Inhalt.
S. 11 Erste Homilie, von Chrysostomus gehalten zu Antiochia, als er noch Priester war, in der alten Kirche über den Text des Apostels: „Genieße ein wenig Wein um deines Magens und deiner häufigen Krankheiten willen.”1
Streng genommen gehört diese Homilie nicht zu den folgenden zwanzig „über die Säulen,” weil sie fünf Tage vor dem in der Einleitung geschilderten Ereignisse gehalten worden; jedoch sachlich bildet sie Thür und Thor zu allen folgenden und wurde deßhalb seit den ältesten Zeilen ihnen vorangestellt. — Der Inhalt selbst ist nun folgender: Angabe der Hauptpunkte in der Lektion (I. Tim. 5, 22 — 6, 16) und Auswahl des Textes (ebend. 5, 23). Dessen scheinbare Unwichtigkeit. Beweis seiner Bedeutsamkeit aus den Zweifeln und Bedenken, zu denen er Anlaß gegeben. Exkurs über die Liebe des heiligen Paulus zum heiligen Timotheus als eine Folge von der Tugend des letztern. Widerlegung derer, welche den Text zur Beschönigung der Trunksucht mißbrauchen, wie auch derer, welche um des Mißbrauchs willen den Weingenuß überhaupt für verwerflich halten. Zusammenfassung obigerBedenken ist das Thema: warum Gott zulasse, daß seinen Heiligen so viele Trübsale widerfahren? Zur Antwort die Aufzählung von acht Ursachen jener Zulassung; sodann die weitere Begründung und Entwickelung dieser Ursachen aus der heiligen Schrift. Nachträgliche Hinzufügung von noch drei Ursachen. Anwendung und S. 12 Aufforderung an die Gemeinde, in den Leiden jeder Art getrost zu sein und Gott in allen Stücken zu danken, dagegen die Lästerer des göttlichen Namens in der Stadt durch Wort und That zu bestrafen.
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I. Tim. 5,23. ↩