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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
10.
Auch der hl. Paulus drängt deshalb unter einem anderen Bilde auf unsere Versöhnung. Er sagt: "Die Sonne soll nicht untergehen über eurem Zorne"1 . Wie Christus hier durch das Opfer, so drängt uns dort Paulus durch die Dauer des Tages zum gleichen Ziele. Er fürchtete eben, wenn die Nacht den Beleidigten allein findet, werde sie die Wunde noch größer machen. Bei Tag wird man ja durch vieles zerstreut und abgelenkt; nachts dagegen, wenn man mit seinen Gedanken allein ist, steigen die Wogen und wird der Sturmwind stärker. Das suchte also der hl. Paulus zu verhindern. Deshalb will er, dass man bei Einbruch der Nacht sich versöhnt habe, damit die Ruhe und Stille dem Teufel keine Gelegenheit biete, das Feuer des Zornes noch mehr anzuschüren und es noch höher lodern zu lassen. Ebenso erlaubt auch Christus keinem, die Versöhnung aufzuschieben und wäre es auch nur auf kurze Zeit, damit ein solcher nicht etwa nach vollbrachtem Opfer zu gleichgültig werde und die Sache von einem Tag zum S. 296anderen verschiebe. Er wusste eben, dass man bei dieser Krankheit sehr rasch handeln müsse. Und wie ein weiser Arzt nicht bloß Vorbeugungsmittel gegen die Krankheit anwendet, sondern auch eigentliche Heilmittel, so macht es auch er.
Das Verbot, jemand einen Toren zu nennen ist ein Vorbeugungsmittel gegen Feindschaft; der Befehl, sich wieder zu versöhnen, heilt die Krankheiten, die infolge der Feindschaft entstanden sind. Beachte auch, mit welchem Nachdruck er beides betont. Früher hat er mit der Hölle gedroht; hier will er die Gabe nicht vor der Versöhnung annehmen. Ja er zeigt dabei so starken Unwillen, dass er auf diese Weise Wurzel und2 Frucht zugleich ausreißt. Vorher sagt er: Zürne nicht, nachher: beleidige nicht. Jedes von beiden gewinnt eben durch das andere an Stärke; die Beleidigung durch die Feindschaft, und die Feindschaft durch die Beleidigung. Darum gibt er das eine Mal ein Heilmittel für die Wurzel, das andere Mal eines für die Frucht. Er will dadurch von Anfang an verhindern, dass das Böse Wurzel fasse; wenn es aber doch schon aufgegangen und seine schlechte Frucht getragen, es vollständig und gründlich ausbrennen. Aus diesem Grunde also sprach er vom Gericht, vom hohen Rate, von der Hölle, von dem Opfer, das man ihm darbringen will, und fügte dann auch noch anderes hinzu mir den Worten:
V.25: "Sei versöhnlich gegen deinen Widersacher und zwar schnell, solange du noch mit ihm unterwegs bist."
Der Herr will nicht, dass du einwendest: Wie aber, wenn mir Unrecht geschieht; wie, wenn ich beraubt und vor Gericht geschleppt werde? Darum begegnete er auch diesem Einwand und dieser Ausrede schon zum voraus. Er befahl nämlich, auch in solchem Falle keine Feindschaft zu hegen. Da es sich sodann um ein wichtiges Gebot handelte, so sucht er seine Ermahnung noch durch den Hinweis auf zeitliche Vorteile zu stützen, für die ja härtere Gemüter meist eher zugänglich sind, als für künftigen Lohn. Was sagst du doch, ist der Sinn seiner Worte, der andere sei mächtiger und tue dir Unrecht? Nun, dann wird er dir noch viel mehr Schaden S. 297zufügen, wenn du dich nicht mit ihm versöhnst, und er wird dich zwingen, vor Gericht zu erscheinen. Im einen Falle, wenn du auf dein Geld verzichtest, wirst du wenigstens deine persönliche Freiheit bewahren; hat dich aber einmal der Richter verurteilt, so wirst du gefesselt und äußerst schwer bestraft werden. Vermeidest du hingegen einen solchen Prozeß, so wirst du einen zweifachen Nutzen davon haben: du wirst nichts Entehrendes ertragen müssen, und die ganze Sache wird dein Verdienst sein und nicht eine Folge der Gewalttätigkeit des anderen. Willst du hingegen den Worten des Herrn nicht gehorchen, so wirst du damit deinem Gegner lange nicht so viel schaden, als dir selbst.
Beachte hier außerdem, wie eindringlich er dem Beleidigten zuredet. Zu den Worten: "Sei versöhnlich gegen deinen Gegner", fügte er hinzu: "schnell"; und auch das genügte ihm noch nicht, sondern er sucht auch die Schnelligkeit noch zu erhöhen, indem er sagt: "Solange du noch mit ihm unterwegs bist." Er will ihn dadurch mit allem Nachdruck drängen und treiben. Nichts verdirbt uns ja das Leben so sehr, als zögern und aufschieben, wo wir Gutes tun sollten. Das ist auch oft die Ursache unseres vollständigen Ruins geworden. So sagt also auch der hl. Paulus: "Bevor die Sonne untergeht, mach der Feindschaft ein Ende"3 ; und oben mahnte der Herr selbst: "Bevor du dein Opfer vollendest, werde versöhnt." Ebenso sagt er hier: 'Schnell, solange du noch mit ihm unterwegs bist", noch bevor du zur Türe des Gerichtssaales kommst, bevor du zum Richterstuhle hintrittst und fortan der Macht des Richters unterworfen bist. Bevor du hineingehst, liegt alles noch in deiner Hand; hast du aber einmal die Türschwellen überschritten, dann kannst du deine eigene Sache nicht mehr nach deinem Willen entscheiden, auch wenn du dich noch so sehr beeilst, da du bereits der Macht eines anderen unterstehst. Was bedeutet aber das: versöhnlich sein? Entweder heißt das, du sollst dir das Unrecht lieber gefallen lassen, oder du sollst so urteilen, als ob du an der Stelle S. 298des anderen wärest, damit du nicht aus Eigenliebe die Gerechtigkeit verletzest; du sollst die Angelegenheit des anderen wie deine eigene behandeln und so dein Urteil fällen. Wenn das aber etwas Großes und Schweres ist, so wundere dich darüber nicht. Aus diesem Grunde hat ja Christus all jene Seligpreisungen vorgebracht, um eben die Seele des Zuhörers vorzubereiten und empfänglich zu machen, damit er nachher mit um so größerer Bereitwilligkeit dieses ganze Gesetz annehme.
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
10.
Saint- Paul emploie une autre considération pour nous exhorter à nous réconcilier avec nos frères : « Que le soleil, dit-il, ne se couche point sur votre colère. » (Ephés. IV, 26.) Comme Jésus-Christ se sert de la considération du sacrifice pour exciter les chrétiens à se réconcilier, saint Paul se sert de même du jour. et de la lumière. Il craint que la nuit trouvant seule cette personne offensée, n’envenime encore ses plaies. Durant le jour cette passion se dissipe par les distractions elle commerce du monde, mais durant la nuit, lorsqu’on est seul et qu’on -s’entretient de l’injure qu’on a reçue, il s’excite dans l’âme des mouvements plus violents et la passion s’aigrit davantage. Saint Paul, pour prévenir ce malheur, veut qu’on se réconcilie avant que le soleil se couche, afin que le démon ne prenne point occasion du repos de la nuit pour rallumer notre colère et pour la rendre bien plus vive et plus forte.
C’est dans ce même dessein que Jésus-Christ nous commande de ne pas différer d’un moment notre réconciliation, de peur que si nous attendions la fin de notre sacrifice, nous ne fussions, ensuite plus lents à nous réconcilier et ne différassions de jour en jour à le faire. Il savait que cette passion a besoin d’un prompt remède. Et comme un habile médecin ne donne pas seulement des préservatifs contre les maladies, mais les guérit encore lorsqu’elles sont déjà formées, Jésus-Christ fait la même chose. Car lorsqu’il défend d’appeler son frère « fou, » il prévient l’inimitié; et lorsqu’il commande de se réconcilier avec lui, il empêche toutes les suites fâcheuses de la haine. Et remarquez avec quelle sévérité il exige cela de nous! D’une part, il nous menace de l’enfer, et de l’autre il ne reçoit point notre sacrifice jusqu’à ce que nous nous soyons réconciliés. Il témoigne partout que notre défaut de charité l’irrite extraordinairement, pour couper ainsi la racine de ce mal avec tous ses fruits. Il dit d’abord : Ne vous mettez point en colère, et ensuite: Ne dites point d’injures, car ces deux choses naissent l’une de l’autre. L’inimitié fait dire des injures, les injures font croître l’inimitié. C’est pourquoi tantôt il attaque la racine, et tantôt il coupe le fruit, empêchant que le mal ne naisse d’abord et voulant que, s’il (137) pousse et qu’il porte ses fruits détestables, on les retranche aussitôt. C’est pourquoi, après avoir parlé du «jugement», du «conseil», de la « géhenne », de l’interruption du sacrifice et de plusieurs autres choses, il ajoute : « Accordez-vous au plus tôt avec votre adversaire, pendant que vous êtes en chemin avec lui, de peur qu’il ne vous livre au juge, et le juge au ministre de la justice, et que vous ne soyez mis en prison (25). « Je vous dis en vérité que vous ne sortirez point que vous n’ayez payé jusqu’à la dernière obole (26). » Et ne dites pas: Mais si l’on me fait tort? si l’on me ravit mon bien, si l’on me met en procès? Non, ce motif ou ce prétexte, Jésus-Christ ne veut pas le recevoir, et il n’autorise pas l’inimitié même en ce cas. Et comme ce commandement était grand, il exhorte à l’accomplir par l’attrait d’un avantage présent, qui a toujours plus de force sur les esprits grossiers, que le bien qui n’est qu’à venir. De quoi vous plaignez-vous? nous dit Jésus-Christ. Qu’un tel est plus puissant que vous, et qu’il vous fait tort? Il vous nuira donc bien davantage, si vous ne vous délivrez de ses mains, et si vous le contraignez de vous faire mettre en prison. Vous n’avez perdu jusqu’ici que votre bien; et votre corps est en liberté; mais quand le juge aura prononcé l’arrêt contre vous, vous serez mis en prison, et vous souffrirez les dernières extrémités, Que si vous évitez de plaider, vous vous procurerez deux grands biens: le premier, de ne souffrir aucune disgrâce; et le second, de terminer cette affaire plutôt par votre propre vertu, que par la puissance de votre adversaire. Si vous ne suivez pas ce conseil, vous ne lui ferez pas tant de tort, que vous vous en ferez à vous-même.
Mais voyez combien il est pressant pour pousser à la réconciliation. Car après avoir dit: « Accordez-vous avec votre adversaire, » il ajoute, « au plus tôt, » et ne se contentant pas de cela, il presse encore davantage, en disant: « Pendant que vous êtes en chemin avec lui, »parce qu’il n’y a rien qui nous nuise tant pendant cette vie, que de différer trop à faire le bien. C’est ainsi que plusieurs se perdent souvent. Ainsi donc nous avons entendu saint Paul nous recommander de nous réconcilier avant que le soleil se couche, Jésus-Christ nous dire: Réconciliez-vous avant d’achever votre sacrifice, et ici encore derechef le divin Sauveur nous ordonne de nous accorder « promptement » avec notre adversaire, pendant que nous sommes en chemin avec lui, avant que nous approchions du tribunal du juge, et que nous soyons en sa puissance.. Vous êtes maître de tout, avant que d’entrer en ce lieu de la justice; mais dès que vous y aurez mis le pied, quelque effort que vous fassiez, vous ne pouvez plus disposer de vous selon que vous le voudrez, et vous serez réduit sous la puissance d’un autre.
Mais que veut dire ce mot: « Accordez-vous? » C’est comme s’il disait: Choisissez plutôt de souffrir quelque perte. Ou bien: Portez le jugement que vous porteriez si vous teniez la place de votre adversaire, et que votre amour-propre né corrompe pas en vous la justice. Aimez l’avantage de votre prochain comme le vôtre, et soyez un arbitre équitable entre lui et vous. Si cela vous paraît grand, ne vous en étonnez pas. C’est pour ce sujet que Jésus. Christ a prononcé d’abord les béatitudes et les récompenses, afin de préparer l’esprit de ses auditeurs, et de le rendre plus susceptible de ses ordonnances saintes.