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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) Ad populum Antiochenum homiliae I-XXI [De statuis]

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Homilies of St. John Chrysostom

24.

Let us not then despise labour; let us not despise work; for before the kingdom of Heaven, we receive the greatest recompense from thence, deriving pleasure from that circumstance; and not pleasure only, but what is greater than pleasure, the purest health. For in addition to their want of relish, many diseases also attack the rich; but the poor are freed from the hands of physicians; and if at times they do fall into a sickness, they recover themselves quickly, being far removed from all effeminacy, and having robust constitutions. Poverty, to those who bear it wisely, is a great possession, a treasure that cannot be taken away; the stoutest of staves; a way of gain 1 that cannot be thwarted; a lodging that is safe from snares. The poor man, it may be objected, is oppressed. But then the rich man is still more subject to adverse designs. The poor man is looked down upon and insulted. But the rich man is the subject of envy. The poor man is not so easily assailed as the rich man, offering, as the latter does on every side, countless handles to the devil, and to his secret foes; and being the servant of all, on account of the great extent of his business. Standing in need of many things, he is compelled to flatter many persons, and to minister to them with much servility. But the poor man, if he knows how to be spiritually wise, is not assailable even by the devil himself. Job therefore, strong as he was before this, when he lost all, became still more powerful, and bore away an 2 illustrious victory from the devil!


  1. ktesis. ↩

  2. Sav. a more. ↩

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Homilien über die Bildsäulen (BKV)

6.

Solches aber sage ich jetzt und sammle aus allen Geschichten, in denen Versuchungen vorkommen und Trübsale und Königszorn und Nachstellungen, auf daß wir Nichts fürchten, als allein Gott zu verletzen. Denn auch dazumal brannte der Ofen, und Jene lachten desselben, fürchteten aber die Sünde. Sie wußten nämlich, daß sie auch brennend nichts Übles erleiden, aber als Frevler (am Gesetze) sich dem Äußersten würden unterziehen müssen. Denn Sündigen ist selbst die größte Strafe, ob wir auch nicht gestraft werden; wie es andererseits die größte Ehre und Lust ist, in Tugend zu leben, ob wir auch gestraft werden. Denn die Sünden scheiden uns von Gott, wie er auch selbst sagt: „Scheiden nicht eure Sünden euch und mich von einander?” 1Die Züchtigungen aber bringen uns mit Gott zusammen; — „gib uns Frieden,” heißt es, „denn du hast uns Alles vergolten!” 2 Hat Jemand eine Wunde, was ist mehr zu fürchten, die Fäulniß oder der Schnitt des Arztes? Das Eisen oder der Fraß der Wunde? Die Sünde ist Fäulnis, die Züchtigung das ärztliche Eisen. Gleichwie nun der, welcher Fäulniß hat, auch wenn er nicht geschnitten wird, dennoch krank ist, ja dann noch schlimmer daran ist, wenn er nicht geschnitten wird: so ist auch der Sünder, auch wenn er nicht gestraft wird, elender als Alle und dann am meisten elend, wenn er nicht gestraft wird und ihm nichts Übles begegnet. Und gleichwie die Milzkranken und Wassersüchtigen, wenn sie einen reichlichen Tisch haben und kalte Getränke, kostbare Speisen und leckerhafte Gerichte genießen, gerade dann am allerelendsten sind und durch Schwelgerei die S. 158 Krankheit erhöhen; aber wenn sie durch Hunger und Durst nach den ärztlichen Regeln geängstiget werden, einige Hoffnung auf Wiederherstellung haben: so haben auch die, welche in Bosheit leben, wenn sie Strafe erleiden, gute Hoffnungen; wenn sie aber zu ihrer Bosheit auch der Ruhe und Wollust genießen, so sind sie sicher noch viel elender als die Wassersüchtigen, die ihren Bauch vollschlemmen — und zwar um so viel mehr, wieviel die Seele besser ist als der Leib. Wenn du demnach Manche siehst, die in denselben Sünden leben, und die Einen mit immerwährendem Hunger und tausend Übeln ringen, die Andern aber saufen, schlemmen und schwelgen: so preise Diejenigen glücklicher, denen es übel ergeht. Denn durch solche Unfälle wird die Flamme der Wollust erstickt, und sie gehen von hinnen mit nicht geringem Trost erfüllt über den zukünftigen Urtheilsspruch und jenen furchtbaren Richterstuhl und verlassen die Erde, nachdem sie viele ihrer Sünden hienieden ausgelöscht haben durch die Leiden, die sie erduldet.Jedoch das sei der Tröstung genug; denn es ist nunmehr Zeit, daß wir auf die Ermahnung zur Vermeidung der Eidschwüre übergehen und den Schwörern ihre kühle und unhaltbare Entschuldigung nehmen, die sie zu haben vermeinen. Wenn wir sie nämlich verklagen, so führen sie uns Andere vor, die Dasselbe thun, und sagen: „Der und der schwört auch.” Demnach wollen wir ihnen antworten: „Aber der und der schwört nicht. Gott aber bestimmt dir das Urtheil nach deinen Verdiensten.” Die Sünder helfen den Sündern Nichts durch die Gemeinschaft der Sünden; die Gebesserten aber verdammen die Sünder. Denn auch derer, die Christum nicht gespeist und nicht getränkt hatten, waren Viele, und dennoch nützten sie einander Nichts, gleichwie auch die fünf Jungfrauen durch einander keine Vergebung empfingen; sondern Diese wie Jene wurden von den Tugendsamen verurtheilt und litten Strafe. Lasset uns demnach aufhören, unsere Seele mit einer so schalen Ausflucht zu gängeln, und nicht auf die Gefallenen schauen, sondern auf die Gebesserten und uns bemühen, ein Denkmal der S. 159 gegenwärtigen Fasten mit uns hinwegzunehmen. Und gleichwie wir uns oft, wenn wir uns ein Gewand oder einen Sklaven oder ein kostbares Geräth angeschafft haben, dieser Zeiten wieder erinnern und zu einander sagen: „Den und den Sklaven habe ich an jenem Feste erhandelt, und dieses Gewand habe ich in der und der Zeit gekauft,” also werden auch wir, wenn wir diese Aufgabe zu Stande bringen, dereinst sagen: „Das Schwören habe ich in jener Fastenzeit abgestellt; denn bis dahin schwur ich, und auf bloße Erinneruug hin enthielt ich mich dieser Sünde.“ — „Allein eine Angewöhnung ist schwer zu bessern!” Das weiß auch ich, und deßhalb beeifre ich mich, euch in eine andere, heilsame und gewinnreiche Gewohnheit zu versetzen. Denn wenn du sagst: „Ich kann die Gewohnheit schwer lassen,” so eile deßhalb um so mehr, ihrer los zu werden, und wisse wohl, daß, wenn du dir die andere, nämlich die Gewohnheit, nicht zu schwören, zu eigen gemacht, du in Zukunft aller Mühe überhoben sein wirst. Was ist schwerer, nicht zu schwören, oder den ganzen Tag ohne warmes Essen zu bleiben und zu darben bei Wasser und sparsamer Kost? Doch gewiß dieß Letztere. Und dennoch ist die Gewohnheit ein so mächtiges und zwingendes Ding, daß einer, wenn die Fastenzeit kömmt, und ob ihn dazu Jemand auch tausendmal reizte und ihm tausend Zwang und Gewalt anthäte, um ihn zum Genusse des Weines oder einer andern Nahrung, die in der Fastenzeit zu kosten verpönt ist, zu bewegen, sich lieber allen Leiden unterzöge, als daß er die verbotene Speise berührte! Und ungeachtet unsere Neigung uns zum Tische hinzieht, so ertragen wir dennoch um der Gewohnheit und um des Gewissens willen voll Edelmuth Alles, obwohl es uns Schmerz macht. So wird es auch mit dem Schwören sein. Und wie du jetzt, ob dich auch Jemand tausendfach zwänge, dennoch an der Gewohnheit festhältst und dabei bleibst, so wirst du auch dann, obschon dich Jemand tausendmal reizte, von der Gewohnheit nicht ablassen.


  1. Isai. 59, 2. ↩

  2. Ebenb. 26, 12. ↩

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Homilien über die Bildsäulen (BKV)
Homilies of St. John Chrysostom
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Einleitung in die Säulenhomilien
Preface to the Benedictine Edition of the Homilies on the Statues

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