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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

1.

V.21: „Und Jesus ging von dort hinweg und zog sich zurück in die Gegend von Tyrus und Sidon.

V.22: Und siehe, ein chananäisches Weib kam von jenem Grenzstriche her und rief ihm zu und sagte: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem bösen Geiste arg geplagt.“

Markus erzählt, Jesus habe nicht verborgen bleiben können, als er in das Haus gekommen war1 . Warum aber ging er überhaupt in diese Gegend? Nachdem er das Speisegebot aufgehoben hat, schreitet er auf dem eingeschlagenen Wege weiter und öffnet auch den Heiden das Tor. So wird auch Petrus zu Kornelius gesandt, sobald er den Auftrag erhalten hat, dieses Gesetz aufzuheben. Wenn aber jemand einwendet, wie es komme, dass Jesus zu den Jüngern sprach: „Auf den Weg zu den Heiden gehet nicht“2 , während er ihn selbst betritt, so erwidere ich erstlich, dass er selbst keineswegs an die Vorschriften, die er seinen Jüngern gab, gebunden war, dann, dass er nicht dahin ging, um zu predigen; das deutet auch Markus an, wenn er sagt, dass er sich zwar verbergen wollte, aber nicht verborgen blieb. Es lag allerdings in der Ordnung der Dinge, dass er nicht zuerst zu ihnen ging, aber anderseits widerstrebte es doch auch seiner Liebe zu den Menschen, sie abzuweisen, wenn sie sich von selbst ihm nahten. Mußte er sogar denen nachgehen, die nichts von ihm wissen S. d740 wollten, so durfte er noch viel weniger jene abweisen, die nach ihm verlangten. Siehe nun, wie das Weib sich jeglicher Wohltat würdig erweist. Sie hatte es nicht einmal gewagt, nach Jerusalem zu kommen, weil sie sich scheute und sich dessen für unwürdig hielt. Sonst wäre sie wohl dahin gereist; das lässt sich daraus schließen, dass sie so beherzt ist und aus ihrer Heimat herbeieilt.

Einige erklären den Vorgang im bildlichen Sinn und sagen: Als Christus das Judenland verlassen, da habe es auch die Kirche gewagt, aus ihrem Lande herauszutreten und sich ihm zu nahen; denn es heißt: „Vergiss dein Volk und das Haus deines Vaters“3 . Christus war aus seinem Land herausgegangen und das Weib aus dem ihrigen, und so konnten sie miteinander zusammentreffen. Denn „Siehe ein chananäisches Weib kam von jenem Grenzstriche.“ Der Evangelist tadelt das Weib, um das Wunder hervorzuheben und sie dann um so mehr zu loben. Wenn du hier von einer Chananäerin hörst, so denke an all die gottlosen Heiden, welche die Gesetze der Natur von Grund aus verkehrten; und dazu beachte auch, wie mächtig Christus durch seine bloße Gegenwart wirkt. Diese Heiden waren vertrieben worden, damit sie die Juden nicht verführen konnten, und jetzt zeigen sie sich viel williger als die Juden und verlassen sogar ihr Land, um zu Christus zu kommen, indes jene ihn sogar abwiesen, da er zu ihnen kam. Wie nun das Weib vor ihn tritt, sagte sie nichts anders als nur: „Erbarme Dich meiner“,und veranlasst durch ihr Geschrei einen großen Auflauf. Es war auch in der Tat ein mitleiderweckender Anblick, ein Weib zu sehen, das mit solchem Schmerze rief, eine Mutter, die für ihre Tochter bat, und zwar für eine Tochter, die so elend daran war. Sie wagte es gar nicht, die Besessene vor den Meister zu bringen, sondern sie hat sie daheim gelassen und fleht selbst um Hilfe. Sie führt bloß die Leiden an, ohne selbst etwas hinzuzufügen, ohne den Arzt in ihr Haus einzuladen, wie es der Hauptmann S. d741 getan hatte, der da sprach: „Komm und lege Deine Hand auf“, und: „Gehe hinab, bevor der Knabe stirbt“4 . Sie berichtet nur kurz über das Unglück und über die Schwere der Krankheit, und wendet sich dann an die Barmherzigkeit des Herrn durch lautes Rufen. Auch sagt sie nicht: Erbarme Dich meiner Tochter, sondern: „Erbarme Dich meiner.“ Meine Tochter fühlt ja ihr Leiden nicht, ich aber habe schon unzählige Schmerzen gelitten, weil ich es empfinde, dass ich leide, weil ich weiß, dass ich5 von Sinnen bin.

V.23: „Er aber antwortet ihr nicht ein Wort.“

Ist das nicht neu und befremdlich? Mit den undankbaren Juden gibt er sich ab und spricht zu ihnen trotz ihrer Lästerungen, und weist sie nicht von sich, obschon sie ihn wiederholt versuchten; sie aber, die zu ihm eilt und ruft und bittet, die weder im Gesetze noch in den Propheten unterrichtet, und dennoch eine so große Frömmigkeit an den Tag legt, sie würdigt er nicht einmal einer Antwort. Mußten nicht alle Anstoß nehmen, wenn sie jetzt das Gegenteil von dem sahen, was sie gehört hatten? Sie hatten doch gehört, dass er in den Dörfern umherging und Kranke heilte; dieses Weib aber, das sich ihm naht, weist er ab. Wen hätte nicht ihr Kummer und ihre Bitte für ihre so schwer leidende Tochter gerührt? Sie war auch nicht gekommen, als wäre sie würdig6 , oder als wollte sie etwas verlangen, das ihr gebühre, sondern sie bittet nur um Erbarmen und legt ihr Unglück mit rührenden Worten dar; dennoch wird sie nicht einmal einer Antwort gewürdigt! Viele der Anwesenden nahmen vielleicht Anstoß daran; sie jedoch nicht. Aber was sage ich „der Anwesenden“? Ich meine, auch die Jünger, die Mitleid mit dem Weibe fühlten, wurden bestürzt und entmutigt. Obschon erschüttert, wagten sie aber doch nicht zu sagen: Gewähre ihr die Gnade, sondern:

V.23: „Es traten seine Jünger heran, baten ihn und sprachen: Entlasse sie, weil sie hinter uns her schreit.“

S. d742 So sagen auch wir oft das Gegenteil, wenn wir jemanden überreden wollen. Christus aber spricht:

V.24: „Ich ward einzig nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt.“


  1. Mk 7,24 ↩

  2. Mt 10,5 ↩

  3. Ps 44,11 ↩

  4. Joh 4,49 ↩

  5. vor Schmerzen ↩

  6. einer solchen Gnade ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

1.

Saint Marc dit qu’étant entré dans une maison, il voulait que personne ne le sût; mais qu’il ne put rester caché. D’où vient, mes frères, que le Sauveur allait en ce pays? Aussitôt qu’il a montré qu’il ne fallait plus à l’avenir faire aucune distinction entre les viandes, il avance peu à peu et ouvre insensiblement aux gentils l’entrée à la grâce de son Evangile en les allant trouver lui-même. Nous voyons~de même dans les Actes, qu’aussitôt que -saint Pierre eut reçu l’ordre de ne plus regarder aucune viande comme impure, il fut aussitôt envoyé chez le centenier Corneille. (Act. X.) Que si quelqu’un me demande pourquoi Jésus-Christ va chez les gentils et chez les païens, lui qui défendait à ses apôtres d’y aller: « N’allez point, » leur dit-il, « dans la voie des gentils (Matt. X, 5); » je réponds en premier lieu que Jésus-Christ n’était point obligé d’observer lui-même ce qu’il commandait à ses apôtres. En second lieu il n’allait point dans ce pays pour y prêcher son Evangile, comme saint Marc le fait voir en disant « qu’il voulut s’y cacher et qu’il ne le put. » Au reste, si la suite de sa conduite ne Lui permettait pas d’un côté d’aller le premier trouver les païens chez eux, il était aussi de l’autre indigne de sa grâce et de sa bonté de les rebuter, lorsqu’ils le venaient (403) chercher. Si le Fils de Dieu était venu en ce monde pour courir après ceux qui le fuyaient, comment eût-il pu fuir ceux qui d’eux-mêmes couraient à lui?

Mais admirons ici, mes frères, combien cette femme se rend digne de toutes les grâces du Sauveur. Elle n’ose venir à Jérusalem, parce qu’elle s’en jugeait trop indigne. Si cette crainte si humble et si respectueuse ne. l’eût retenue, la foi qu’elle témoigne, et le voyage qu’elle fait hors de son pays, nous font assez voir qu’elle fût venue chercher Jésus-Christ au milieu de la Judée.

Quelques-uns ont trouvé un sens allégorique dans cette histoire. Ils ont remarqué que lorsque Jésus-Christ commence à sortir de la Judée, l’Eglise, que cette femme représentait, sort aussitôt de son pays, et se présente au-devant de lui. « Oubliez, ma fille, » lui dit Dieu par son prophète, « votre peuple et la maison de votre père. » (Ps. XLIV, 12.) Comme Jésus-Christ de son côté sort de son pays, cette femme aussi sort du sien ; et c’est ainsi qu’ils purent se rencontrer et s’entretenir.

« Car une femme chananéenne qui était sortie de ce pays-là, s’écria en lui disant: Seigneur, fils de David, ayez pitié de moi (22). » L’évangéliste accuse d’abord cette femme, et semble la décr4eren l’appelant « chananéenne .» mais il parle en effet de la sorte pour nous faire plus admirer sa foi, et pour relever davantage ce miracle. Car cri entendant ce mot de «chananéenne, » il est impossible que nous ne nous souvenions de ces nations détestables qui avaient même renversé toutes les lois de la nature. Ce souvenir nous doit porter en même temps à admirer la force et la puissance du Sauveur. Car ces nations qui autrefois avaient été chassées de peur qu’elles ne pervertissent les Juifs, sont devenues meilleures qu’eux, au point de sortir de leur propre terre pour venir au-devant du Fils de Dieu, lorsque les Juifs le chassent de leur pays même où il lés était venu visiter.

Cette femme donc s’étant approchée de Jésus-Christ, ne lui dit autre chose que ces paroles : «Seigneur, ayez pitié de moi!» ce qu’elle disait avec des cris si touchants que tout le monde s’arrêtait pour la regarder. En effet, qui n’eût été touché de compassion en voyant une femme forcée par sa douleur de jeter de si grands cris, en considérant une mère qui implorait la miséricorde du Sauveur pour sa fille si misérablement affligée? Elle n’ose pas même la présenter à Jésus-Christ parce qu’elle était tourmentée par le démon. Elle la laisse chez elle; elle vient seule faire sa prière. Elle représente seulement le mal que sa fille endure, sans rien exagérer.

Elle ne le conjure point de venir chez elle, comme cet officier du roi qui pria le Sauveur de venir toucher son fils, et de descendre avant qu’il mourût. (Matth. IX,17; Jean, IV, 49.) Après qu’elle lui a représenté en un mot combien sa fille était malade, elle se contente d’implorer sa miséricorde par de grands cris. Elle ne lui dit pas : Ayez pitié de ma fille; mais, « Ayez pitié de moi; » comme si elle disait : Le mal que souffre ma fille lui ôte tout sentiment; mais moi je souffre mille maux, et je sens ce que je souffre; et c’est ce sentiment que j’en ai qui me transporte hors de moi.

« Mais Jésus-Christ ne lui répondit pas un seul mot. Et ses disciples s’approchant de lui le priaient en lui disant : Contentez-la afin qu’elle s’en aille, parce qu’elle crie après nous (23). » Que cette conduite du Sauveur est nouvelle! qu’elle est surprenante ! qu’elle est différente de celle qu’il a gardée envers les Juifs! Lorsqu’ils sont le plus rebelles et le plus ingrats, il tâche de les attirer à lui, et il les prévient lui-même. Lorsqu’ils le noircissent de blasphèmes, il les adoucit par ses prières. Lorsqu’ils le tentent, il ne dédaigne pas de leur répondre. Et au contraire lorsque cette, femme vient d’elle-même et qu’elle court à lui de son propre mouvement, lorsqu’elle le prie et qu’elle le conjure avec une foi si ardente et une humilité si profonde, quoiqu’elle n’eût été instruite ni par la loi, ni par les prophètes, il ne lui dit pas même un mot.

Qui ne se serait scandalisé en voyant Jésus-Christ oublier en quelque sorte toute sa conduite, et faire le contraire de ce que tout le monde publiait de lui? Le bruit courait de toutes parts qu’il allait. chercher les malades et les affligés .dans toutes les villes pour les soulager; et on le voit au contraire ici rejeter cette femme qui venait de son propre mouvement implorer, son assistance. Qui n’aurait été touché de voir une mère affligée, jeter des cris si lugubres dans la douleur que lui causait la misère de sa fille, et être ainsi rebutée du Fils de Dieu? (404)

Elle ne demande point cette grâce comme en étant digne: elle ne l’exige point comme une dette : elle demande seulement miséricorde. « Ayez pitié de moi! » Elle représente humblement sa misère, et Jésus-Christ « ne lui répond pas même une parole! » Pour moi je ne doute point que plusieurs de ceux qui étaient présents alors, ne fussent scandalisés, mais cette femme ne se scandalisa point. Mais que dis-je, que plusieurs de ceux qui étaient présents s’en scandalisèrent, puisque les apôtres mêmes furent touchés de l’étal de cette femme, et, troublés et attristés? Cependant ils n’osent prier pour elle, ni dire: Accordez-lui la grâce qu’elle demande , mais « ils s’approchent du Sauveur, et lui disent « Contentez-la afin qu’elle s’en aille , parce qu’elle crie après nous. » Nous agissons souvent de la sorte. Lorsque nous désirons porter quelqu’un à une chose, nous lui disons le contraire de ce que nous avons dans l’esprit.

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