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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)
6.
Verlangst du Tatsachen und Beweise dafür, so hast du ja an dir selbst ein Beispiel von mehr als voller Beweiskraft.
V. 24: „Denn wenn du von einem naturwüchsigen Wildstamm abgeschnitten und der Natur zuwider in den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, wieviel leichter werden diese, als natürliche Reiser, auf ihren eigenen Ölbaum aufgepfropft werden können?“
— Wenn der Glaube das vermocht hat, was der Natur zuwider war, so wird er um so leichter das vermögen, S. d111 was der Natur entsprechend ist. Denn wenn der Heide, aus seiner natürlichen Verwandtschaft herausgerissen, der Natur zuwider in ein Verhältnis zu Abraham kam, um wieviel leichter wirst du, o Jude, in dein früheres Verhältnis zurückkehren können! Beim Heiden war das Böse naturgemäß; er war ja seiner Natur nach ein wilder Schößling. Seiner Natur zuwider wurde er Abraham eingepfropft. Bei dir dagegen, o Jude, ist das Gute naturgemäß. Du wirst nicht, wie der Heide, auf eine fremde Wurzel, sondern auf deine eingesetzt, wenn du nur umkehren willst. Was müßtest du verdienen, wenn du dazu nicht imstande wärest mit Hilfe deiner Natur, was der Heide gegen seine Natur vermag, sondern wenn du auch da versagtest? Weil der Apostel (von den Heiden) gesagt hat, daß sie „der Natur zuwider“ und „eingepfropft“ worden seien, stellt er dies dahin richtig, daß auch der Jude eingepfropft worden sei, damit man nicht etwa glaube, dieser habe etwas voraus. „Wieviel leichter“, heißt es, „werden diese, als natürliche Reiser, dem eigenen Ölbaum eingepfropft werden können?“ Und wieder: „Gott ist mächtig genug, sie wieder einzupfropfen.“ Und vorher hat er gesagt, daß sie auch wirklich wieder eingepfropft werden sollen, wenn sie nicht im Unglauben verharren. — Wenn du den Apostel immer sagen hörst „der Natur zuwider“ und „der Natur gemäß“, darfst du nicht meinen, daß er dabei von der Natur spreche, die nach unwandelbaren Gesetzen wirkt, sondern er meint mit diesen Ausdrücken bloß die Liebe, die Neigung zu etwas, und andererseits die Abneigung. Denn das sittlich Gute und sein Gegenteil sind nicht Naturwirkungen, sondern gehen aus der Gesinnung und dem freien Willen (eines Menschen) hervor.
Beachte nun die Art des Apostels, die so fern ist jeder Gehässigkeit! Er hat gesagt, daß auch du abgehauen werden wirst, wenn du nicht im Glauben beharrst, und daß die Juden wieder eingepfropft werden sollen, wenn sie nicht im Unglauben verharren; nun läßt er den trüben Gedanken (von der Verwerfung) fahren und führt den andern tröstlicheren aus. Er läßt das Kapitel damit enden, daß er den Juden große Hoffnungen vormalt, wenn sie nur selbst wollen. Er fährt so fort: S. d112 V. 25: „Ich will nicht, meine Brüder, daß ihr in Unkenntnis dieses Geheimnisses bleibt, damit ihr euch nicht selbst weise dünket.“
— Mit „Geheimnis“ meint der Apostel hier etwas Unbekanntes, Unergründliches, was großes Staunen erregt und einen scheinbaren Widerspruch in sich birgt. So sagt er auch an einer andern Stelle: „Siehe, ein Geheimnis sage ich euch: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, aber wir werden alle auferweckt werden.“ 1 Worin besteht also dieses Geheimnis?
„Daß Erstarrung Israel zu einem Teil befallen hat.“
— Hier gibt er wieder dem Juden einen Stich, während er den Heidenchristen niederzudrücken scheint. Was er damit sagen will, ist dasselbe, was er schon früher gesagt hat, nämlich, daß der Unglaube (der Juden) nicht das ganze Volk betreffe, sondern nur ein teilweiser sei, so wie wenn er einmal sagt: „Hat aber jemand Anlaß zur Betrübnis gegeben, so hat er nicht mich betrübt, sondern teilweise (euch)“ 2. Er sagt hier dasselbe, was er oben gesagt hat: „Nicht verstoßen hat Gott sein Volk, welches er voraus erkannt hatte“, und wieder: „Wie nun? Sind sie etwa angestoßen, daß sie (ganz) zu Falle kommen? Das sei ferne!“ Dasselbe sagt er auch hier, nämlich daß nicht das Volk in seiner Gesamtheit (von Gott) losgerissen sei, sondern daß viele bereits zum Glauben gelangt seien und in Zukunft noch dazu gelangen werden.
Nachdem er diese wichtige Neuigkeit mitgeteilt hat, führt er den Propheten als Zeugen dafür an. Daß eine Erstarrung die Juden befallen hat, dafür bringt er kein Zeugnis; denn das war ja allen klar. Dafür jedoch, daß sie einmal zum Glauben gelangen und gerettet werden sollen, führt er Jesaias an, der ausruft:
V. 26: „Aus Sion wird der Retter kommen, der da abstreift die Bosheit von Jakob.“
— Damit niemand diese Weissagung auf die damalige S. d113 Zeit beziehe und deute, gibt der Apostel im folgenden das Erkennungszeichen für das kommende Heil an:
V. 27: „Und das ist an sie das testamentliche Vermächtnis von mir, (fällig) wenn ich ihre Sünde werde weggenommen haben.“
— Nicht, wenn sie beschnitten sein werden, nicht, wenn sie Opfer darbringen werden, nicht, wenn sie die andern Vorschriften des (alttestamentlichen) Gesetzes beobachten werden, sondern, wenn sie Verzeihung der Sünden erlangt haben werden. Wenn ihnen nun das verheißen ist und es ist bisher an ihnen noch nicht in Erfüllung gegangen, sie erfreuen sich noch nicht der Sündennachlassung durch die Taufe, so wird das jedenfalls erst geschehen. Darum fährt der Apostel fort:
V. 29: „Denn unwiderruflich sind die Hulderweise und die Berufung Gottes.“
— Doch nicht allein damit tröstet der Apostel die Juden, sondern auch mit der Vergangenheit; dabei setzt er das, was als Folge eintrat, an die Spitze, indem er so sagt:
V. 28: „In Hinsicht auf das Evangelium sind sie ja Feinde (Gottes geworden) euretwegen; in Hinsicht auf die Tatsache ihrer Auserwählung dagegen sind sie Gottes Lieblinge um der Väter willen.“
— Der Heidenchrist soll sich nicht aufblähen und sagen: „Ich stehe einmal fest; rede mir nicht von dem, was etwa geschehen konnte, sondern was geschehen ist.“ Daher drückt ihn der Apostel etwas nieder, indem er sagt: „In Hinsicht auf das Evangelium sind sie ja Feinde Gottes geworden, euretwegen.“ Durch eure Berufung sind sie nur noch starrköpfiger geworden.
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Commentaire sur l'épître aux Romains
6.
Que si vous faites attention à la suite des faits et des raisonnements, vous trouverez chez vous-même une preuve de la plus grande force. « En effet », dit-il, « si tu as été coupé de l'olivier sauvage, ta tige naturelle, et enté contre ta nature sur l'olivier franc, à combien plus forte raison ceux qui sont les rameaux naturels seront-ils entés sur leur propre olivier (24) ? » Si la foi a pu ce qui est contraire à la nature, à bien plus forte raison pourra-t-elle ce qui est conforme à la nature. Si celui qui a été retranché de la race de ses pères naturels, en devient, contre sa nature, enfant d'Abraham ; à bien plus forte raison pourras-tu rentrer dans ta famille propre. Chez le gentil le mal est naturel, car il est, de sa nature , olivier sauvage ; et le bien est contre nature, puisque c'est contre sa nature qu'il a été enté sur Abraham. Chez toi, au contraire, le bien est naturel ; et si tu veux revenir, tu ne seras pas, comme le gentil, enté sur une racine étrangère, mais sur ta racine propre. Quelle serait donc ton excuse, de ne pouvoir selon la nature ce que le gentil a pu contre la nature, et de renoncer à tes avantages? Ensuite, après avoir dit : « Contre nature », et : « Tu as été enté », pour qu'on ne croie pas que le Juif a quelque chose de plus, il met lui-même le correctif, en disant que le Juif aussi est enté. « A combien plus forte raison ceux qui sont les rameaux naturels seront-ils entés sur leur propre olivier? » Et encore : « Dieu est assez puissant pour les enter de nouveau ». Plus haut il avait dit qu'ils seraient entés, s'ils ne demeuraient pas dans l'incrédulité. Et si vous l'entendez sans cesse dire : « Contre la nature et selon la nature », ne vous imaginez pas qu'il parle de la nature immuable; ces expressions signifient simplement chez lui ce qui convient, ce qui résulte, et ce qui ne convient pas. Car le bien et le mal ne sont pas le produit de la nature, mais de la volonté et du libre arbitre. Et voyez comme il évite tout ce qui peut blesser ! Après avoir dit : Tu seras aussi retranché, si tu ne demeures pas ferme dans la foi, et les Juifs seront entés de nouveau, s'ils ne demeurent point dans l'incrédulité : quittant ce langage sévère, il en prend un plus doux, et finit par inspirer aux Juifs de grandes espérances, s'ils montrent de la bonne volonté. C'est pourquoi il ajoute : « Car je neveux pas, mes frères, que vous ignoriez ce mystère, afin que vous ne soyez pas sages à vos propres yeux (26) ».
Ici «mystère» veut dire chose inconnue, cachée, renfermant tout à la fois quelque chose de prodigieux et d'incroyable : Comme quand il dit ailleurs : « Voici que je vais vous dire un mystère : Nous ne mourrons pas tous, mais nous serons tous changés ». (I Cor. XV, 5.) 1 Quel est donc ce mystère? « Qu'une partie d'Israël est tombée dans l'aveuglement ». Ici encore, il frappe sur les Juifs, en paraissant donner une leçon aux gentils. II veut dire ce qu'il a déjà établi plus haut, que l'incrédulité n'a pas été universelle, mais partielle ; comme quand il dit ailleurs : « Que si l'un de vous m'a contristé, il ne m'a contristé qu'en partie, pour ne pas vous charger tous ». Et encore : « Après que j'aurai un peu joui de vous ». (Rom. XV, 24.) De même il répète ici ce qu'il a dit plus haut : « Dieu n'a point rejeté son peuple, qu'il a connu dans sa prescience » ; et encore :
« Quoi donc ! Ont-ils trébuché de telle sorte « qu'ils soient tombés? Point du tout ». C'est ce qu'il dit encore ici : Toute la race des gentils n'a pas été attirée, mais beaucoup ont déjà cru et croiront encore. Puis comme il annonce une chose importante, il la prouve par le témoignage du prophète. Quand à. ce qui regarde l'aveuglement, il ne produit pas de témoignage , puisque c'est un fait évident pour tous : mais pour prouver qu'ils croiront et qu'ils seront sauvés , il cite une seconde fois Isaïe qui s'écrie : « Il viendra de Sion, celui qui doit délivrer et qui doit bannir l'impiété de Jacob (26) ». Ensuite, après avoir indiqué le signe de la délivrance, pour que personne ne revienne au passé et ne s'y rattache, il ajoute : « Et ce sera là mon alliance avec eux quand j'aurai effacé leurs péchés « (27) »; non pas quand ils seront circoncis, ni quand ils auront sacrifié, ni quand ils auront rempli les autres prescriptions légales, mais quand ils auront reçu la rémission de leurs péchés. Si donc cette promesse a été faite, si elle n'est bras encore accomplie sur eux, s'ils n'ont pas encore obtenu la rémission par le baptême, certainement cela aura lieu. Aussi ajoute-t-il : « Parce que les dons et la vocation de Dieu sont sans repentir (29) ». Ce n'est pas seulement par ce motif qu'il les console, mais aussi par le souvenir du passé; et il pose comme principe ce qui n'était que conséquence, en disant : « Il est vrai que, selon l'Evangile, ils sont ennemis à cause de vous; mais, selon l'élection, ils sont très-aimés à cause de leurs pères (28) ». De peur que le gentil ne s'enfle et ne dise : Je suis debout, ne me parlez pas de ce qui a pu être, mais de ce qui est : Il le comprime encore par ce motif, en disant : « Selon l'Evangile ils sont ennemis à cause de vous ». En effet, par ce que vous avez été appelés, ils sont devenus plus obstinés.
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Le texte de la Vulgate est tout différent. — Voir tome IX, page 594. ↩