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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

4.

Und was soll ich noch die andern Übel aufzählen, die von hier ihren Ursprung haben? Lieber wollte ich tausendmal der Sklave von Barbaren sein als einmal S. d64 ein solcher des Ehrgeizes. Denn jene schaffen denen, die ihnen in die Hände gefallen sind, nicht solche Dinge an, wie sie dieser denen anbefiehlt, die sich ihm zu eigen gegeben haben. Sei der Sklave aller, spricht er, gleichgiltig ob sie vornehmer oder geringer sind als du! Deine Seele achte für nichts, kümmere dich nicht um die Tugend, verlache die Freiheit, bring deine Seligkeit zum Opfer! Tust du etwas Gutes, so darfst du es nicht tun, um Gott damit zu gefallen, sondern um damit vor der Menge zu prunken, damit du nur ja den Lohn dafür verlierest! Wenn du ein Liebeswerk verrichtest, wenn du fastest, so hast du wohl die Mühe davon auf dich zu nehmen, aber den Gewinn davon hast du fahren zu lassen. — Was kann es wohl Grausameres geben als solche Befehle! — Von da hat der Neid seinen Ursprung, von da die Überhebung, von da die Mutter aller Laster, die Geldgier. Denn der Schwarm von Hausgesinde und die goldstrotzenden fremdländischen 1 Sklaven, die Schmarotzer und Schmeichler, die silberbeschlagenen Wagen und alle die andern noch lächerlicheren Dinge sind nicht des Vergnügens und auch nicht des Bedürfnisses wegen da, sondern einzig und allein des Ehrgeizes wegen.

Nun ja, sagst du, daß diese Leidenschaft etwas Schlimmes ist, das ist ja jedem klar; jetzt muß man uns aber noch sagen, wie wir ihr entgehen können. — Meistens wirst du den besten Anfang der Besserung schon gemacht haben, wenn du recht davon überzeugt bist, daß sie eine schlimme Krankheit ist. Auch der leiblich Kranke wird dann rasch nach dem Arzte schicken, wenn er nur einmal einsieht, daß er krank ist. Wenn du noch ein anderes Mittel wissen willst, so (sag’ ich dir) habe beständig Gott vor Augen und laß dir an der Ehre genügen, die von ihm kommt. Wenn du aber merkst, daß dich die Leidenschaft kitzelt und dazu drängt, deinen Mitmenschen deine guten Werke bekanntzumachen, so lösche diese ungehörige Lust durch den Gedanken aus, S. d65 daß mit dem gesprochenen Wort auch der Lohn dahin ist, und sprich darum so bei dir: „Sieh, schon so lange Zeit drückte es dich, von deinen guten Werken zu sprechen, und du hast es nun wirklich nicht übers Herz gebracht, Stillschweigen zu bewahren, sondern hast sie ausposaunt. Was hast du jetzt davon? Nichts als die schwerste Strafe und den Verlust alles dessen, was du dir mit so viel Mühe erworben hattest.“

Bedenke ferner, daß das Lob und das Urteil der Leute etwas Unstichhaltiges ist; ja nicht bloß unstichhaltig ist es, sondern es hat auch nicht lange Bestand. Was sie zur Stunde bewundern, das haben sie alles im nächsten Augenblick wieder vergessen; den Kranz, den du von Gott bekommen hättest, rauben sie dir, und den andern, den sie dir flechten, vermögen sie nicht frisch zu erhalten. Aber gesetzt auch, er bliebe frisch, so wäre es doch immer noch ein Schaden, wenn du diesen gegen jenen eintauschtest. Da er aber rasch dahinwelkt, was werden wir für eine Entschuldigung dafür haben, daß wir einen unvergänglichen Kranz für einen vergänglichen eingetauscht, daß wir für ein paar Schmeichelworte so große Güter dahingegeben haben? Und sei es auch, daß die Zahl derer, die uns loben, eine große sei, so sind wir trotzdem bedauernswert, ja, um so mehr, je größer die Zahl dieser Lobredner ist. Wenn dir dieser Ausspruch verwunderlich vorkommt, so höre das Urteil, welches Christus darüber ausspricht: „Weh euch, wenn euch alle Menschen loben“ 2. Und ganz mit Recht. Denn wenn man in jeder Kunst die Sachverständigen um ihr Urteil fragen muß, warum wendest du dich um ein Gutachten über die Tugend an die große Menge und nicht vielmehr an den, der ein besseres Wissen hat als alle Leute, und der zudem imstande ist, Beifall und Lohn zu spenden. Diesen Ausspruch wollen wir an unsere Wände und Türen und in unser Herz hineinschreiben und oft und oft zu uns selbst sprechen: „Wehe uns, wenn uns alle Leute loben!“ Ja es kommt später sogar so weit, daß dieselben Leute, die dich jetzt loben, dir nachreden, daß du ehrgeizig und eitel seiest und es dar- S. d66 auf abgesehen habest, von ihnen gelobt zu werden. Nicht so verfährt Gott, sondern wenn der sieht, daß du nach Ehre von ihm strebst, wird er dich gerade dann am meisten loben und bewundern und dein Lob verkünden. Ganz anders der Mensch. Dieser macht dich aus einem Freien zum Sklaven, spricht dir eine leere Redensart, die du fälschlich für Lob nimmst, zu Gefallen, raubt dir dadurch den wahren Lohn und erniedrigt dich unter einen mit Gold gekauften Sklaven. Denn diese erweisen ihren Herren erst Gehorsam, nachdem sie von ihnen Befehle bekommen haben; du aber machst den Diener auch ohne Befehle. Du wartest gar nicht darauf, etwas von ihnen zu hören, sondern wenn du nur ahnst, es könne ihnen etwas zu Gefallen sein, tust du schon alles, ohne daß sie dir etwas aufgetragen haben. Welche Höllenstrafen verdienen wir nicht, wenn wir aus Liebedienerei gegen schlechte Menschen ihnen den Diener abgeben, bevor sie noch einen Befehl aussprechen, Gott dagegen, der uns täglich Befehle und Ermahnungen zukommen läßt, nicht so dienstbeflissen anhören?

Wenn du daher nach Ehre und Lob verlangst, so fliehe das Lob von Menschen, und du wirst (wahrhaft) Ehre erlangen. Wende dich ab von ihren Wohlrednereien, und du wirst dich dann tausendfachen Lobes erfreuen bei Gott und den Menschen. Denn niemanden pflegen wir so zu rühmen wie den, der auf Ruhm nichts gibt, und niemanden so zu loben und zu bewundern wie den, der sich aus Lob und Bewunderung nichts macht. Wenn aber wir schon so denken, um so mehr Gott, der Herr aller Dinge. Wenn der dich rühmt und lobt, wer könnte dann seliger sein als du? Denn zwischen Ruhm von dem da droben und menschlichem ist ein solcher Abstand wie zwischen Ruhm und Schande, ja ein noch viel größerer; er ist einfach unermeßlich. Wenn Menschenlob, auch wenn man es nicht mit etwas anderem in Vergleich setzt, schon gewissermaßen unehrenhaft und unschön ist, bedenke, wie es geradezu als Schimpf erscheinen muß, wenn man es mit der Ehre vor Gott vergleicht. Wie ein feiles Weib in einem Hurenhause sich allen hingibt, so die Sklaven des Ehrgeizes. Ja, deren Benehmen ist noch schimpflicher; denn jene Wei- S. d67 ber verschmähen doch öfter den einen oder andern von denen, die sie haben wollen; du aber stellst dich allen zur Schau, auch Tagedieben und Räubern und Beutelschneidern; denn aus solchen und ähnlichen Leuten besteht doch die Bühne, von der dein Lob verkündet wird. Menschen, die, einzeln genommen, dir gar nichts gelten, setzt du höher als dein Seelenheil, wenn sie ein Publikum bilden, und gibst dir den Anschein, als seiest du weniger ehrenwert als sie alle.


  1. Manche Handschriften haben noch: ἵπποι; Field bezieht βάρβαροι auf Sklaven. Fremdländische Sklaven hielten sich reiche Leute zur persönlichen Bedienung. ↩

  2. Luk. 6, 26. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

4.

A quoi bon passer en revue les autres maux qui pullulent de cette racine? J'aimerais mieux être l'esclave de mille barbares que de la vaine gloire : car les barbares n'exigent pas de leurs prisonniers ce qu'elle exige de ses sujets. Sois, dit-elle, l'esclave de tous, qu'ils soient au-dessus ou au-dessous de toi; méprise ton âme, néglige la vertu, ris de la liberté, sacrifie ton salut; si tu fais quelque bien , que ce ne soit pas pour plaire à Dieu, mais par ostentation, afin d'en perdre la (333) récompense; que tu fasses l'aumône ou que tu jeûnes, portes-en la peine, mais aie soin d'en perdre le profit. Quoi de plus cruel que ces ordres ? De là vient la jalousie, de là l'orgueil, de là l'avarice, mère de tous les maux. Car ces essaims de domestiques, ces satellites étrangers, les parasites, les flatteurs, les chars revêtus d'argent, et tant d'autres choses encore plus ridicules ne sont pas pour le plaisir ou pour le besoin , mais uniquement pour la vaine gloire. Soit, direz-vous; il est évident pour tout le monde que cette passion est mauvaise; mais ce qu'il faut nous dire, c'est le moyen de l'éviter. Le meilleur moyen, c'est de vous bien convaincre que c'est une maladie terrible; ce sera un excellent commencement de conversion; car dès que le malade est convaincu de sa maladie, il s'empresse de chercher un médecin. Si vous cherchez un autre moyen d'échapper, tenez sans cesse vos yeux vers Dieu et contentez-vous de sa gloire. Si le mal vous chatouille encore et vous porte à vous vanter de vos mérites devant vos frères, songez qu'il n'y a là aucun profit, étouffez ce désir coupable et dites à votre âme : Tu as mis tarit de temps à enfanter tes bonnes actions, et tu n'a pas eu la force de les tenir sous le voile du silence, mais tu les a divulguées; quel avantage en as-tu retiré? Aucun: pas autre chose qu'une perte complète, que la perte de ce que tu avais si laborieusement recueilli.

Songez de plus que le suffrage et l'opinion populaire sont viciés, non-seulement viciés , mais bientôt flétris. On peut vous admirer une heure; puis, le moment passé, on oublie tout; on vous a enlevé la couronne que Dieu vous préparait et on vous retire celle que l'ou vous offrait. Si celle-là nous fût restée, t'eût été chose misérable de l'échanger contre l'autre ; mais comme elle nous a échappé , comment nous excuserons-nous d'avoir sacrifié celle qui ne passe pas à celle qui passe , d'avoir perdu tant d'avantages pour obtenir les éloges de quelques hommes? Et quand le nombre des approbateurs serait considérable, on n'en serait pas moins malheureux; on le serait même d'autant plus qu'ils seraient plus nombreux. Si ce que je dis vous étonne , écoutez le témoignage du Christ : « Malheur à vous, quand tous les hommes diront du bien de vous ». (Luc, VI, 26.) Et c'est juste. Si, dans tous les arts, il faut s'en rapporter au jugement des artistes eux-mêmes, comment, en fait de vertu, s'en rapporter à la foule, et non avant tout à celui qui sait tout, et qui peut vous applaudir et vous couronner? Ecrivons donc sur nos murs, sur nos portes, dans nos coeurs, et répétons-nous souvent à nous-mêmes cette parole : Malheur à nous , quand tous les hommes disent du bien de nous ! Car ceux-là mêmes qui vous louent, vous accusent de vaine gloire, d'ambition , d'amour de la -renommée. Il n'en est pas ainsi de Dieu ; s'il vous voit épris de sa gloire. il vous approuve, il vous admire, il fait votre éloge. Et l'homme, au contraire, vous faisant son esclave, de libre que vous étiez, vous donnant d'un seul mot une louange menteuse, vous enlève votre vraie récompense et vous met à ses ordres, au-dessous de l'esclave qu'on achète. En effet, celui-ci n'obéit que sur l'ordre de son maître ; et vous, vous obéissez sans ordre. Car vous n'attendez pas qu'on vous commande ; dès que vous savez comment plaire aux autres, vous faites tout, bien qu'on ne vous ordonne rien. Quel enfer ne méritons-nous pas, nous qui faisons plaisir à des méchants, qui leur obéissons sans qu'ils nous commandent, et quine montrons point la même docilité à l'égard de Dieu, quoique chaque jour il nous donne des ordres et nous adresse des exhortations.

Du reste, si vous aimez la gloire et la louange, fuyez celles qui viennent des hommes, et vous obtiendrez la gloire; détournez-vous de la renommée, et vous recevrez mille louanges et de Dieu et des hommes. Car nous avons coutume de ne glorifier personne autant que celui qui méprise la gloire, de ne louer, de n'admirer personne autant que celui qui dédaigne d'être admiré et loué. Or, si nous agissons ainsi, à bien plus forte raison le Dieu de l'univers. Or, s'il vous glorifie et vous loue, n'êtes-vous pas le plus heureux des hommes? Autant il y a de distance entre la gloire et le déshonneur, autant il y a de différence entre la gloire d'en-haut et la gloire humaine; que dis-je? La différence est bien plus grande, elle est infinie. Car si la gloire humaine, prise en elle-même et sans comparaison avec d'autre , est déjà honteuse et hideuse à voir, combien paraîtra-t-elle plus laide encore, comparée à celle d'en-haut? Les esclaves de la vaine gloire sont comparables à une prostituée qui se livre à tout venant; ils sont même plus ignobles (334) qu'elle. En effet, quelquefois les femmes perdues dédaignent certains de leurs amants ; mais vous, vous vous prostituez à tout le monde, aux esclaves fugitifs, aux voleurs, aux coupeurs de bourse. Car ce sont ces gens et d'autres du même genre qui composent les théâtres où on vous loue; des êtres qui sont, chacun en particulier, l'objet de vos mépris , vous les préférez à votre propre salut, quand ils sont réunis, et vous vous ravalez bien au-dessous d'eux.

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