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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

1.

S. d1235

V.45: „Von der sechsten Stunde an entstand aber Finsternis auf der ganzen Erde bis zu der neunten Stunde.

V.46: Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eli, Eli, lama, sabachtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

V.47: Einige aber, welche dort standen und es hörten, sagten: Der ruft den Elias.

V.48: Und alsogleich lief einer aus ihnen, nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig und legte ihn um ein Rohr und gab ihm zu trinken."

Das ist das Zeichen, das sie einst von ihm forderten. und das er ihnen zu geben versprochen hatte, indem er sagte: „Dieses böse und ehebrecherische Geschlecht verlangt ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jonas"1 . Damit meint er seinen Kreuzestod, sein Begräbnis und seine Auferstehung. Ein anderer Evangelist äußerte sich über die Kraft des Kreuzes mit den Worten: „Wenn ihr erhöht haben werdet den Menschensohn, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin"2 . Damit will der Herr sagen: Wenn ihr mich gekreuzigt haben und mich überwunden zu haben glauben werdet, dann gerade werdet ihr besonderes meine Macht erfahren. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, ging ja ihre Stadt zugrunde, hörte das Judentum auf, zerfiel ihr Staat und ihre Freiheit, blühte das Evangelium empor, und dehnte sich die Predigt bis an die Grenzen der Erde aus. Land und See, die bewohnte und unbewohnte Welt, ist Zeuge S. d1236 seiner Macht. Davon also spricht er, und zwar von den Ereignissen zur Zeit seines Kreuzestodes. Es ist ja auch ein viel größeres Wunder, dass das alles geschah, nachdem er ans Kreuz genagelt war, als wenn es geschehen wäre, so lange er noch auf Erden wandelte.

Indessen, nicht darin allein lag das Wunderbare, sondern dass das Zeichen am Himmel geschah, wie sie es verlangt hatten, und dass es über die ganze Welt sich erstreckte, wie es seit Menschengedenken noch nie geschehen war, außer in Ägypten, als das Osterlamm geopfert werden sollte. Das aber war ja Vorbild von diesem. Erwäge auch, zu welcher Zeit die Finsternis eintrat. Mitten am Tage, als es schon auf der ganzen Erde licht war, damit alle Bewohner der Erde es merkten. Das Wunder wäre somit imstande gewesen, alle zu bekehren, nicht bloß, weil es so außerordentlich war, sondern auch in Anbetracht des Zeitpunktes, in dem es vorfiel. Denn es geschah nach all der Tollheit und gottlosen Verhöhnung der Juden, als sich ihr Groll gelegt, als sie zu spotten aufgehört, als sie sich am Hohne gesättigt und alles, was sie nur wollten, gegen ihn geredet hatten: da lässt er die Finsternis eintreten, damit sie nach der Befriedigung ihrer Rachsucht wenigstens von dem Wunder einen Nutzen hätten. Dass er dieses Zeichen wirkte, während er am Kreuze hing, war ein größeres Wunder, als wenn er vom Kreuze herabgestiegen wäre. Hielten sie nun das Geschehnis für sein Werk, so mussten sie an ihn glauben und vor Furcht erbeben; hielten sie es nicht für sein, sondern für des Vaters Werk, so mussten sie ebenso erschüttert werden, denn diese Finsternis war jedenfalls ein Zeichen des Zornes über ihre Untaten. Nicht bloß diese Umstände, sondern auch die zeitliche Dauer offenbart, dass es keine natürliche Verfinsterung, sondern ein Zeichen des Zornes und Grimmes war; hielt sie doch drei Stunden lang an, während eine gewöhnliche Verfinsterung in einem Augenblick geschieht, wie es Leute wissen, die es selbst gesehen haben, denn auch in unseren Tagen ist etwas Derartiges eingetreten. Wie kommt es aber, fragst du, dass sich nicht alle Menschen verwunderten und sich nicht überzeugten, dass S. d1237 er Gott sei?

Das Menschengeschlecht war eben damals sehr in Gleichgültigkeit und Bosheit versunken. Zudem war es ein Wunder, das nur einmal vorkam und rasch vorüberging, auch lag niemand etwas an der Erforschung der Ursache. Ferner ist auch das Vorurteil und die Gewohnheit bei den Gottlosen stark. Endlich wussten sie auch nicht, welches die Ursache des Ereignisses war, sie wähnten vielleicht, es sei eine natürliche Finsternis oder eine sonstige Naturerscheinung. Übrigens, was wunderst du dich über die Leute außerhalb Judäas, die von nichts wussten und in folge ihrer Gleichgültigkeit keine Naturforschungen anstellten, da doch die Bewohner des Landes selbst trotz so großer Wunder noch fortfuhren zu spotten, nachdem er ihnen doch klar gezeigt hatte, dass er die Finsternis bewirkte? Das ist zugleich der Grund, warum er auch nach der Verfinsterung noch redet; er wollte zeigen, dass er noch lebte und selbst das Ereignis veranlasste, damit sie infolgedessen in sich gingen. Er spricht: „Eli,Eli, lama sabachthani", damit sie sähen, dass er bis zum letzten Atemzuge den Vater ehrt und kein Gegner Gottes ist. Er gebraucht eine Prophetenstelle, um bis zur letzten Stunde für das Alte Testament Zeugnis abzulegen, ja er spricht sie auch auf Hebräisch aus, damit die Juden es verstehen und begreifen; überhaupt gibt er in allen Stücken kund, dass er mit dem Vater eines Sinnes ist. Beachte aber auch hierbei wieder ihre Frechheit, Schamlosigkeit und Gedankenlosigkeit. Sie meinten, heißt es, er rufe den Elias und sogleich gab man ihm Essig zu trinken. „Ein anderer trat hinzu und durchbohrte mit einer Lanze seine Seite"3 . Kann es noch etwas Ruchloseres geben, etwas Wilderes, als dass sie ihre Wut so weit treiben und noch den Leichnam misshandeln? Beachte aber zugleich wie er ihre Frevel zu unserem Heile wendet. Nachdem er die Wunde empfangen, begannen dort die Quellen unseres Heiles zu sprudeln.

V.50: „Jesus aber rief mit lauter Stimme und gab seinen Geist auf."

S. d1238 Damit beweist er, was er gesagt hatte: „Ich habe die Macht mein Leben hinzugeben, und habe die Macht, es wieder zu nehmen", und: „Ich gebe es hin von mir selber aus"4 . Deshalb rief er mit lauter Stimme; er deutet an, dass er die Sache aus eigener Macht so füge. Markus erzählt, Pilatus habe sich gewundert, dass Christus schon gestorben war, und der Hauptmann sei gerade infolge der Tatsache, dass er aus freiem Willen starb, gläubig geworden5 . Dieser Ruf zerriß den Vorhang im Tempel, öffnete die Grüfte und machte das Gotteshaus öde. So tat der Herr nicht etwa aus Verachtung gegen den Tempel (wie hätte er sonst gesagt: „Machet das Haus meines Vaters nicht zu einem Kaufhause"?6), sondern um kundzutun, dass sie nicht einmal wert seien, dort zu verkehren. Es ist ein ähnlicher Fall wie damals, als Gott den Tempel in die Gewalt der Babylonier gab. Das war aber nicht der einzige Grund des Vorganges, es lag darin auch eine Weissagung der kommenden Verödung, der größeren und erhabeneren Umwandlung, sowie seiner eigenen Macht.


  1. Mt 12,39 ↩

  2. Joh 8,28 ↩

  3. Joh 19,34 ↩

  4. Joh 10,18 ↩

  5. Mk 15,44 ↩

  6. Joh 2,16 ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

1.

C’est ici le signe que Jésus-Christ promit autrefois aux Juifs, lorsque, lui demandant un signe du ciel, il leur dit : « Cette race corrompue et adultère demande un signe, et on ne lui en donnera point d’autre que celui du prophète Jonas ». (Matth. XII, 39; Luc. XI, 29.) Ce qu’il entendait de sa croix, de sa mort, de sa sépulture et de sa résurrection. Et pour marquer encore ailleurs, d’une autre manière, la vertu toute-puissante de sa croix, il dit : « Lorsque vous aurez élevé en haut le Fils de l’homme, «vous connaîtrez alors qui je suis » (Jean, VIII, 28) ; comme s’il leur disait: Lorsque vous m’aurez crucifié, et que vous croirez m’avoir vaincu, c’est alors que vous saurez quel est mon pouvoir. Car en effet sa mort a été suivie de la destruction de leur ville, de l’anéantissement de leur loi, de l’embrasement de leur temple; de la ruine de leur état, et de la perte de leur liberté. L’Evangile au contraire commença dès lors à fleurir de toutes parts, la prédication s’étendit jusques aux extrémités de la terre; et l’on voit maintenant la terre et la mer, les lieux peuplés et les plus déserts, retentir du nom et des louanges de Jésus-Christ.

Voilà de quels événements, il veut parler, sans oublier ceux qui arrivèrent au temps de sa passion et de son crucifiement. C’était un bien plus grand miracle qu’il fit toutes ces merveilles , lorsqu’il était crucifié et qu’il allait expirer, que s’il les eût faites durant sa vie. Mais ce qui augmentait ces prodiges, c’est qu’ils étaient du ciel, c’est-à-dire dans l’air, tels que les Juifs le demandaient, ce qui n’était encore arrivé que dans l’Egypte, aux approches de la Pâque et de la délivrance de ce peuple. Car tout était alors une figure de ce qui devait arriver.

Mais remarquez à quelle heure ces ténèbres arrivent, c’est-à-dire en plein midi, afin que tous les hommes qui étaient alors sur la terre pussent en être les témoins. Ce seul miracle si grand de soi-même, et arrivant dans le moment qu’il arriva, devait suffire pour convertir tous les Juifs. Car Dieu ne le permit que lorsqu’ils avaient déjà satisfait toute leur rage, et que le feu de leur colère commençait à s’éteindre, après qu’ils se furent enfin lassés d’outrager le Sauveur et d’insulter à ses maux. Car après qu’ils eurent fait et qu’ils eurent dit tout ce qu’ils voulaient, les ténèbres commencèrent à paraître, afin que leur âme n’étant plus si possédée de cette fureur qui i’animait, ils fussent plus disposés à retirer quelque fruit d’un (72) si grand miracle. Il était sans doute bien plus glorieux au Sauveur de faire ces prodiges en mourant sur la croix, que de descendre même de la croix. Car, soit qu’ils les attribuassent à Jésus-Christ, ils devaient le craindre et croire en lui; soit qu’ils les attribuassent au Père, ils devaient encore être touchés, de regret et se convertir, puisque ces ténèbres étaient une marque visible de la colère de Dieu sur eux.

Car pour montrer que cette éclipse n’était point une éclipse naturelle, mais seulement un effet extraordinaire de l’indignation de Dieu, il ne faut que considérer cet espace de trois heures pendant lesquelles elle dura, au lieu que tout le monde sait que les éclipses naturelles que nous voyons tous les jours passent bien plus vite. Vous me demanderez peut-être comment tout le monde alors ne fut point frappé d’un si grand prodige, et ne reconnut point la divinité de celui qui était attaché à la croix. A quoi je réponds que les hommes étaient alors dans un étrange assoupissement à l’égard de Dieu; que ce miracle n’ayant duré que trois heures, et n’ayant point de suite, les hommes négligèrent aisément d’en reconnaître la cause; et que la longue habitude de leurs impuretés et de leurs crimes, les avait jetés dans un si profond aveuglement, qu’ils étaient incapables d’attribuer ces ténèbres à une autre cause qu’à une cause ordinaire et toute naturelle.

Après cela pouvez-vous vous étonner de l’indifférence qui parut alors chez les païens qui n’avaient aucune connaissance de Dieu, et s’ils négligèrent de s’informer de la cause de ces ténèbres, puisque les Juifs mêmes, après tant de grands miracles du Fils de Dieu, s’élevèrent encore contre lui, quoiqu’ils ne pussent pas ignorer qu’il fût la cause de ce prodige? C’est pour cette raison qu’il jeta un grand cri vers la fin de ces ténèbres, pour faire connaître à tout le monde qu’il était encore envie, et qu’il avait répandu cette nuit épaisse sur ses ennemis pour les toucher et pour leur donner lieu de se convertir.

Il dit: « Eli, Eli, lama Sabacthani », c’est-à-dire: « Mon Dieu, mon Dieu, pourquoi m’avez-vous abandonné »? afin qu’on sût que, jusqu’au dernier moment de sa vie, il honorait son Père, et qu’il ne lui était point opposé. Il choisit à dessein une parole des prophètes pour montrer qu’il approuvait l’Ancien Testament, et il la dit en hébreu, afin que tout le monde connût qu’il n’avait qu’une même volonté avec son Père. Mais admirez encore ici l’aveuglement de ce peuple.

« Quelques-uns de ceux qui étaient là, entendant ce cri, dirent : il appelle Elie (47). « Et aussitôt l’un d’eux courut emplir une éponge de vinaigre, et la mettant au bout d’un roseau, lui présentait à boire (48). Les autres disaient : Attendez : Voyons si Elie ne viendra point pour le délivrer (49). Jésus jetant un grand cri polir la seconde fois rendit l’esprit », pour accomplir ce qu’il avait dit auparavant : « J’ai le pouvoir de quitter ma vie, et j’ai le pouvoir de la reprendre ». (Jean, X, 17.) C’était pour marquer ce souverain pouvoir qu’il criait avec tant de force un moment avant qu’il mourût. Saint Marc dit que Pilate s’étonna de ce qu’il était sitôt mort. (Marc, XV, 44; Luc, XXXIII, 47.) Mais le centenier le fut d’autant plus que, voyant un homme mourant jeter un si grand cri, il crut qu’il n’était point mort par faiblesse, mais parce qu’il l’avait voulu.

«Mais Jésus jetant un grand cri pour la seconde fois, rendit l’esprit (50). En même temps le voile du temple fut déchiré en deux, depuis le haut jusqu’en bas; la terre trembla, les pierres se fendirent (51). Les sépulcres s’ouvrirent : Et plusieurs corps de saints qui étaient dans le sommeil de la mort ressuscitèrent (52). Et sortant de leurs tombeaux après sa résurrection, vinrent en la ville sainte, et apparurent à plusieurs (53). Or, le centenier et ceux qui étaient avec lui pour garder Jésus, ayant vu le tremblement de terre et tout ce qui se passait, furent saisis d’une extrême crainte et dirent : Cet homme était vraiment le Fils de Dieu (54) ». Cette voix de Jésus-Christ déchira donc le voile du temple, ouvrit les tombeaux, et elle a causé depuis la ruine du temple. Ce n’est pas qu’il méprisât ce lieu saint, lui qui avait dit avec indignation : « Ne faites point de la maison de mon Père une maison de trafic (Jean, II, 16.) » ; mais il montrait que les Juifs n’étaient pas dignes de le conserver, pas plus que lorsqu’il l’avait autrefois livré aux Babyloniens. Ces prodiges de plus ont marqué, outre la ruine du temple qui devait arriver quarante ans après, le changement du monde et le renouvellement de toutes choses en un état plus parfait et plus heureux, et la souveraine puissance de Celui qui mourait en croix. (73)

Les morts mêmes ressuscitèrent alors : ce qui était sans doute la plus grande marque de la divinité de Celui qui avait voulu mourir sur une croix. Elisée ayant autrefois touché un mort, le fit ressusciter; mais ici un corps attaché en croix, d’un seul cri en ressuscite plusieurs. L’un n’était que la figure de l’autre, et n’arriva qu’afin de rendre ce dernier miracle plus aisé à croire.

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