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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

5.

Ein großes Wort! Aber wir verstehen es nicht, weil wir nicht dieselbe Liebe haben wie Paulus. Und dennoch, so groß es ist, will der Apostel zeigen, daß es nichts ist der Liebe gegenüber, mit welcher Gott uns S. d14 umfängt; darum spricht der Apostel es erst aus, nachdem er die Liebe Gottes zu ihm geschildert hat, damit es nicht den Anschein habe, als überhebe er sich. Der Sinn dieser Worte ist folgender: Was ist es nötig, von zeitlichen Drangsalen zu reden, von Leiden, die das Los dieses Lebens sind? Wenn mir einer von den gewaltigen Wesen des Jenseits redete, von Tod und Leben, von Engeln und Erzengeln, von der ganzen jenseitigen Welt, das alles kommt mir gering vor im Vergleich zur Liebe Christi. Wenn mir auch jemand mit dem Tode im Jenseits drohte, der niemals stirbt, um mich abwendig zu machen von Christus, wenn mir jemand nie endendes Leben in Aussicht stellte, ich würde auch einen solchen Antrag zurückweisen. Gar nicht zu reden von irdischen Königen und Konsuln, von dem oder jenem Gewaltigen. Ja wenn du mir auch von Engeln sprichst, von allen himmlischen Mächten, von allem, was jetzt ist und was sein wird, so erscheint mir das alles klein und unbedeutend, alles auf der Erde und im Himmel und unter der Erde und über dem Himmel, im Vergleich zu jener Liebe. Und als ob das noch nicht genug wäre, die Liebe, die ihn beseelte, auszudrücken, geht er noch über das Gesagte hinaus und fügt hinzu: „Noch irgend anderes Erschaffene“; das heißt: Selbst wenn es noch eine andere Welt gäbe, so groß wie die sichtbare und so herrlich wie die Geisterwelt, auch sie könnte mich von jener Liebe nicht abwendig machen. Das sagte er nicht, als ob die Engel oder die andern seligen Geister je einen Versuch dieser Art machen würden, nein, sondern er wollte nur das Übermaß der Liebe ausdrücken, die er zu Christus hätte. Er liebte nämlich Christus nicht wegen der von ihm zu erwartenden Gaben, sondern er liebte diese wegen Christus, und nur eines schwebte ihm als etwas Entsetzliches vor Augen, nur eines fürchtete er, nämlich, daß er seine Liebe verlieren könnte. Das war ihm entsetzlicher als die Hölle selbst, wie andererseits das Verbleiben in dieser Liebe ihm begehrenswerter vorkam als das Himmelreich selbst.

O, was ist dann von uns zu halten! Der hl. Paulus legt im Vergleich zu der Liebe Christi nicht einmal auf den Himmel einen Wert, und wir ziehen diese Welt aus S. d15 Kot und Lehm Christus vor? Der Apostel war um dieser Liebe willen bereit, wenn es hätte sein, müssen, sogar der Hölle anheimzufallen und des Himmels verlustig zu gehen, und wir achten nicht einmal dieses kurze Erdenleben gering? Sind wir also auch nur würdig, ihm die Schuhriemen aufzulösen, da wir an Hochherzigkeit so weit hinter ihm zurückstehen? Er achtet im Vergleich zu Christus nicht einmal das Himmelreich für etwas, wir dagegen achten Christus selbst gering und legen nur dem einen Wert bei, was er uns zu schenken hat. Und wollte Gott, wir schätzten nur das! Aber dem ist gar nicht so; er hat uns den Himmel in Aussicht gestellt, aber wir lassen ihn fahren und laufen den ganzen Tag nur Schattenbildern und Träumen nach. Dabei verfährt Gott in seiner Liebe und Langmut so mit uns wie ein Vater, der sein Kind lieb hat, mit diesem, wenn es des fortwährenden Umganges mit ihm müde geworden ist; er wendet einen anderen Kunstgriff an. Nachdem wir nicht jene Liebe gegen ihn haben, wie sie ihm gebührt, legt er uns eine Menge anderer Dinge vor, um uns an sich zu fesseln. Und dennoch harren wir nicht bei ihm aus, sondern springen zurück zu unseren Kinderspielen. Nicht so der hl. Paulus; sondern wie ein braver, edler und liebevoller Sohn sucht er einzig und allein das Beisammensein mit seinem Vater und setzt dem alles andere nach. Eigentlich, er tut noch mehr als ein solcher Sohn. Er schätzt den Vater nicht bloß so hoch ein wie das, was er von ihm hat, sondern wenn für ihn sein Vater in Betracht kommt, achtet er das letztere für nichts und möchte lieber in Qual und Not an seiner Seite leben als getrennt von ihm ein gemächliches Leben führen.

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Commentaire sur l'épître aux Romains

5.

Voilà de grandes paroles, mais nous ne les comprenons pas, parce que nous ne savons pas aimer ainsi. Cependant bien qu'elles soient grandes, pour montrer que son amour n'est rien en comparaison de l'amour de Dieu pour lui, il n'en parle qu'en second lieu, de peur de paraître se vanter. Voici ce qu'il veut dire A quoi bon parler du présent, et des maux (314)

attachés à cette vie? Quand même on parlerait de choses à venir et de puissances, de choses comme la mort et la vie, de puissances comme les anges et les archanges, de tout ce qu'il y a de plus élevé dans la création: tout cela me paraîtrait petit, en comparaison de l'amour du Christ. Quand on me menacerait d'une mort éternelle, quand on me promettrait une vie sans terme pour me séparer du Christ, je n'accepterais pas. A quoi bon me parler de tel ou tel roi terrestre, de tel ou tel consul? Quand vous me parleriez des anges et de toutes les puissances célestes, de tout ce qui est, de tout ce qui sera, de tout ce qui est sur la terre ou dans les cieux, de tout ce qui est sous la terre ou au-dessus des cieux, tout me semblerait peu de chose en comparaison de cet amour. Et comme si cela ne suffisait pas encore à exprimer son amour, il y ajoute autre chose, en disant : « Ni aucune autre créature », c'est-à-dire : aucune autre création aussi grande que celle que nous voyons, aussi grande qu'on puisse l'imaginer, rien ne me détachera de cet amour.

S'il parle ainsi, ce n'est pas que quelque ange ou quelque autre puissance ait essayé de lui enlever cet amour, à Dieu ne plaise ! mais il emploie ces hyperboles pour montrer l'amour qu'il porte au Christ. Car il n'aime pas le Christ à cause de ses dons, mais, les dons à cause du Christ; c'est lui seul qu'il a en vue, et il ne craint qu'une chose : perdre cet amour. Le perdre serait pouf' lui plus terrible qui l'enfer, comme y persévérer lui est plus cher qu'un empire. Comment donc., quand Paul n'estime pas même-les choses du ciel en comparaison de l'amour du Christ, comment serions-nous excusables de mettre de la boue et de l’argile au-dessus du Christ? Paul est prêt, sil le faut, à tomber en enfer et à être privé du ciel plutôt que de perdre l'amour du Christ; et nous ne méprisons pas même la vie présente ! Sommes-nous seulement dignes de délier les cordons de ses souliers, nous qui sommes à une telle distance de cette âme magnanime? A cause du Christ il dédaigne même le royaume du ciel, et nous, nous méprisons le Christ et estimons beaucoup ses dons.

Et plût au ciel que nous estimassions ses dons ! mais ce n'est pas même cela: le royaume du ciel est devant nous, et nous le laissons pour courir chaque jour après des ombres et des songes. Pourtant Dieu qui est bon et miséricordieux fait comme un père tendre qui, voyant son fils dégoûté de vivre toujours avec lui, invente d'autres moyens de le retenir. En effet comme son amour n'est pas pour nous un lien assez puissant, il met en couvre beaucoup d'autres moyens pour nous rattacher à lui. Mais cela ne nous retient pas encore, et nous courons à des jeux d'enfants. Il n'en était pas ainsi de Paul; comme un fils bien né, généreux et plein de piété filiale, il ne recherche que la compagnie de son père, et se soucie bien moins du reste; que dis-je? il est plus qu'un fils; car il n'unit pas dans son estime son père et ses dons; mais quand il voit son père, il dédaigne tout le reste, et aimerait mieux être puni et flagellé en restant avec lui, que de vivre dans les délices loin de lui.

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