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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

2.

Das ist also der Grund, weshalb der Herr zuerst die kranke Frau heilte und sie deswegen an die Öffentlichkeit zog. Dass nämlich jener Synagogenvorsteher noch zu den ganz Schwachgläubigen gehörte, das kannst du aus den Worten entnehmen, die der Herr zu ihm sprach: „Fürchte nichts, habe du nur Glauben und sie wird gesund werden“1 . Er wartete absichtlich, bis das Mädchen gestorben war, damit an der Wirklichkeit der Auferweckung durchaus kein Zweifel herrschen könnte. Deshalb ging er auch sehr langsam und redete verschiedenes mit der Frau, damit das Mädchen inzwischen sterbe und die Leute kämen, ihren Tod zu melden und zu sagen: „Belästige den Herrn nicht weiter.“ Das gibt uns andeutungsweise auch der Evangelist zu verstehen mit den Worten: „Während er noch sprach, kamen die Leute aus dem Haus und sagten: Deine Tochter ist gestorben; belästige den Meister nicht länger“2 . Der Herr wollte eben, dass der Tod zuerst ganz sicher festgestellt wäre, damit niemand Zweifel über die Auferweckung haben könnte. So machte es der Herr auch sonst immer. Beim Lazarus z.B. wartete er einen, zwei, ja drei Tage lang. Aus all diesen Gründen zieht also Christus die blutflüssige Frau in die Öffentlichkeit und sagte zu ihr:

V.22: „Sei guten Mutes, meine Tochter.“ Auch zu dem Gichtbrüchigen hatte er so gesagt:

"Sei guten Mutes, mein Sohn“3 . Die Frau war eben sehr furchtsam. Darum sagte er: „Sei guten Mutes“ und nannte sie seine „Tochter“. Der Glaube hat sie ja zur Tochter gemacht. Dann folgte auch das Lob: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Lukas berichtet S. d440 uns noch etwas mehr von dieser Frau. Als sie zum Herrn hingegangen war, schreibt er, und sie ihre Gesundheit wieder erlangt hatte, rief Christus sie nicht sogleich, sondern fragte zuerst: „Wer ist es, der mich berührt hat?“ Da sagte Petrus und die Umstehenden: „Meister, die Menge drängt und stößt Dich und Du fragst: Wer hat mich berührt?“4 „Er aber“, heißt es bei Lukas, „bestand darauf und sagte: Es hat mich jemand berührt; denn ich habe gemerkt, dass eine Kraft von mir ausgegangen ist“5 . Diese Antwort war der tatsächlichen Einsicht der Zuhörer angepasst. So sprach er indessen, damit er auch die Frau aus sich selbst zu einem Geständnisse brächte. Deshalb hat er sie auch nicht sofort ins Verhör genommen; er wollte zuerst zeigen, dass er alles ganz gut wisse, und sie dadurch veranlassen, von selbst alles zu bekennen und das Geschehene bekannt zu machen. Auf diese Weise brauchte nicht er es zu sagen und entging so jedem Verdacht.

Siehst du, wie die Frau besser ist, als der Synagogenvorsteher? Sie hielt ihn nicht zurück, sie fasste ihn nicht an; sie berührte ihn nur mit den Fingerspitzen und so konnte sie, die zuletzt kam, als zuerst geheilt fortgehen. Der Vorsteher führte gleich den ganzen Arzt in sein Haus; der Frau genügte schon eine einfache Berührung. Denn wenn sie auch an das Leiden gleichsam gebunden war, der Glaube gab ihr Flügel. Beachte aber, wie der Herr sie tröstete mit den Worten: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Hätte er sie nur in die Mitte genommen, um sich zu zeigen, so hätte er das nicht hinzugefügt. Er sagte es aber, um den Synagogenvorsteher dadurch zum Glauben zu bringen und die Frau zu loben; und durch ihre leibliche Heilung hat er ihr nicht weniger Freude und Nutzen verschafft, als durch diese Worte. Hieraus ergibt sich ganz klar, dass er so handelte nicht um sich selbst zu S. d441 verherrlichen, sondern um die Frau zu ehren und die anderen zu belehren. Er selbst sollte ja ohnehin auch ohne dies berühmt werden, denn die Wunderzeichen umgaben ihn ja dichter als Schneeflocken, und viel größere Taten als diese hatte er schon gewirkt und wollte er noch wirken. Wäre das also nicht geschehen, so wäre die Frau unvermerkt fortgegangen, ohne dieses große Lob erhalten zu haben. Deshalb zog sie der Herr in die Öffentlichkeit, um ihr Lob zu verkünden, und benahm ihr die Furcht6 ; er hieß sie Mut schöpfen und schenkte ihr außer der Gesundheit des Leibes auch noch andere Gnaden, indem er sagte: „Gehe in Frieden“7 .

V.23: „Als er aber in das Haus des Vorstehers gekommen war, und die Flötenspieler sah und die lärmende Menge, sprach er:

V.24: Gehet fort; das Mädchen ist nicht tot, es schläft nur. Und sie verlachten ihn.“

Das sind doch merkwürdige Zeichen eines Synagogenvorstehers, bei einem Todesfall durch Flöten und Zimbeln zur Trauer stimmen zu wollen. Was tat da Christus? Er schickte alle hinaus, nur die Eltern führte er hinein, damit niemand nachher sagen könnte, er habe das Mädchen auf irgendeine andere Art geheilt. Und bevor er sie noch auferweckt, richtete er8 auf mit den Worten: „Das Mädchen ist nicht tot; es schläft nur.“ So machte es der Herr immer. Auf dem Meere z.B. tadelte er zuerst die Jünger; ebenso beruhigte er hier zuerst die stürmische Trauer der Anwesenden; damit zeigte er zugleich, dass es für ihn ein Leichtes ist, Tote aufzuerwecken; (auch bei Lazarus machte er es so und sprach: "Lazarus, unser Freund, schläft"9). Zugleich gibt er die Lehre, dass man den Tod nicht fürchten soll. Er selbst sollte ja auch sterben. Deshalb bereitete er seine Jünger an dem Beispiel anderer Toten zum voraus darauf vor, mutig zu sein S. d442 und den Tod geduldig zu ertragen. Denn, nachdem er einmal in die Welt gekommen, war ja der Tod hinfort nur noch ein Schlaf. Gleichwohl verlachten sie ihn. Er aber wurde nicht ungeduldig, da er keinen Glauben fand in einer Sache, in der er gleich darauf ein Wunder wirken wollte. Auch tadelte er diejenigen nicht, die lachten, damit er selbst, die Flöten, die Zimbeln und alles andere für den wirklichen Tod des Mädchens Zeugnis ablegten.


  1. Lk 8,50 ↩

  2. Mk 5,35 ↩

  3. Mt 9,2 ↩

  4. Das ist der deutlichste Beweis, dass der Herr einen wirklichen Leib hatte und allen Ehrgeiz mit Füßen trat. Denn die Menge folgte ihm nicht aus der Ferne, sondern umringte ihn von allen Seiten. ↩

  5. Lk 8,46 ↩

  6. „denn“, heißt es, „unter Zittern nahte sie sich ihm“ ↩

  7. Lk 8,48 ↩

  8. die Trauergäste ↩

  9. Joh 11,11 ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

2.

Il attend même à dessein que cette jeune fille soit morte, afin de faire, en la ressuscitant, un miracle plus éclatant. Il ne se hâte point, il marche seulement, et s’arrête à parler longtemps avec cette femme, afin de n’arriver qu’après que la jeune fille serait morte, selon ce qui est rapporté dans saint Luc: « Lorsqu’il parlait encore, » dit-il, « il vint quelqu’un lui dire : Ne lui donnez pas la peine de venir chez vous parce que votre fille est morte. » (Luc, VIII, 48.) Ainsi il voulut qu’on ne doutât point de la mort, afin qu’ensuite on ne pût douter de la résurrection. C’est ce qu’il a observé presque partout. C’est ainsi qu’il ne se (253) pressa point d’aller voir Lazare le premier, ou le second, ou le troisième jour. Ce fut donc pour ces raisons qu’il découvrit le miracle arrivé eu la personne de cette femme.

«Mais Jésus se retournant et la voyant lui dit: Ma fille, ayez confiance (22).» Il avait dit de même au paralytique : « Mon fils, ayez confiance. » Comme cette femme était toute troublée, Jésus-Christ commence par l’exhorter à « avoir confiance; » et il l’appelle « sa fille », parce que sa foi la mettait au nombre de ses enfants. Il lui donne même des louanges publiques et lui dit: « Votre foi vous a sauvée. Et cette femme fut guérie à l’heure même (22). » (Luc, VIII, 46.) Saint Luc s’étend bien plus au long en parlant de cette femme. Il rapporte qu’après qu’elle se fut approchée de Jésus-Christ et qu’elle eut été guérie, Jésus-Christ ne l’appelle pas d’abord, mais dit premièrement : « Qui est-ce qui m’a touché? » A quoi saint Pierre et les autres répondirent : « Maître, la foule du peuple vous presse et vous étouffe, et vous demandez qui vous a touché? » Ce qui nous marque en passant que Jésus-Christ était véritablement revêtu de notre chair, et qu’il foulait aux pieds tout faste, puisqu’il se laissait approcher de si près par ces foules, et qu’il ne leur commandait pas de ne le suivre que de loin.

Cependant Jésus-Christ continue de dire « Quelqu’un m’a touché, car j’ai reconnu qu’une vertu est sortie de moi. » S’il use ici d’une expression et d’une image quelque peu matérielle, c’est pour être mieux entendu de cette multitude inculte. Et ce qu’il dit, c’est pour porter cette femme à avouer elle-même ce qui s’est passé. Il ne la découvre pas lui-même, il se contente de lui faire entendre qu’il sait tout clairement, il veut qu’elle vienne d’elle-même tout déclarer, qu’elle publie elle-même le miracle qui s’est accompli, il ne veut pas, en le faisant connaître lui-même, donner lieu à aucun soupçon. Voyez-vous une femme meilleure qu’un chef de synagogue? Elle ne retient point Jésus-Christ, elle ne l’arrête point, et elle se contente de le toucher en passant et du bout du doigt; aussi, quoique venue la dernière, elle est guérie la première : le chef de synagogue entraîne le médecin en personne chez lui; pour la femme, c’est assez qu’elle le touche; sa maladie l’entravait, mais sa foi lui donnait des ailes. Aussi voyez comment le Seigneur La console en lui disant : « Votre foi vous a guérie » Parole qu’il n’eût pas dite, si c’eût été par ostentation qu’il eût produit cette femme en public. Il la dit pour affermir la foi du chef de synagogue, et pour relever publiquement celle de cette femme, ce qui lui cause une joie dans te fond du coeur, beaucoup plus grande que celle qu’elle avait reçue par la guérison si miraculeuse de son corps. N’est-il pas encore visible par ce que je vais dire, que ce n’était point par vanité qu’il produisait cette femme, mais pour mettre en évidence sa foi, et la proposer comme un modèle aux autres? Jésus-Christ n’avait point besoin de ce miracle pour se faire estimer des hommes, et il n’en eût pas moins paru Dieu par cette foule de prodiges et de miracles qu’il avait déjà faits et qu’il devait faire encore dans la suite de sa vie. Mais s’il n’avait point découvert ce qui était arrivé à cette femme, elle n’aurait point reçu les louanges qu’elle avait si justement méritées. C’est pourquoi il rend public ce qu’elle avait fait en secret. Il dissipe cette crainte avec laquelle elle s’était approchée de lui, il lui commande d’avoir de la confiance et la rétablissant dans une parfaite santé, il ajoute à sa guérison une grâce pour la conduire paisiblement dans le chemin du salut en lui disant: « Allez en paix. » (Marc, V, 33.)

« Or Jésus étant venu en la maison de ce chef de synagogue, et voyant les joueurs de flûtes, et une troupe de gens qui faisaient grand bruit (23), il leur dit : Retirez-vous, cette fille n’est pas morte, elle n’est qu’endormie; et ils se moquaient de lui (24). » Vous voyez quel était l’esprit et la disposition de ces princes de la synagogue, de faire venir ainsi des joueurs de flûtes et de cymbales, pour pleurer leurs morts. Que fait donc ici Jésus-Christ? Il chasse tout le monde, excepté les parents de la jeune fille, afin qu’ils fussent témoins que c’était lui et non pas un autre qui l’aurait ressuscitée. Et avant de la ressusciter en effet, il la ressuscite en parole en disant : « Elle n’est pas morte, mais elle dort. »

Il fait la même chose en plusieurs autres endroits de l’Evangile. Et comme on voit qu’ avant que d’apaiser la tempête, il reproche à ses disciples leur peu de foi, de même il dissipe le trouble des personnes présentes; il leur fait voir ici qu’il lui est aussi facile de ressusciter cette fille de la mort que de la réveiller (254) du sommeil. Ce qu’il fit encore à propos de Lazare en disant: « Notre ami Lazare dort. » (Jean, II, 15) Il voulait nous apprendre dans toutes ces rencontres, que la mort n’est plus à craindre aux hommes, puisqu’elle n’est plus une mort et qu’elle est devenue un sommeil. Comme il devait mourir bientôt lui-même, il accoutumait ses disciples, par la mort et par la résurrection des autres, à ne perdre point la foi lorsqu’il serait mort, puisqu’ils voyaient que depuis qu’il était venu au monde, la mort n’était plus qu’un sommeil. Cependant on se moquait de lui, et lui ne s’indignait pas que sa puissance fût mise en doute par ceux même en faveur de qui il allait faire un grand miracle. Il ne fit aucune réprimande au sujet de ces rires qui allaient devenir, ainsi que les flûtes et les cymbales et tout le reste de l’appareil funèbre, une preuve irrécusable de la mort. Comme la plupart du temps les miracles une fois opérés ne rencontrent plus que l’incroyance, Jésus-Christ se sert ici des propres paroles de ces gens pour les convaincre ; il les enlace dans leurs propres filets.

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