seiten?3 Aber fürchte Nichts! Denn je weiter der Feind seine Hinterlist treibt, desto mehr deckt er die Herzhaftigkeit der Jünglinge auf; denn deßhalb erschallt so laute Musik, deßwegen steht der Ofen in Brand, damit sowohl Freude als Furcht der Anwesenden Seelen belagere. Ist Jemand unter den Anwesenden gallsüchtig und hartnäckig? Es sänftigte ihn, spricht er (der König), die bezaubernde Macht der volltönenden Musik! Ist Jemand über diese Nachstellung erhaben? Es schrecke und schlage ihn der Anblick der Flamme darnieder! Und es war Furcht wie Freude: diese drang durch die Ohren, jene durch die Augen in die Seele. Aber der edle Muth jener Jünglinge wurde an keinem von beiden zu Schanden, sondern wie sie die Flamme bewältigten, als man sie ins Feuer warf, so spotteten sie alle Lust und Verlockung hinweg. Denn ihretwegen hatte der Teufel alle diese Zurüstungen gemacht. Denn über die Unterthanen stand er nicht im Zweifel; vielmehr vertraute er dreist darauf, daß sich Keiner wider des Königs Gesetz auflehnen werde. Nachdem aber alle gefallen und überwunden waren, da werden die Jünglinge allein in die S. 109 Mitte geführt, damit auch dadurch ihr Sieg an Glanz gewinne, daß unter einer so großen Menge sie den Preis erringen und als Sieger verkündet werden. Denn nicht so wunderbar wär' es gewesen, wenn sie, als noch Keiner gefallen, zuerst vorühergegangen wären und sich tapfer gezeigt hätten. Das aber ist das Größte und Auffallendste, daß die Menge der Überwundenen sie nicht in Furcht setzte, noch wankend machte, noch etwa in dieser Art zu sich sprechen ließ, wie Viele oftmals zu sagen pflegen: „Wenn wir zuerst und allein vor dem Bilde niederfallen wollten, so wäre die That allerdings ein Vergehen; wenn wir Dieß aber nach so vielen Tausenden thun, wer wird uns nicht Nachsicht gewähren? wer nicht der Entschuldigung werth achten?” Aber Jene sprachen und dachten nicht also, obschon sie den Fall so vieler Fürsten gesehen. Betrachte mir aber auch die Bosheit Derjenigen, die sie (die drei Jünglinge) verläumden: wie unredlich und bitter sie diese verklagen! „Es sind,”' sagen sie, „jüdische Männer da, welche du über die Ämter im Lande zu Babel gesetzt hast.” 4 Denn nicht gedenken sie einfach des Volkes, sondern erinnern auch an die Würde, um den Zorn des Königs zu entzünden, als wollten sie sagen: „Gefangene Sklaven ohne Vaterland hast du über uns zu Herren gesetzt; sie aber spotten der so erhabenen Ehre und freveln wider den, der sie geehrt!” Deßwegen sagen sie: die Juden, welche du über die Ämter des Landes Babel gesetzt hast, dieselben haben deinem Gebote nicht gehorcht und dienen deinen Göttern nicht! Das höchste Lob ist solch eine Beschuldigung, und die Anklage wird zum Preise und zum unverdächtigen Zeugniß, da die Feinde es ablegen! Was thut nun der König? Er befahl sie vorzuführen in die Mitte, um sie von allen Seiten zu schrecken. Aber Nichts brachte sie aus ihrer Fassung: — nicht der Zorn des Königs, nicht daß sie allein inmitten so Vieler dastanden, nicht der Anblick des Feuers, nicht der Schall S. 110 der Trompeten, nicht daß Alle mit feurigen Augen sie anblickten; sondern Dieß alles verlachend gingen sie, als ob sie in eine kühle Wasserquelle hineinsteigen sollten, zum Ofen und ließen jenes selige Wort ertönen: „Deinen Göttern dienen wir nicht, und vor dem goldenen Bilde, das du gesetzt hast, fallen wir nicht nieder.” 5

Und diese Geschichte habe ich nicht umsonst angeregt, sondern damit ihr einsehet, daß den Gerechten Nichts zu Schanden zu machen, Nichts zu schrecken vermag, ob auch ein König ihm zürne und Heere ihm nachstellen, 6 ob neidische Feinde, ob Gefangenschaft, ob Hilflosigkeit, ob Feuer, ob Glühofen, ob tausend Leiden ihm drohen. Denn wenn, wo der König ein Götzendiener war, die Jünglinge sich vor dem Zorn des Tyrannen nicht scheuten: wie viel mehr müssen wir, die wir einen menschenfreundlichen und sanftmüthigen Kaiser haben, voll guten Muthes sein, ja Gott Dank wissen für diese Trübsal, da wir aus dem Gesagten ersehen, daß die Trübsale Diejenigen vor Gott und vor Menschen verherrlichen, die sie edelmüthig zu tragen verstehen. Denn wären Jene nicht zu Sklaven geworden, 7 so hätten wir ihre (innere) Freiheit nicht erkannt; wären sie nicht zu Gefangenen geworden, so wüßten wir Nichts von dem Adel ihrer Seele; wären sie nicht ihres Vaterlandes hienieden verlustig gegangen, so hätten wir Nichts von ihrer Tugend erfahren, die sie als Himmelsbürger bekundet; hätte ihnen nicht der König auf Erden gezürnet, so hätten wir das Wohlgefallen nicht erkannt, das der himmlische König an ihnen gehabt. —


  1. Dan. 3. 2. ↩

  2. Dan. 3, 4–6. ↩

  3. Nämlich auf der einen Seite Abgötterei, auf der andern der Feuertod. ↩

  4. Dan. 3, l2. ↩

  5. Dan. 3, 18. ↩

  6. Κἂν ἐπιβουλὴ στρατιωτῶν — mit offenbarem Bezug auf das in Antiochien verbreitete Gerücht, daß der Kaiser Theodosius gegen die verbrecherische Stadt marschiren lassen werde, um letztere zu plündern und zu zerstören. ↩

  7. Durch die Gefangenschaft. ↩

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Übersetzungen dieses Werks
Homilien über die Bildsäulen (BKV)
Homilies of St. John Chrysostom
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung in die Säulenhomilien
Preface to the Benedictine Edition of the Homilies on the Statues

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung