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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
5.
Deshalb hat Gott die Übung dieser Tugenden nicht dem Verstand allein überlassen, sondern sie großenteils auch als Naturgesetz dem Menschen eingepflanzt. Derart ist das Erbarmen, das Väter und Mütter für ihre Kinder haben, und die Kinder für ihre Eltern. Ja, nicht bloß bei den Menschen finden wir dies, sondern sogar bei sämtlichen vernunftlosen Tieren. Solcher Art ist die Liebe zwischen Brüdern, Verwandten und Angehörigen, und zwischen den Menschen überhaupt. Wir besitzen eben von Natur aus eine gewisse Neigung zur Barmherzigkeit. Daher kommt es, dass wir entrüstet sind, wenn jemandem Unrecht geschieht; daher unser Abscheu, wenn jemand umgebracht wird; daher unsere Tränen beim Anblick von Betrübten. Gott will ausdrücklich, dass dem so sei; darum hat er in die Natur mächtige Antriebe dazu gelegt, um anzudeuten, wieviel ihm daran gelegen ist. Das wollen wir also beherzigen und wollen uns selbst, unsere Kinder und Angehörige in die Schule der Mildtätigkeit führen. Das soll ja der Mensch vor S. d751 allen Dingen lernen; denn das gerade heißt Mensch sein. Etwas Großes ist es um den Menschen, und geachtet ist der Mann, der barmherzig ist. Wer diese Eigenschaft nicht besitzt, hat aufgehört, Mensch zu sein. Durch sie wird man weise. Wundert es dich, dass barmherzig sein: Mensch sein heißt? Es heißt sogar: Gott sein. Denn es steht geschrieben: „Seid barmherzig wie euer Vater“1 . Lernen wir also aus all diesen Gründen, barmherzig sein, hauptsächlich aber deshalb, weil auch wir selbst gar sehr der Barmherzigkeit bedürfen. Und seien wir überzeugt, dass wir die ganze Zeit umsonst gelebt haben, wenn wir keine Barmherzigkeit üben. Ich meine jedoch eine Barmherzigkeit, die frei ist von Habsucht. Denn wenn schon derjenige nicht barmherzig ist, der von seinem Eigentum, niemand etwas mitteilt, wie kann es der sein, der andere um das ihrige bringt, wenn er auch noch soviel weggäbe? Gilt es schon als Lieblosigkeit, wenn einer sein Eigentum allein genießt, wieviel mehr erst, wenn er sich Fremdes aneignet? Wenn die gestraft werden, welche niemand ein Unrecht zufügen, bloß weil sie anderen nichts mitteilen, um so mehr diejenigen, welche anderen ihr Eigentum nehmen.
Sage ja nicht, dass es ein anderer ist, der Unrecht erleidet, und ein anderer, dem das Almosen gegeben wird. Das ist ja gerade das Strafbare. Denn gerade derjenige sollte das Almosen empfangen, dem Unrecht geschehen ist; nun aber tust du den einen weh, und tust wohl denen, welchen du nicht weh getan hast, da du doch jenen eher wohl tun solltest, oder vielmehr ihnen vorher nichts zuleide tun. Nicht derjenige übt ja Nächstenliebe der erst schlägt und dann heilt, sondern wer diejenigen heilt, die von anderen geschlagen wurden. Heile also die Wunden, die von anderen, nicht die von dir geschlagen sind; ja schlage und wirf niemanden zu Boden2 ; richte im Gegenteil die Niedergeworfenen auf. Auch ist es gar nicht möglich, das von der Habsucht angestiftete Unheil durch ebenso großes Almosen wieder gut zu machen. Hat S. d752 man jemanden um einen Obolus3 betrogen, so genügt es nicht, einen Obolus Almosen zu geben, um das Geschwür zu entfernen, sondern dazu ist ein ganzes Talent4 notwendig. Darum muss auch ein Dieb, der ertappt wird, das Vierfache bezahlen5 ; und ein Räuber ist noch schlechter als ein Dieb. Wenn nun ein Dieb den vierfachen Wert des Gestohlenen ersetzen muss, so wird der Räuber das Zehnfache und noch viel mehr erstatten müssen. Ja, er mag noch froh sein, dass er auf diese Weise das Unrecht sühnen kann; und dazu wird es ihm nicht einmal als Almosen angerechnet und belohnt. Darum sprach Zachäus: „Wenn ich jemand in etwas überfordert habe, gebe ich es vierfach zurück, und dazu will ich die Hälfte meines Vermögens den Armen schenken“6 . Wenn man aber schon im Alten Bunde das Vierfache geben musste, wieviel mehr dann im Neuen Bunde der Gnade; und wenn schon der Dieb, um wieviel mehr der Räuber? Er fügt ja zu der Schädigung noch eine große Unbill hinzu. Wenn du daher auch das Hundertfache gibst, so gibst du immer noch nicht alles.
Siehst du also, dass ich nicht ohne Grund gesagt habe: Wenn du einen Obolus geraubt hast und erstattest ein Talent, so heilst du auch so kaum den Schaden? Und wenn du das schon kaum erreichst, wenn du soviel zurückgibst, womit willst du dich dann entschuldigen, wenn du auch das Gegenteil davon tust, ganze Vermögen raubst und nur wenig davon zurückgibst, und dann nicht einmal denen, die du geschädigt hast, sondern ganz anderen? Welche Nachsicht darfst du da erwarten? Welche Hoffnung auf Seligkeit bleibt dir da? Willst du sehen, wie böse du handelst, wenn du solche Almosen spendest? Höre, was die Schrift sagt: „Wer Opfer darbringt vom Gute der Armen, gleicht dem, welcher einen Sohn opfert vor dem Angesichte seines eigenen Vaters“7 . Wir wollen also nicht hinweggehen S. d753 ohne uns diese Drohung ins Herz einzuprägen; ja schreiben wir sie an die Wände, auf die Hände, ins Gewissen, überallhin, damit wenigstens diese Furcht in unseren Herzen wurzle und unsere Hände von solch täglichem Morden abhalte. Denn der Raub, der den Armen ganz allmählich umbringt, ist noch schlimmer als Mord. Um uns also von dieser Seuche zu befreien, wollen wir das Gesagte wohl beherzigen, sowohl für uns als auch anderen gegenüber. Dann werden wir geneigter sein zur Mildtätigkeit, werden den lauteren Lohn dafür erhalten und die ewigen Güter erlangen durch die Gnade und Güte unseres Herrn Jesus Christus, dem die Ehre und die Macht sei mit dem Vater und dem Heiligen Geiste jetzt und immer und in alle Ewigkeit. Amen!
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
5.
C’est pourquoi Dieu n’a pas voulu que les hommes ne fussent charitables que par étude et par la force des raisonnements. Il a comme enté cette vertu dans la nature même, et il a voulu qu’un instinct et une loi naturelle rendit les hommes doux et compatissants les uns envers les. autres. C’est cette loi intérieure qui inspire aux pères et aux mères la tendresse pour Feurs enfants, et qui donne réciproquement aux enfants de l’amour et du respect pour leurs pères; ce qui se retrouve jusque dans les bêtes mêmes. C’est elle qui lie tous les hommes par une amitié mutuelle.
Car nous avons tous une pente naturelle qui nous porte à la miséricorde. Et c’est ce secret instinct de la nature qui fait que nous ressentons de l’indignation lorsque l’on fait injustice aux autres et que nous pleurons lorsque nous en voyons d’autres qui pleurent. Comme Dieu veut que nous ressentions cette compassion. pour tous les hommes, il l’a lui-même imprimée et comme gravée dans la nature. Il semble lui avoir voulu commander de contribuer de sa part à produire en nous ces sentiments, afin que nous reconnaissions dans cet instinct naturel, combien la miséricorde lui est agréable, et combien il désire de nous que nous l’exercions envers tout le monde.
Pensons donc à ceci, mes frères. Allons à cette école céleste, et conduisons-y nos enfants, (409) nos parents et nos proches. Que l’homme apprenne avant toutes choses à être charitable, puisque c’est la charité qui le rend proprement homme. C’est une grande chose, mes frères, que d’être homme, Mais un homme charitable est une chose bien plus précieuse. Celui qui n’a pais cette charité cesse d’être homme, puisque c’est elle, comme j’ai dit, qui fait qu’il est homme. Et vous étonnez-vous que ce soit le propre de l’homme d’être charitable, puisque c’est le propre de Dieu même? « Soyez miséricordieux, » dit-il, « comme votre Père céleste est miséricordieux. » (Luc, VI, 36.)
Apprenons donc à devenir charitables, non-seulement pour les raisons que nous avons dites et .pour l’utilité des autres, mais, encore pour notre avantage particulier, puisque nous avons aussi besoin nous autres d’une grande miséricorde. Tenons pour perdu tout le temps, que nous né consacrons point à la pratique de la charité. Mais j’appelle ici charité celle qui est exempte de toute avarice. Car si celui qui se contente de posséder paisiblement ce qu’il a sans en faire part aux autres, est bien éloigné d’être charitable, que sera-ce de celui qui ravit le bien de ses frères, quand il ferait des aumônes infinies? Si c’est être cruel et inhumain que de jouir seul de ses richesses, que sera-ce de voler le bien des autres? Si ceux qui ne font aucune injustice sont punis parce qu’ils n’ont pas fait l’aumône, que deviendront ceux qui font tant d’actions injustes?
Ne me dites donc point qu’à la vérité vous avez volé cet homme, mais que c’était pour en faire l’aumône à un autre. C’est un crime qu’on ne peut souffrir. Ne fallait-il pas rendre cet argent à celui-là même à qui vous l’aviez ôté?
Vous avez fait une plaie à un homme et vous voulez guérir un autre que vous n’avez pas blessé. C’était à ce premier que vous deviez appliquer vos remèdes, ou plutôt que vous deviez ne point faire de plaie. Ce n’est pas être miséricordieux que de frapper les autres et de les guérir ensuite. il faut que nous guérissions ceux que nous n’avons pas blessés. Portez donc les premiers remèdes aux maux que vous avez faits vous-mêmes, et vous penserez ensuite au reste. Qu plutôt, comme je vous l’ai déjà dit, ne faites tort à personne, et ne faites point de plaie que vous soyez obligé de refermer. Ce serait se jouer de Dieu que d’ôter le bien d’autrui pour lui rendre ensuite ce qu’on lui avait ôté.
Il est impossible aussi qu’un avare répare le mal qu’il a fait par son avarice, lorsqu’il ne rend qu’autant qu’il a pris. Il ne suffit pas, pour une obole qu’il a volée de donner une, obole aux pauvres. Il faut qu’il rende un talent pour se laver de son crime devant Dieu. Lorsqu’un voleur est surpris il est obligé de rendre quatre fois plus qu’il n’a volé. Ceux qui, par des voies injustes. ravissent le bien des autres, sont pires que des voleurs déclarés. Si donc ces derniers doivent restituer quatre fois au. tant, n’est-il pas visible que ceux qui ravissent le bien d’autrui doivent rendre dix fois davantage?
Et Dieu veuille encore qu’en restituant de cette manière, leurs injustices et leurs rapines soient effacées aux yeux de Dieu! car pour espérer d’être récompensés , comme s’ils avaient fait de grandes aumônes, c’est ce que je ne crois pas qu’ils doivent prétendre. C’est pourquoi Zachée disait : « Si j’ai fait tort à quelqu’un, je lui rends le quadruple, et je donne la moitié de mon bien aux pauvres. » (Luc, XIX, 8.) Si la loi obligeait de rendre quatre fois autant, à combien plus nous obligera le temps de la grâce du Sauveur? Et si un voleur était obligé à cette rigueur, celui qui ravit le bien d’autrui est obligé à une sévérité bien plus grande. Car outre le tort qu’il fait à son frère, il témoigne encore avoir pour lui un si grand mépris que quand il lui rendrait le centuple de ce qu’il lui a ôté, à peine pourrait-il satisfaire.
Vous voyez donc que j’ai eu raison de dire que si vous avez volé un sou, vous aurez peine à réparer cette offense en rendant même un talent. Que si en restituant de la sorte, tout ce que vous pouvez faire c’est d’éviter de vous perdre pour jamais, que pouvez-vous prétendre si vous renversez cet ordre, et si, ravissant des successions tout entières, vous vous contentez de rendre de légères sommes, et non pas même à ceux à qui vous avez fait tort, mais à d’autres au lieu d’eux? Quelle espérance peut-il vous rester, et quel salut devez-vous attendre? Voulez-vous savoir le mal que vous faites par cette fausse miséricorde ? Ecoutez l’Ecriture qui vous l’apprend : « Celui », dit-elle, « qui offre à Dieu un sacrifice du bien des pauvres ressemble à celui qui égorge le fils devant son père.» (Ecclés. XXXIV, 22.)
Ne sortons donc de ce saint lieu, mes frères, qu’après avoir gravé cette parole de l’Ecriture (410) dans notre coeur; gravons-la aussi sur nos mains et sur nos murailles. Imprimons-la partout, afin qu’elle soit toujours-présente devant nos yeux, et que cette crainte étant vivante dans nous, retienne nos mains et les empêchent de se tremper dans le sang des pauvres. Car, celui qui vole le pauvre fait pis que s’il le tuait; et cette mort qu’il lui cause par son avarice est d’autant plus cruelle qu’elle est plus lente.
Afin donc que nous puissions nous délivrer d’un crime si horrible aux yeux de Dieu, comprenons-en nous-mêmes l’excès, et faisons-le comprendre aux autres. Ce sera ainsi que nous deviendrons plus ardents à faire l’aumône, et que nous recevrons dès ici la récompense de nos charités, qui sera enfin suivie des biens éternels que je vous souhaite, par la grâce et par la miséricorde de Notre-Seigneur Jésus-Christ, à qui est la gloire et l’empire, avec le Père et le Saint-Esprit, maintenant et toujours, et dans tous les siècles des siècles. Ainsi soit-il.